Serbisch lernen: Alle Infos und Tipps
Serbisch lernen bedeutet auch, Land und Leute kennen zu lernen. | Foto: Biserka Stojanovic / Getty Images
Serbisch lernen: im Herzen Europas
Serbien ist ein Binnenstaat in Südost- und Mitteleuropa und liegt im Zentrum der Balkaninsel, im sogenannten Blauen Herzen Europas. Und dieser Name kommt nicht von ungefähr. Mit fünf Nationalparks, zwanzig Naturparks und rund 590 Naturschutzgebiete zeichnet sich Serbien durch seine einzigartige Natur aus – über acht Prozent der Fläche des Landes stehen unter Naturschutz. Von seinen zahlreichen geografischen Besonderheiten tragen fünf den Titel UNESCO-Welterbe. Dazu gehören Stari Ras und Sopocani, das Kloster Studenica, mittelalterliche Denkmäler im Kosovo, der Galerius-Palast in Gamzigrad und mittelalterliche Grabsteine in Stećci. Als Urlaubsland ist Serbien somit sehr attraktiv. Aber auch die serbische Sprache hat einige Besonderheiten zu bieten und Serbisch lernen ist eine ebenso spannende und einzigartige Herausforderung wie das Land zu erkunden.
Definition: die serbische Sprache
Die serbische Sprache gehört zum südslawischen Zweig der slawischen Sprache und weist große Ähnlichkeiten zu Kroatisch und Bosnisch auf, da sie ebenfalls auf dem štokavischen Dialekt beruht. Serbisch ist die Amtssprache Serbiens und wird dort von rund 6,7 Millionen Menschen gesprochen. Darüber hinaus ist Serbisch vor allem in Montenegro, Bosnien und Herzegowina, im Kosovo und in Kroatien verbreitet. Auch in Rumänien, Ungarn und Albanien gibt es kleinere Gemeinden, in denen Serbisch Muttersprache ist. Hinzu kommt eine große serbische Diaspora in Mittel- und Westeuropa, Australien und den USA, wo viele serbische Auswander /-innen leben, deren Sprachkenntnisse unterschiedlich ausgeprägt sind.
Wusstest du, dass...
… die serbische Sprache heute größtenteils in zwei Aussprachevarianten existiert? Die ekavische Variante ist in fast ganz Serbien verbreitet, die jekavische, auch halbijekavische Variante findest du vor allem in Südwest- und Westserbien sowie in Montenegro, Bosnien und Herzegowina und Kroatien.
Warum du Serbisch lernen solltest
Sprachen wie Französisch, Spanisch oder Portugiesisch zu lernen, liegt nahe: Sie gehören wie Englisch zu den Weltsprachen, werden somit in vielen Teilen der Welt gesprochen und verstanden und sind damit auch karrieretechnisch relevant. Doch nicht immer sind Karrierechancen und Verbreitung einer Sprache die ausschlaggebenden Kriterien, aufgrund derer man sich für das Erlernen einer bestimmten Sprache entscheidet.
Einige Gründe, Serbisch zu lernen, sind zum Beispiel:
- Du benötigst die Sprache für dein Studium.
- Du planst ein Auslandssemester oder einen längeren Auslandsaufenthalt in Serbien.
- Du interessierst dich für Sprache, Land und Kultur.
- Du beherrschst bereits eine slawische Sprache wie Bosnisch oder Kroatisch. Serbisch lernen ist dann ziemlich easy.
- Du möchtest deine Fremdsprachen-Skills erweitern oder verbessern.
- Du hast einfach Lust drauf.
Unabhängig davon, was deine Gründe sind, Serbisch zu lernen, bringt das Lernen einer Sprache grundsätzlich immer Vorteile mit sich, die dich im Leben auch dann weiter bringen, wenn du Serbisch zum Beispiel im Job nicht benötigst. Zu diesen Vorteilen gehören:
- Du erweiterst deinen kulturellen Horizont.
- Du erwirbst interkulturelle Kompetenzen.
- Du verbesserst deine Muttersprache.
- Du schulst deine kognitiven Fähigkeiten und lernst, deine Konzentration zu steigern.
- Du zeigst, dass du über Soft Skills wie Fleiß und Ausdauer verfügst.
- Du erarbeitest dir Erfolgserlebnisse.
Diese Vorteile gelten fürs Sprachen lernen allgemein, sind aber auch Gründe, die du bedenken solltest, wenn du überlegst, ob du Serbisch lernen solltest. Denn auch Sprachen, die weniger verbreitet sind als die genannten Fremdsprachenklassiker und eher als exotisch gelten, lohnen sich zu lernen, weil du dir neben der eigentlichen Sprache noch viele weitere Aspekte erarbeitest, die dich weiterbringen. Denn, wie schon Goethe sagte: "Wie viele Sprachen du sprichst, sooft mal bist du Mensch."
Auf einen Blick
Weitere Fremdsprachen
- Englisch lernen
- Französisch lernen
- Italienisch lernen
- Spanisch lernen
- Portugiesisch lernen
- Latein lernen
- Griechisch lernen
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- Schwedisch lernen
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- Finnisch lernen
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- Ukrainisch lernen
- Tschechisch lernen
- Serbisch lernen
- Bosnisch lernen
- Türkisch lernen
- Arabisch lernen
- Persisch lernen
- Chinesisch lernen
- Mandarin lernen
- Japanisch lernen
- Koreanisch lernen
Voraussetzungen fürs Serbisch lernen
Fürs Serbisch lernen ist es ein unbestreitbarer Vorteil, wenn du schon eine andere slawische Sprache beherrscht. Insbesondere wenn du bereits über Kenntnisse im Bosnischen oder im Kroatischen verfügst, erleichtert es das Serbisch lernen enorm. Jedoch ist dies keine Grundvoraussetzung. Auch wenn Sprachen bisher nicht so dein Ding waren und du in der Schule zum Beispiel schlecht in Latein oder Französisch warst, bedeutet das nicht, dass dir Serbisch nicht liegt. Wichtig ist eigentlich nur, dass du Spaß am Lernen hast, dir die Sprache gefällt und du die Motivation mitbringst, dich auf die serbische Sprache einzulassen.
Bedenken solltest du dabei allerdings, dass slawische Sprachen vergleichsweise eher schwer zu lernen sind und du auf jeden Fall regelmäßig Zeit zum Üben und Wiederholen einplanen solltest. Das Foreign Service Institute (FSI) hat im Jahr 2020 eine Liste veröffentlicht, die Sprachen in verschiedene Schwierigkeitsstufen einteilt. Deutsch fällt laut dieser Untersuchung in die Kategorie II, die einen Aufwand von 30 Wochenstunden oder 750 Unterrichtsstunden erfordert, um sich solide Kompetenzen im Bereich des Sprechens, Schreibens und Lesens zu erarbeiten. Serbisch wird zwei Schwierigkeitsgrade höher eingestuft.
Serbisch als Fremdsprache
Als slawische Sprache unterscheidet sich Serbisch deutlich vom Deutschen. Parallelen und Gemeinsamkeiten, die du als deutsche /-r Muttersprachler /-in zum Beispiel zum Spanischen oder Französischen ziehen kannst, suchst du im Serbischen vergeblich. Stattdessen erwarten dich in der serbischen Sprache unter anderem folgende Besonderheiten:
- Das "R” ist im Serbischen sowohl ein Vokal als auch ein Konsonant.
- Serbisch verwendet sowohl das kyrillische als auch das lateinische Alphabet. Offiziell wird die Sprache seit 2006 in kyrillischer Schrift geschrieben.
- Die serbische Standardsprache gehört zu den tonalen Sprachen und ist damit im weitesten Sinne mit dem Chinesischen vergleichbar (im Chinesischen betreffen Tonunterschiede allerdings alle Silben, im Serbischen lediglich die betonten Silben). Die Tonunterschiede können Bedeutungsunterscheidungen ausdrücken, sodass eine falsche Aussprache zu Missverständnissen führen kann.
- Das Serbische besitzt keine Artikel.
- Das Serbische unterscheidet ganze sieben Fälle. Zu den dir auch im Deutschen bekannten Fällen, Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ, kommen drei weitere hinzu: Vokativ, Lokativ und Instrumentalis.
Manche dieser Unterschiede zum Deutschen können am Anfang etwas verwirrend oder schwierig sein. Gerade solche sprachlichen Besonderheiten sind es aber, die das Lernen einer neuen Sprache so spannend machen und die in diesem Fall den Reiz der serbischen Sprache ausmachen.
Wusstest du, dass...
… Serbien einer der Nachfolgestaaten Jugoslawiens ist? Seit dem endgültigen Zerfall Jugoslawiens im Jahr 2006 ist Serbien auch "alleiniger Rechtsnachfolger" der im Jahr 1992 gegründeten Bundesrepublik Jugoslawien.
Wo du Serbisch lernen kannst
Durch das Internet ist es inzwischen längst kein Problem mehr, auch weniger weit verbreitete Sprachen zu lernen, denn zu fast jeder Sprache gibt es auch ein entsprechendes Online-Angebot. Darüber hinaus kannst du hier Serbisch lernen:
✔️ Sprachkurse
✔️ Tandempartner /-in oder Brieffreund /-in
✔️ Selbststudium
✔️ Lernen durch Medien
✔️ Lernen mit Apps
✔️ Auslandsaufenthalt
Ob online oder in Präsenz: Empfehlenswert ist es immer, einen Sprachkurs zu besuchen. Hier hast du nicht nur eine Lehrkraft, die dir bei Fragen und Schwierigkeiten helfen kann. Du bekommst auch viele Tipps zum Lernen und knüpfst Kontakte zu anderen, die an der serbischen Sprache und Kultur interessiert sind.
Wie du Serbisch lernen kannst
Grundsätzlich gibt es verschiedene Methoden, mit denen du Serbisch lernen kannst. Viele davon, wie
- Sprachkurse
- Selbststudium
- Apps
- Auslandsaufenthalt
- Tandempartner /-in oder Brieffreund /-in
kommen dir wahrscheinlich vom Lernen anderer Fremdsprachen bekannt vor. Generell kannst du, um Serbisch zu lernen, auf Lehrmitteln, kommunikative Methoden und Hilfsmittel zurückgreifen, wie es sie auch für jede andere Fremdsprache gibt. Grundlage sollte, zumindest ohne Vorkenntnisse, aber immer ein Sprachkurs sein. Serbisch komplett autodidaktisch zu lernen, ist eher nicht empfehlenswert. Deswegen ist außerdem auch ein /-e Tandempartner /-in sehr empfehlenswert. Mit ihm/ihr kannst du dich regelmäßig treffen und dich auf Serbisch unterhalten, sodass du viel Praxis bekommst und dein Sprach- und Sprechgefühl steigerst.
Beim Lernen selbst kannst du auf Methoden zurückgreifen, die du bereits vom Vokabeln lernen kennst: das Lernen mit Karteikarten, der Anwendung verschiedener Merktechniken oder das Ausprobieren verschiedener Lernmethoden. Probiere hier einfach aus, womit du am besten zurechtkommst und versuche, das Lernen trotz aller Wiederholungen mit der Kombination aus verschiedenen Lerntechniken abwechslungsreich zu gestalten.
Weitere Tipps fürs Serbisch lernen
Serbisch ist nicht die leichteste zu erlernende Fremdsprache. Hier findest du weiterführende Tipps und Informationen, mit denen du deine Lernerfolge verbessern kannst.
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Jetzt lesenFAQ: Häufige Fragen
Serbisch lernen im Überblick
- Serbisch ist eine slawische Sprache und eng mit dem Bosnischen und dem Kroatischen verwandt.
- Vergleichsweise ist Serbisch für deutsche Muttersprachler /-innen eher schwer zu lernen, verallgemeinern lässt sich diese Aussage jedoch nicht.
- Auch wenn Serbisch nicht zu den gängigen Fremdsprachen zählt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, diese Sprache zu lernen.
- Besonders empfehlenswert sind ein Sprachkurs und das Lernen mit einem /-r Tandempartner /-in.
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