Mandarin lernen: Darum lohnt es sich!
Mandarin lernen inzwischen immer mehr Studierende. | Foto: santypan/ Getty Images
Mandarin lernen: immer beliebter
Englisch oder Französisch kann jeder. Chinesisch lernen ist heute angesagt. Das stimmt tatsächlich: Chinesisch, insbesondere das Hochchinesische Mandarin, wird inzwischen sogar an Schulen unterrichtet und kann auf Lehramt oder als Teil der Sinologie studiert werden. Auch Wirtschaftsunternehmen bieten ihren Mitarbeiter /-innen Chinesischkurse an, um sich international breiter aufzustellen. Wir verraten dir, warum es sich lohnt, Mandarin zu lernen und wie du dabei am besten vorgehst.a
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Definition: Das ist Mandarin
Mandarin ist eine von acht verschiedenen chinesischen Sprachen. Als Hochchinesisch bezeichnet, ist sie die wichtigste von ihnen. Mandarin ist in ganz China verbreitet und mit rund 898 Millionen Sprechern /-innen die Sprache mit den weltweit meisten Muttersprachlern /-innen.
Das Wort "Mandarin" ist kein chinesischer Begriff, sondern hat als westliche Bezeichnung der hohen Staatsbeamten im chinesischen Kaiserreich während der Ming- (1368 -1644) und Qing-Dynastie (1644 - 1911) einen malaiisch-portugiesischen Ursprung. Der chinesische Begriff ist Guānhuà (chinesisch 官話 / 官话), was als "Beamtensprache" übersetzt werden kann.
Zwölf Fakten über Mandarin
- Mandarin gehört zur sinotibetischen Sprachfamilie.
- Mandarin hat weltweit die meisten Muttersprachler /-innen.
- Mandarin ist die Amtssprache der Volksrepublik China, Taiwans und Singapurs.
- Auch in Indonesien, Malaysia und Thailand sprechen viele Menschen Mandarin.
- Der Peking-Dialekt des Mandarin bildet die Grundlage für das standardisierte Hochchinesisch. Dieses wird in China als Putonghua (“allgemeine Sprache”) bezeichnet.
- Neben Mandarin gehören Wu, Min, Yue/Kantonesisch, Gan, Jin, Kejia/Hakka und Xiang zu den acht chinesischen Sprachen.
- Jede chinesische Sprache hat mehrere Dialekte.
- Chinesisch ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Sprachen und Dialekte, kein Synonym für Mandarin.Jede chinesische Sprache hat mehrere Dialekte.
- Für geschriebene Texte wird noch immer das traditionelle Chinesisch verwendet – egal, welche chinesische Sprache gesprochen wird.
- Mandarin ist die offizielle Sprache in China.
- Die Mehrheit der Chinesen versteht Mandarin, auch wenn sie selbst eine andere Sprache sprechen.
- Die chinesische Bezeichnung für Mandarin ist Guānhuà (官話 / 官话).
Darum solltest du Mandarin lernen
Allein die Tatsache, dass Mandarin die meistgesprochene Sprache der Welt ist, ist schon ein gutes Argument, es zu lernen. Denn so weit, wie du denkst, ist China nicht weg. Durch die Globalisierung und Chinas internationale Bedeutung als immer weiter wachsende Wirtschaftsmacht spielt das Land auch hierzulande eine große Rolle. Vor allem, wenn du einen Job in der Wirtschaft anstrebst, ist es daher ein großer Pluspunkt für deine Karriere, wenn du chinesische Sprachkenntnisse vorweisen kannst.
Die Gründe, warum es sich lohnt, Mandarin zu lernen, sind:
- Du verbesserst deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
- Du hast ein dickes Plus im Lebenslauf.
- Du hast einen Vorteil in der Wirtschafts- und Geschäftswelt.
- Du verstehst die meistgesprochene Sprache der Welt.
- Du erwirbst interkulturelle Kompetenzen.
- Du zeigst, dass du weltoffen, ehrgeizig und diszipliniert bist.
- Du erweiterst deinen Horizont.
Sprachliche Besonderheiten
Was Mandarin lernen so reizvoll macht, sind seine sprachlichen Besonderheiten, mit denen es sich grundlegend von bei uns gängigen Sprachen wie Englisch, Französisch oder Spanisch unterscheidet. Zu diesen Besonderheiten gehören
- Schriftzeichen
- keine Ähnlichkeiten zwischen Schrift- und Lautsprache
- Tonhöhe
- eine übersichtliche Grammatik.
Wenn du also überlegst, Mandarin zu erlernen, mache dir vorher bewusst, dass die Sprache sich in Schrift und Struktur zum Teil sehr von den dir bekannten Sprachen unterscheidet. Mit gängigen Eselsbrücken und Denkmustern wirst du hier nicht weit kommen. Stattdessen wirst du deine Herangehensweise an das Erlernen dieser Sprache wahrscheinlich komplett neu ausrichten müssen. Das sollte dich jedoch nicht abschrecken. Denn auch wenn Mandarin oft als die schwierigste Sprache der Welt bezeichnet wird: Unmöglich zu lernen ist sie nicht. Du musst aber bereit sein, dich auf neue Denkweisen einzulassen und musst konsequent und dauerhaft dabei bleiben.
Auf einen Blick
Weitere Fremdsprachen
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- Persisch lernen
- Chinesisch lernen
- Japanisch lernen
- Koreanisch lernen
Schriftzeichen
Wer an die chinesische Sprache denkt, denkt wohl zuallererst an sie: die Schriftzeichen. Die chinesischen Schriftzeichen werden als Hanzi bezeichnet. Von ihnen gibt es über 80.000 Stück. Doch keine Panik: Selbst die Chinesen /-innen verwenden nicht alle davon. Mit 3.500 bis 5.000 Zeichen kommst du im chinesischen Alltag gut zurecht.
Jedes chinesische Zeichen hat seine ganz eigene Bedeutung und entspricht meist einer Silbe. Durch die Zusammensetzung verschiedener Worte entstehen dann bestimmte Bedeutungen. So bedeuten die Zeichen für "groß" und „Mensch" zusammen "Erwachsener". Doch allein mit dem Lernen der Bedeutung ist es nicht getan. Du musst auch die Aussprache der Zeichen lernen sowie ihre Schreibweise. Diese ist genau festgelegt. Du malst also nicht wild ein paar Striche, sondern lernst genau, in welcher Reihenfolge und in welche Richtung du die einzelnen Striche zu einem Zeichen zusammensetzt. Dafür ist es wichtig, dass du auch den Aufbau der Zeichen kennst. Denn nicht alle Zeichen sind gleich aufgebaut. Insgesamt gibt es sechs unterschiedliche Arten für die Bildung chinesischer Schriftzeichen.
Wusstest du, dass...?
… es zwei chinesische Schriften gibt? Neben den traditionellen Zeichen, den sogenannten Langzeichen, wurden nach der Gründung der Volksrepublik China die vereinfachten Kurzzeichen eingeführt. Sie sind in China und Singapur in Gebrauch. In Ländern wie Taiwan, Hongkong und Macau gab es diese Reform nicht.
Keine Ähnlichkeiten zwischen Schrift- und Lautsprache
Wenn du Mandarin lernst, lernst du eigentlich zwei Sprachen: die Schriftsprache und die gesprochene Sprache. Letztere wird als Pinyin bezeichnet. Sie legt fest, wie du die Schriftzeichen, also die einzelnen Silben, aussprechen musst. Bei Pinyin handelt es sich um eine phonetische Umschrift auf der Basis des lateinischen Alphabets. Sie wurde 1957 eingeführt und soll Fremdsprachler /-innen das Chinesischlernen erleichtern.
Tonhöhe
Mandarin ist eine tonale Sprache. Das bedeutet, dass es verschiedene Töne gibt, die die Bedeutung eines Wortes verändern können. Das gilt auch dann, wenn Aussprache und Schreibweise identisch sind.
Mandarin hat vier Haupttöne:
- einen hohen, flachen Ton: Hier bleibt die Stimme flach.
- einen zunehmenden Ton: Hier steigt die Tonhöhe von der unteren bis mittleren Tonlage in die hohe Tonlage, ungefähr so wie bei einer Frage im Deutschen.
- einen einbrechenden Ton: Die Tonhöhe sinkt aus dem mittleren Niveau nach unten und steigt wieder auf dieses Niveau zurück.
- einen absteigenden Ton: Hier fällt die Tonhöhe steil nach unten. Die Silbe wird kürzer und mit mehr Affekt artikuliert, ungefähr wie im deutschen Imperativ (z.B. "Lies!" oder "Geh!").
Die unterschiedlichen Tonhöhen zu beherrschen, dauert eine Weile und ist Übungssache. Um richtig Mandarin sprechen zu können, sind die Töne aber essenziell. Betonst du einen Satz falsch, kann eine ganz andere, falsche und missverständliche Bedeutung entstehen.
Übersichtliche Grammatik
Keine Fälle, Artikel oder Konjugationen: In vielen Bereichen ist die chinesische Grammatik sehr viel simpler als zum Beispiel die deutsche. Dafür musst du dich umgewöhnen: Die meisten chinesischen Sätze folgen dem Aufbau Subjekt + Verb + Komplement. Das bedeutet, dass alle notwendigen Ergänzungen an das Verb angehängt werden. Dabei spielt die Reihenfolge der Wörter eine wichtige Rolle bei der Bedeutung.
Mandarin lernen
Willst du Mandarin lernen, musst du nicht lange suchen. Sprachkurse findest du schnell an Volkshochschulen oder Universitäten. Und auch online gibt es inzwischen viele Angebote. Möchtest du dein Wissen vertiefen und dich neben der Sprache auch mit Literatur, Philosophie, Geschichte, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft des Landes beschäftigen, hast du die Möglichkeit, Sinologie zu studieren.
Hier kannst du Mandarin lernen:
- Sprachkurse an Unis, Volkshochschulen oder Akademien
- Onlinekurse
- Apps
- Sprachreisen
- Lernen mit einem /-r Tandempartner /-in
Voraussetzungen zum Mandarin lernen
Die einzigen Voraussetzungen, die du wirklich brauchst, um Mandarin zu lernen, sind Motivation, Ausdauer und Disziplin. Denn wie bei allen Fremdsprachen gilt: Ohne regelmäßiges Lernen machst du keine Fortschritte.
Methoden
Die beste Methode, um Mandarin zu lernen, ist das Belegen eines Sprachkurses. Hier lernst du die Sprache von Beginn an, kannst Fragen stellen und bekommst alle nötigen Tipps und Lernhilfen vermittelt, die du im Selbststudium nicht bekommst. Ein Sprachkurs ist also auf jeden Fall empfehlenswert. Damit allein ist es aber nicht getan. Du musst auch selbst regelmäßig lernen, um dir die Sprache anzueignen. Das kannst du mit unterschiedlichen Methoden tun:
- Karteikarten anlegen: Der Klassiker zum Vokabeln lernen hilft, den Überblick zu behalten und deinen Wortschatz zu erweitern.
- Schriftzeichen schreiben: Wenn du Mandarin lernen willst, reicht es nicht, die Schriftzeichen nur zu erkennen. Du musst sie auch richtig schreiben lernen.
- Radikale lernen: Sie sind die Basis der meisten Schriftzeichen und damit die Basis der chinesischen Schriftsprache.
- Komplette Sätze lernen: Mit einzelnen Vokabeln kommst du im Chinesischen nicht weit. Chinesische Sprachen sind kontext-basiert, das heißt die Bedeutung erschließt sich aus dem Zusammenhang. Lerne beim Vokabeltraining deshalb vollständige Sätze, so sind die Wörter direkt in einen Kontext eingebettet.
- Mandarin in deinen Alltag integrieren: Filme, Musik oder Bücher - je mehr du die Sprache in deinen Alltag einbaust, desto mehr verbesserst du dich in Wortschatz, Sprechen, Schreiben, Aussprache und Hörverstehen.
- Apps und YouTube-Videos nutzen: Im Netz findest du viele Hilfen zum Mandarin lernen.
- Tandempartner /-in suchen: Suche dir einen Native Speaker. Er oder sie hilft dir beim Sprechen und kann dir wertvolle Tipps geben.
- Hörverstehen trainieren: Gerade in Hinblick auf die unterschiedlichen Tonhöhen ist das besonders wichtig.
Da Mandarin wahrscheinlich nicht die erste Fremdsprache ist, die du lernst, weißt du wahrscheinlich schon ganz gut, mit welchen Lerntechniken du am besten Vokabeln lernen kannst und welche Eselsbrücken dir helfen. Grundsätzlich lassen diese sich auch auf das Lernen von Mandarin übertragen. Da mit einer neuen Schrift plus deren Aussprache sowie den Tonhöhen noch einige neue Herausforderungen auf dich zukommen, kann es helfen, hier ein bisschen auszuprobieren, wie du am besten lernen und dir am meisten merken kannst.
Weitere Tipps fürs Chinesisch lernen
Chinesisch lernen bedeutet, dass du viel auswendig lernen und dein Gehirn richitg fordern musst. Wir haben dazu einige Tipps für dich, mit denen du deine Gedächtnisleistung steigern kannst.
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Jetzt lesenFAQ: Häufige Fragen
Mandarin lernen im Überblick
- Mandarin ist eine von acht chinesischen Sprachen.
- Weltweit ist Mandarin die am häufigsten gesprochene Sprache.
- Mandarin besteht aus einer geschriebenen (Hanzi) und einer gesprochenen Sprache (Pinyin).
- Die chinesischen Schriftzeichen bestehen aus Silben. Ihre Striche setzen sich in einer bestimmten Reihenfolge zusammen.
- Am besten lernst du Mandarin in einem Sprachkurs. Die dort erworbenen Kenntnisse solltest du dann Zuhause vertiefen.
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