Hebräisch lernen: Das solltest du vorab wissen!

Hannah Dautzenberg - 13.06.2022

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Hebräisch lernen: Amtssprache Israels

Hebräisch wird weltweit von nur neun Millionen Menschen gesprochen und ist vor allem in Israel verbreitet, wo die Sprache als Amtssprache gilt. Was viele nicht wissen: Auch in Polen gibt es isrealisch sprechende Menschen, Hebräisch ist dort als Minderheitssprache anerkannt. Rund 200.000 der hebräisch sprechenden Menschen leben in den USA. Verbunden wird Hebräisch vor allem mit der liturgischen Sprache des Judentums, was insbesondere an der hebräisch verfassten Bibel liegt. In diesem Artikel erfährst du, was die hebräische Sprache sonst noch auszeichnet, was sie so besonders macht, wie du sie lernen kannst und warum es sich für dich lohnt, hebräisch zu können.

Geschichte

Hebräisch ist eine der ältesten Sprachen der Welt und wurde bereits im ersten Jahrtausend v. Chr. gesprochen. Seitdem durchlief Hebräisch mehrere Entwicklungsstufen: nach dem Althebräisch folgte das Mittelhebräisch, danach Neuhebräisch und dann das heutige moderne Hebräisch, das auch als Ivrit bezeichnet wird. Die Geschichte der Sprache ist dabei jedoch keineswegs durchgängig, denn im Jahr 200 n. Chr. verschwand sie aus dem Alltagsgebrauch und fand nur vereinzelt in rabbinischer Literatur ihren Platz.

Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem aufkommenden Nationalismus begannen die Versuche, die Sprache als Nationalsprache des zerstreuten jüdischen Volkes wiederzubeleben. Auch wenn die ursprüngliche Sprache dabei grammatikalisch und auch in Bezug auf den Wortschatz an europäische Sprachen angeglichen wurde, weicht die moderne hebräische Sprache von ihrer alten Ursprungsform deutlich weniger ab als beispielsweise Altgriechisch und Neugriechisch. Hebräisch gilt als einzige Sprache weltweit, bei der es gelungen ist, eine fast ausgestorbene Sakralsprache wiederzubeleben und zu einer Alltagssprache zu machen.

Warum Hebräisch lernen?

Hebräisch war bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts nahezu ausgestorben und auch heute sprechen nur neun  Millionen Menschen diese Sprache. Einen triftigen Grund, Hebräisch für die Karriere oder eine bessere Kommunikation in verschiedenen Ländern zu lernen, gibt es demnach nicht. Denn anders als mit Sprachen wie Englisch, Spanisch oder auch Arabisch benötigst du Hebräisch außerhalb von Israel kaum. Allerdings gibt es diverse andere Gründe, sich dennoch mit dieser Sprache zu beschäftigen. Welche das sind, zeigen wir dir im Folgenden.

Kulturelle Aspekte

Wenn du Hebräisch lernst, wirst du dich automatisch viel mit der israelischen Geschichte beschäftigen, der Kultur näher kommen und auch in die hebräisch-jüdische Theologie eintauchen. Besonders für historisch oder theologisch interessierten Menschen ist das Lernen der Sprache daher enorm spannend und kann dir dort auch im Rahmen einer Karriere in diesen Bereichen viel weiterhelfen. Außerdem wirst du neben einer neuen Sprache auch eine neue Schrift lernen. Ein Schriftbild, welches sich von dem dir bisher bekannten unterscheidet, öffnet deinen Blick für andere Sprachen mit anderer Schrift, wie beispielsweise Chinesisch oder Japanisch. Gleichzeitig führt das Beherrschen der hebräischen Sprache dazu, dass du dich in Israel besser zurechtfinden kannst. Solltest du einen längeren Aufenthalt dort planen, werden dir diese Fähigkeiten enorm weiterhelfen.

Karrierefördernde Gründe

Wenn du Hebräisch beherrschst, sprichst du eine hochkomplexe Sprache, was viel über deine kognitiven Fähigkeiten aussagt. Das wird bei vielen Arbeitgebern /-innen einen positiven Eindruck hinterlassen, unabhängig davon, ob sie dein Fremdsprachentalent für israelische Geschäftsbeziehungen benötigen oder nicht. Du vermittelst deinem /-r zukünftigen Arbeitgeber /-in damit nicht nur deine Sprachgewandtheit, sondern auch deine linguistischen Fähigkeiten und Soft Skills wie Motivation, Ehrgeiz und Fleiß.

Geistige Verbesserung

Mit jeder neuen Fremdsprache, die du erlernst, forderst du die kognitive Leistung deines Gehirns und stärkst sie damit. Vor allem die Beschäftigung mit einer so komplexen Sprache wie dem Hebräisch verbessert die Konzentrationsfähigkeit, fördert nachweislich die Intelligenz und hilft dir, deine Konzentration zu steigern.

Hebräisch als Fremdsprache

Wer Hebräisch als Fremdsprache lernt, kann dies an einer Schule oder Universität machen und darüber ein Zeugnis, das Hebraicum, erwerben. Dieses Hebraicum kannst du alternativ auch außerhalb des schulischen oder universitären Kontextes in Intensivkursen erwerben. Dieses Hebraicum brauchst du in der Regel jedoch nur für die Zulassung zu einigen wenigen Studiengängen wie der christlichen Theologie oder Judaistik, es ist weit weniger verbreitet als das Latinum, auf das mittlerweile auch immer mehr Universitäten als Zulassung verzichten. Natürlich kannst du Hebräisch auch losgelöst von dem Hebraicum lernen, da dieses lediglich für die Zulassung oder den erfolgreichen Abschluss verschiedener Studiengänge notwendig ist.

Hebräisch an Schulen

Hebräisch wird in Deutschland nur noch an wenigen staatlichen Schulen gelehrt und kann dort ähnlich wie Latein mit einem Zeugnis über die Beherrschung der Sprache, dem Hebraicum, abgeschlossen werden. Der Hebräischunterricht muss drei Jahre und mit einer ausreichenden Leistung besucht werden, damit das Hebraicum erworben werden kann, ähnlich wie bei dem Latinum.

Hebräisch an Universitäten

Im Rahmen eines theologischen Studienganges kann es notwendig sein, dass du ein alttestamentliches oder klassisches Hebraicum ablegst. Dabei handelt es sich um eine Prüfung in mündlicher und schriftlicher Form an einer theologischen Fakultät. Mit diesem alttestamentlichen Universitätshebraicum weist du grundlegende Althebräisch-Kenntnisse nach. Im Bereich der Judaistik musst du neben dem Althebräisch auch das moderne Hebräisch in seinen Grundzügen beherrschen. Das in judaistischen Studiengängen erworbene Hebraicum wird daher auch als Alt- und neusprachliches Hebraicum bezeichnet.

Hebräisch außerhalb des Schul- oder Universitäts-Kontextes

Wenn du Hebräisch erlernen möchtest, ohne das Ziel eines Sprachzertifikats vor Augen zu haben, kannst du die Sprache losgelöst von Schulen und Universitäten an Volkshochschulen, bei privaten Anbietern /-innen oder durch andere Möglichkeiten erlernen. Diese Option eignet sich vor allem dann, wenn du die Sprache aus Interesse beherrschen möchtest, dich für einen Aufenthalt in Israel interessierst oder einfach Spaß am Lernen besonderer Fremdsprachen hast.

Wo kann ich Hebräisch lernen?

Hebräisch kannst du schon als Schulfach belegen, allerdings wird es an immer weniger deutschen Schulen angeboten. Alternativ dazu kannst du einen Hebräisch-Kurs an deiner Universität belegen oder eine Volkshochschule dafür besuchen. Das sind aber noch nicht alle Möglichkeiten, um die hebräische Sprache zu lernen. Im folgenden Abschnitt zeigen wir dir die verschiedenen Optionen, die dir dabei helfen, mit der neuen Fremdsprache zurecht zu kommen.

Schule, Universität und Volkshochschule

Viele Schulen und Universitäten bieten Hebräisch-Kurse an, mit dem Ziel, die Teilnehmer /-innen zum Hebraicum zu führen. Die meisten Schulen lehren allerdings Latein oder Altgriechisch anstelle von Hebräisch, die Chance, dass deine Schule Hebräisch anbietet, ist demnach sehr gering. Außerdem musst du dich in diesem Fall schon früh bewusst für diese Fremdsprache entscheiden. Solltest du erst nach deinem Schulabschluss ein Interesse an Hebräisch entwickeln, kannst du dich an deiner Universität nach den entsprechenden Kursen umschauen. Sofern du ein Theologie-Studium belegst oder im Bereich der Judaistik eingeschrieben bist, ist ein Hebraicum in der Regel ohnehin Teil der Prüfungsleistung. Solltest du unabhängig von deiner Studiengangswahl Hebräisch lernen wollen, kannst du dich am Sprachenzentrum deiner Universität informieren, ob dort Hebräisch-Kurse angeboten werden.

Wenn du losgelöst vom universitären und schulischen Kontext einen Hebräisch-Kurs belegen möchtest, lohnt sich ein Blick auf die Website deiner Volkshochschule. Zwar bietet nicht jeder Ort Kurse für diese Fremdsprache an, aber vielleicht gibt es in einer Volkshochschule in deiner Nähe die Möglichkeit dazu. Alternativ bieten diverse private Sprachschulen Hebräisch-Kurse als Präsenz- und Online-Variante an.

Tandem-Partner /-in

Wenn du die hebräische Sprache ganz individuell lernen möchtest, kannst du dir in Sprachtreffs oder anderen Austauschgruppen für Hebräisch eine /-n Tandempartner /-in suchen. Solche Gruppen werden in großen Städten vor Ort organisiert, teilweise bestehen sie aber auch nur in sozialen Netzwerken. Eine kurze Online-Recherche hilft dir hier schnell weiter, um herauszufinden, wo du Sprachgruppen in deiner Nähe oder digital finden kannst.

Online-Unterricht, Apps und Bücher

Sprachen lernen kannst du auch vollkommen selbstständig von zu Hause. In Eigenregie kannst du mit Hilfe von Online-Unterricht, Lehrbüchern oder speziellen Sprach-Apps versuchen, die Sprache zu lernen. Diese Option bietet dir absolute Flexibilität. Du kannst deine Lerneinheiten in deinen Feierabend oder auf das Wochenende legen, womit diese Möglichkeit vor allem für Berufstätige oder stark eingespannte Menschen passend ist.

Wusstest du, dass...

... über das Jiddische einige hebräische Wörter auch in die deutsche Sprache gelangt sind? Beispiele dafür sind "Tacheles" ( tachlit = "Zweck, Sinnvolles"), "meschugge" (meshugá = "verrückt/übergeschnappt") oder "malochen" (melacha = "Arbeit"). Auch "koscher" (kascher = rein, tauglich) ist Teil unseres Sprachgebrauchs. Und das Wort "dufte" leitet sich wahrscheinlich von tov = "gut, betuch"t ab.

Wie kann ich Hebräisch lernen?

Besonders wichtig beim Lernen von jeder Fremdsprache ist eine gewisse Konstanz bei deinen Lerneinheiten. Du wirst wenig Erfolg haben, wenn du dich nur ein paar Mal im Monat vor deine Lernunterlagen setzt und dann mehrere Stunden lernst. Viel wichtiger ist es stattdessen, kürzere Lerneinheiten regelmäßig abzuhalten.

Voraussetzungen

Du benötigst zwar keine besonderen Grundvoraussetzungen, um Hebräisch zu lernen, allerdings hast du dir mit dieser Fremdsprache eine besonders anspruchsvolle ausgesucht. Daher ist es wichtig, dass du ein hohes Maß an Motivation mitbringst, um den teilweise schwierigen Lernprozess auch dauerhaft durchzuhalten. Außerdem kann es hilfreich sein, wenn du ein grundsätzliches Talent für Fremdsprachen besitzt. Sollte es dir in der Schulzeit schon schwer gefallen sein, Fremdsprachen zu lernen, könnte Herbäisch zu herausfordernd sein. In diesem Fall ist es vielleicht eine bessere Option, sich mit einer leichteren Fremdsprache wie beispielsweise Schwedisch oder Dänisch zu beschäftigen.

Hebräisch lernen mit Mondly

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Methoden

Um Hebräisch zu lernen, kannst du zwischen verschiedenen Lernmethoden wählen. Da die Sprache jedoch relativ anspruchsvoll ist, empfiehlt es sich gerade zum Einstieg, einen Sprachkurs zu belegen. Diesen kannst du an einer Sprachschule, einer Volkshochschule oder auch an deiner Universität belegen, sofern Hebräisch dort angeboten wird. Wenn du mit Hilfe dieses Kurses eine Basis geschaffen hast, kannst du deine Kenntnisse dann auch selbstständig weiterentwickeln. Online-Unterricht, spezielle Bücher, Apps oder Lernunterlagen können dir dabei helfen.

Die größte Erfolgsquote verspricht jedoch die Methode, Hebräisch direkt vor Ort in dem entsprechenden Sprachgebiet, also in Israel, zu lernen. Dazu eignen sich Sprachreisen oder ein Auslandsaufenthalt. Du begibst dich dort tagtäglich in Kommunikationssituationen, sprichst die Sprache durchgehend und wirst ein wenig dazu gezwungen, dich alltäglich damit auseinanderzusetzen. Außerdem wird dein Hörverständnis durch einen solchen Aufenthalt gestärkt.

Tipp

Um deine Hebräisch-Kenntnisse weiter zu festigen, ist es sinnvoll, die Sprache in deinen Alltag zu integrieren, sodass du täglich mit ihr in Kontakt kommst. Dazu kannst du beispielsweise

✔️ Filme auf Hebräisch schauen,
✔️hebräische Bücher lesen oder 
✔️ hebräische Nachrichten konsumieren.

Tipps

Zum Abschluss haben wir noch einige Tipps für dich, die dir das Lernen von Hebräisch erleichtern können:

  1. Um ein Gefühl für den Klang der Sprache zu bekommen, kannst du hebräische Podcasts oder hebräisches Online-Radio hören. Alternativ helfen auch hebräische Lieder dabei, die Aussprache von Wörtern zu verbessern, ohne das Gefühl zu haben, aktiv lernen zu müssen.
  2. Ein gewisses Interesse an der israelischen Kultur fördert deine Motivation, die Sprache zu lernen. Um dir das Lernen von Hebräisch zu erleichtern, solltest du dich daher auch mit der Kultur befassen, indem du beispielsweise eine Reise nach Israel unternimmst.
  3. Um täglich auf Hebräisch zu kommunizieren, kannst du dir eine /-n Whatsapp-Tandempartner /-in in Israel suchen. Mit ihm/ihr kannst du dich über deinen Alltag austauschen und lernst die Sprache so nebenbei.
  4. Hebräisch ist eine schwierige Sprache, daher solltest du die Erwartungen an dich nicht zu hoch setzen, um später nicht enttäuscht zu werden. Setze deine Lernziele realistisch und nimm dir die Zeit, die du benötigst, anstatt dich unter Druck zu setzen.

Weitere Tipps fürs Hebräisch lernen

Wie du siehst, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, eine neue Sprache zu erlernen. Hier haben wir dir weiterführende Informationen zusammengestellt.

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FAQ: Häufige Fragen

Wie schwer ist es, Hebräisch zu lernen?

Da du für Hebräisch ein neues Alphabet lernen musst und sich der Klang der Sprache von den europäischen Sprachen unterscheidet, ist Hebräisch nicht einfach zu lernen. Dennoch ist Hebräisch weniger schwierig als beispielsweise Chinesisch oder Arabisch.

Wie viele Menschen sprechen Hebräisch?

Weltweit sprechen nur neun Millionen Menschen Hebräisch. Die meisten hebräisch sprechenden Menschen leben in Israel, ungefähr 200.000 aber auch in den USA.

Wie lernt man am besten Hebräisch?

Um den Einstieg in die hebräische Sprache zu finden, lohnt es sich, einen Hebräisch-Kurs an einer Sprachschule, Volkshochschule oder Universität zu belegen. Wenn du die Grundkenntnisse beherrschst, kannst du dich anschließend mit Hilfe von Apps, Online-Lernmaterial oder Büchern weiterbilden.

Hebräisch lernen im Überblick

  • Ungefähr neun Millionen Menschen weltweit sprechen Hebräisch, der Großteil von ihnen lebt in Israel.
  • Hebräisch solltest du vor allem dann lernen, wenn du dich für die israelische Kultur interessierst, Spaß an anspruchsvollen Fremdsprachen hast oder ein Hebraicum für deinen Studienabschluss benötigst. Im beruflichen Kontext wirst du die Fremdsprachenkenntnisse eher weniger benötigen, allerdings kann es in Vorstellungsgesprächen positiv wirken, wenn du eine so komplexe Sprache wie Hebräisch beherrschst.
  • Wenn du noch keine Vorkenntnisse hast, solltest du mit einem Hebräisch-Kurs an einer Sprachschule, Volkshochschule oder deiner Universität beginnen. So kannst du dir eine Basis an Hebräisch-Kenntnissen aneignen, auf dem du im Anschluss durch individuelles Lernen aufbauen kannst.
  • Besonders effektiv ist es, die hebräische Sprache in deinen Alltag zu integrieren, damit du dich täglich mit ihr umgibst. Dafür kannst du beispielsweise hebräische Nachrichten konsumieren, hebräische Podcasts hören, hebräische Filme schauen oder hebräische Bücher lesen.

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