Chinesisch lernen: So schwer ist es wirklich!
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Chinesisch lernen: immer beliebter
Englisch, Französisch und Latein, vielleicht noch Spanisch und Italienisch – das sind hierzulande die Fremdsprachenklassiker, die meist schon in der Schule unterrichtet werden. Es lohnt sich jedoch der Blick in die Ferne: Chinesisch wird zunehmend beliebter und ist längst kein Exot mehr unter den Fremdsprachen. Eigentlich auch naheliegend: Kannst du Chinesisch sprechen, bist du in der Lage, dich mit 1,3 Milliarden Menschen auf der Welt zu unterhalten – also mit jedem sechsten! Welche Vorteile es außerdem hat, Chinesisch zu lernen, wie du dabei am besten vorgehst und was die Sprache so besonders macht, haben wir für dich zusammengestellt.
Definition: die chinesische Sprache
Chinesisch bezeichnet nicht eine einzelne Sprache, sondern ist ein Sammelbegriff für alle sinitischen Sprachen bzw. Dialekte. Ihnen gemein sind die Hanzi, die chinesischen Schriftzeichen. Insgesamt gibt es acht verschiedene chinesische Sprachen: Mandarin, Wu, Min, Yue/Kantonesisch, Gan, Jin, Kejia/Hakka und Xiang. Jede dieser Sprachen hat nochmals mehrere Dialekte. Am weitesten verbreitet ist Mandarin, das auch als Hochchinesisch oder "Putonghua" bezeichnet wird. Es wird in ganz China gesprochen und in der Grundschule gelehrt.
Wusstest du, dass...
... Chinesisch zur Gruppe der sinotibetischen Sprachen gehört? Zu ihnen gehören auch Tibetisch und Burmesisch, nicht aber Japanisch und Koreanisch.
Darum lohnt sich Chinesisch lernen
Die Zahl spricht für sich: Rund 1,3 Milliarden Menschen weltweit sprechen chinesische Sprachen. Neben der Volksrepublik China ist Chinesisch die offizielle Landessprache von Hongkong, Taiwan, Singapur und Macau. Zudem gibt es vor allem in Südostasien größere chinesischsprachige Minderheiten sowie 20 weitere Länder, in denen ein Teil der Bevölkerung muttersprachlich Chinesisch spricht.
Grund für die hohe Zahl von Chinesischsprechenden ist zum einen die hohe Bevölkerungszahl Chinas – im Jahr 2020 lag die geschätzte Gesamtbevölkerung bei 1,4 Milliarden Einwohnern /-innen. Damit ist China das Land mit der größten Bevölkerung weltweit. Zum anderen sind es historische Gründe, aus denen die chinesische Sprache vor allem in Südostasien so weit verbreitet ist: Der Süden Chinas ist seit über 2.000 Jahren ein Handelszentrum und stark von Emigration geprägt. Im 19. Jahrhundert gab es zudem eine Fluchtwelle, während der zahlreiche Chinesen /-innen vor Unruhen und Armut in die benachbarten Länder flohen.
Alles ziemlich weit weg, denkst du? Im Zuge der Globalisierung und Chinas Aufstieg zur Wirtschaftsmacht spielt China auch für Europa eine wichtige Rolle. Gemessen an Bruttoinlandsprodukt und Nutzung im World Wide Web ist Chinesisch nach Englisch die zweitwichtigste Sprache der Welt. Entsprechend gute Chancen hast du auf eine Karriere in der Wirtschaft, wenn du Chinesisch sprechen kannst.
Wusstest du, dass...?
…Chinesisch eine der ältesten Sprachen der Welt ist? Das Schriftchinesisch existiert schon seit über 2.000 Jahren. Die moderne Form, die das, was gesprochen wird, auch aufschreibt, gibt es aber erst seit gut 100 Jahren.
Chinesisch als Fremdsprache
Auch wenn die Bedeutung des Chinesischen heutzutage steigt: Als Fremdsprache ernst genommen wird das Moderne Chinesisch erst seit 1979 im Zuge der Reform- und Öffnungspolitik der Volksrepublik China. Seit den 80er Jahren entwickelte sich dann ein breitgefächertes Lehrangebot, das von Sprachunterricht in Modernem und Antikem Chinesisch sowie der vormodernen Schriftsprache bis zur Geschichte und Kultur sämtliche Aspekte des chinesischen Lebens abdeckt. Seit 2010 gibt es in Deutschland sogar Lehramtsstudiengänge für Chinesisch, in denen du die Sprache in Kombination mit einem Zweitfach auf Lehramt für weiterführende Schulen studieren kannst.
Auf einen Blick
Weitere Fremdsprachen
- Englisch lernen
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Besonderheiten der chinesischen Sprache
Wenn du Chinesisch als Fremdsprache erlernen möchtest, solltest du dir vorher bewusst machen, dass Chinesisch sich in Schrift und Struktur zum Teil sehr von romanischen Sprachen unterscheidet. Verbindungen, die du zum Beispiel zwischen Englisch und Deutsch oder Englisch und Französisch ziehen kannst, wirst du im Chinesischen eher nicht haben, da das Chinesische einer ganz anderen Sprachfamilie entstammt und nach einem ganz anderen System funktioniert.
Demzufolge gibt es im Chinesischen einige Besonderheiten, die die Sprache einzigartig, aber für deutsche Muttersprachlerinnen auch sehr fremd machen:
- Chinesisch besteht aus zwei Sprachen, dem gesprochenen (modernen) und dem geschriebenen (alten) Chinesisch. Diese Zweiteilung gibt es aber nur für Fremdsprachler /-innen. Die Chinesen empfinden ihre Kenntnisse über das Alt-Chinesisch als Teil ihrer Sprache und lernen diesen ganz selbstverständlich mit. Für uns ist das Erlernen dann ungefähr so, als würden wir Englisch und Latein gleichzeitig pauken.
- Die Schriftzeichen: Es gibt über 80.000 Schriftzeichen mit unterschiedlicher Bedeutung. Doch keine Sorge: Viele davon werden nicht mehr verwendet. Um eine chinesische Zeitung lesen zu können, solltest du 3.000 bis 5.000 Zeichen beherrschen.
- Nicht alle Schriftzeichen sind gleich aufgebaut. Insgesamt gibt es sechs unterschiedliche Arten für die Bildung chinesischer Schriftzeichen.
- Es gibt keine Verbindung zwischen Aussprache und Schriftzeichen. Zwar hat das gesprochene Chinesisch ein eigenes System, Pinyin, das dir Hinweise darauf gibt, wie du ein Wort aussprichst. Eine Verbindung zur Schriftform hat dieses System aber nicht. Um zu wissen, wie du etwas aussprechen musst, bleibt dir nur eine Möglichkeit: Auswendiglernen.
- Chinesisch ist eine kontext-basierte Sprache. Beim Englisch lernen ist es ganz klar: Du lernst eine Vokabel und hast zu diesem Wort eine eindeutige Bedeutung. Im Chinesischen hingegen reihst du Wörter aneinander, auch, um beispielsweise verschiedenen Zeitformen auszudrücken. Mit einer einzelnen Vokabel kommst du also nicht besonders weit.
- Chinesisch ist eine Silbensprache. Es gibt fast 400 Silben. Jede Silbe hat viele unterschiedliche Schriftzeichen. Diese kannst du zu vielen unterschiedlichen Wortkombinationen zusammensetzen. Außerdem kannst du sie auf vier verschieden Arten aussprechen, da es im Chinesischen vier Tonhöhen gibt.
- Die chinesische Grammatik ist sehr übersichtlich. Es gibt keine Fälle, Artikel, Geschlechter, Einzahl- und Mehrzahl oder Zeiten. Für Grammatikmuffel perfekt, aber auch etwas gewöhnungsbedürftig.
Wusstest du, dass…
… früher vor allem Missionare hervorragende Chinesischkenntnisse besaßen? Katholische Orden wie die Franziskaner, Dominikaner und vor allem die Jesuiten entsandten Missionare nach Asien, um dort den katholischen Glauben zu verbreiten.
Hier kannst du Chinesisch lernen
Chinesisch zu lernen, ist heute längst nicht mehr exotisch. Sprachkurse gibt es an den meisten deutschen Hochschulen und auch das Studienfach Sinologie, in dem du dich neben der Sprache auch mit Schrift, Literatur, Philosophie, Geschichte, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Chinas beschäftigst, wird an vielen Universitäten angeboten. Inzwischen wird Chinesisch auch in mehr als 80 Sekundarstufen als zweite Fremdsprache gelehrt und mit Abiturprüfungsmöglichkeit unterrichtet. Darüber hinaus bieten fast alle Volkshochschulen sowie 18 Konfuzius-Institute Sprachkurse an.
Und wenn es dich ins Ausland zieht: Auch hier wird Chinesisch für Nicht-Muttersprachler /-innen unterrichtet. Über 300 Hochschulen in China, Taiwan und Hongkong bieten Chinesischkurse für Ausländer /-innen an. Komplett ohne Vorkenntnisse ins chinesischsprachige Ausland gehen, ist jedoch eher nicht empfehlenswert. Ein Einführungskurs in deinem Heimatland bereitet dich auf die grundlegenden Strukturen und Prinzipien vor und verhindert, dass du komplett überfordert bist. Verfügst du über die Basics, ist ein Auslandsaufenthalt aber die beste Methode, um richtig Chinesisch zu lernen.
Möglichkeiten, Chinesisch zu lernen, sind:
- Sprachkurse an Unis, Volkshochschulen oder Akademien
- Onlinekurse
- Apps
- Sprachreisen
- Lernen mit einem /-r Tandempartner /-in
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So kannst du Chinesisch lernen
YouTube-Videos und Apps können eine hilfreiche Ergänzung zum Erlernen der chinesischen Sprache sein. Komplett im Selbststudium ist Chinesisch lernen jedoch schwierig. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, einen Sprachkurs zu belegen, damit du eine /-n Ansprechpartner /-in hast, der/die dich verbessern und dir bei Unklarheiten helfen kann. Darüber hinaus bist du gefragt, das im Sprachkurs Erlernte zu festigen.
Voraussetzungen
Mit Chinesisch Lernen ist es wie mit dem Lernen aller anderen Fremdsprachen auch: Du brauchst Motivation, Ausdauer und Disziplin, um es zu lernen. Doch auch wenn Chinesisch in vielen Aspekten ganz anders ist als die Fremdsprachen, die dir bisher vielleicht begegnet sind: Chinesisch ist nicht so schwer zu lernen, wie du denkst. Abgesehen von Lerneifer und Durchhaltevermögen brauchst du keinerlei Voraussetzungen, um diese Sprache zu erlernen.
Methoden
Fürs Chinesisch lernen gibt es Lehrmitteln, kommunikative Methoden und Hilfsmittel, wie es sie auch für jede andere Fremdsprache gibt. Grundlage sollte jedoch immer ein Sprachkurs sein. Chinesisch komplett autodidaktisch zu lernen, ist eher nicht empfehlenswert.
Grundsätzlich kannst du auf Methoden zurückgreifen, die du bereits vom Vokabeln lernen kennst: das Lernen mit Karteikarten, dem Einsatz aller deiner Sinne, der Anwendung verschiedener Merktechniken oder das Ausprobieren verschiedener Lernmethoden. Gerade für die neuen Aspekte, die die chinesische Sprache mitbringt, wie die Schriftzeichen oder die Tonhöhe, solltest du ein wenig ausprobieren, wie du am besten zurechtkommst und welche Methoden dir am besten helfen.
Die fünf besten Tipps zum Chinesisch lernen
- Lerne regelmäßig: Ohne Kontinuität und regelmäßiges Wiederholen kann es keine Lernfortschritte geben.
- Lerne zuerst die Radikale: Radikale sind die Basis chinesischer Schriftzeichen, da sich viele von ihnen aus einem dieser Basiszeichen zusammensetzen.
- Schreibe mit Bleistift: Chinesische Zeichen setzen sich aus unterschiedlichen Strichen zusammen. Diese verlaufen in vorgegebene Richtungen. Damit sich die Schreibweise festigt, musst du üben. Mit dem Bleistift gewöhnst du dir eine lesbare Schrift an.
- Lerne komplette Sätze: Mit einzelnen Vokabeln kommst du im Chinesischen nicht weit. Lerne vollständige Sätze, so sind die Wörter direkt in einen Kontext eingebettet.
- Sprache im Alltag: Filme, Musik oder Bücher - je mehr du Chinesisch in deinen Alltag integrierst, desto mehr verbesserst du dich in Wortschatz, Sprechen, Schreiben, Aussprache und Hörverstehen.
Weitere Tipps fürs Chiensisch lernen
Es gibt noch weitere Möglichkeitne, dein Gehirn und deine Kozentrationsfähigkeit zu trainieren und dir damit das Lernen zu erleichtern. Hier findest du einige Anregungen und Tipps.
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Jetzt lesenFAQ: Häufige Fragen
Chinesisch lernen im Überblick
- Chinesisch wird weltweit von 1,3 Milliarden Menschen gesprochen.
- Die Sprache weist einige Besonderheiten auf, etwa die Schriftzeichen, die verschiedenen Tonhöhen oder die Unterscheidung in Alt-Chinesisch und Modernes Chinesisch.
- Chinesisch ist nur ein Überbegriff für viele verschiedene Sprachen und Dialekte.
- Sprachkurse an Unis, Volkshochschulen oder Akademien bieten dir die Möglichkeit, Chinesisch zu lernen.
- Ergänzend findest du viele Angebote im Internet.
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