Effektiv lernen: Die 10 besten Lerntechniken
Mit den richtigen Lerntechniken meisterst du deine nächste Prüfung erfolgreich. | Foto: Tima Miroshnichenko / Pexels
Mit Lerntechniken zum Erfolg:
Einfach drauf loslernen kann vielleicht bei einer kleinen Überprüfung funktionieren. Wenn es aber um wichtige Klausuren geht und mehrere Prüfungen in einer kurzen Zeit bevorstehen, wirst du schnell merken, dass das auf Dauer nicht effektiv ist. Mit Lerntechniken kannst du deine Prüfungsvorbereitung strukturieren. Wir haben dir hier die zehn besten Lerntechniken zusammengestellt, mit denen du deine nächste Prüfungsphase erfolgreich meistern kannst.
Inhaltsverzeichnis:
Lernen: Wie funktioniert das eigentlich?
Tag für Tag verarbeitet dein Gehirn eine Unmenge an Daten. Im Grunde ist Lernen auch erst mal nichts anderes als die einfache Aufnahme von Informationen. Sinnesreize aktivieren die Synapsen in deinem Gehirn. Die Synapsen sind die Verbindungsstellen zwischen den einzelnen Nervenbahnen. Hier werden die Informationen von Nerv zu Nerv weitergeleitet. Durch regelmäßiges Üben verfestigen sich diese Verbindungen. Es können durch neue Reize, also neue Lerninhalte aber auch neue Verbindungen hinzukommen. Je stärker die Synapsenverbindungen sind, desto mehr hat sich das Gelernte in deinem Kopf verfestigt und desto mehr steigert sich deine Gehirnleistung. Dann kannst du Gelerntes später leichter wieder abrufen.
Lernen ist ein Prozess
Kennst du das? Du hast erst am Abend vorher angefangen für eine Prüfung zu lernen und dann gesehen, dass du dir niemals alle Inhalte bis zum nächsten Morgen merken wirst. Das kann vielleicht bei einem kleinen Vokabeltest funktionieren, doch wenn es an größere, komplexere Inhalte geht, wird es schwierig. Lernen braucht Zeit und Konzentration. Es braucht Zeit, bis die Synapsenverbindungen in deinem Gehirn so gestärkt sind, dass du das Wissen ganz leicht abrufen kannst. Dazu gehören auch ein bisschen Arbeit und Mühe. Bevor du mit dem Lernen beginnst, kann es dir helfen, dir einen Überblick zu verschaffen, welche Schritte dein Lernprozess beinhaltet.
- Verschaffe dir einen Überblick: Worum geht es? Welche Bereiche umfasst das Thema?
- Stelle eine Verbindung zum Inhalt her: Wie viel weißt du schon? Hast du schon mal von dem Thema gehört? Kannst du dich vielleicht persönlich damit identifizieren? Findest du das Thema besonders spannend?
- Hinterfrage und analysiere die Fakten: Setze dich intensiv mit den Inhalten auseinander und sammle alle wichtigen Informationen. Überlege auch, was du noch nicht verstanden hast und wo du vielleicht noch mal nachfragen musst.
- Setze Schwerpunkte: Wir können uns nie alles zu einem Thema merken. Deshalb ist es wichtig, dass du dir genau überlegst, welche Bereiche die wichtigsten sind. Diese solltest du unbedingt können.
- Vertiefe die Inhalte: Üben, üben, üben … Wiederhole das Gelernte und sammle gegebenenfalls mehr Informationen.
- Wende das Gelernte an: Du wirst merken, dass du sicherer mit den Inhalten wirst. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo du ohne Probleme Aufgaben dazu lösen kannst.
- Übertrage das Gelernte auf neue Ideen, Inhalte und Konzepte: Das ist die Königsdisziplin. Nun beherrschtdu die Inhalte so gut, dass du sie auf neue Bereiche übertragen kannst.
Tipps zum effektiven Lernen
Lerntechniken helfen dir, effektiver zu lernen. Du wählst dir eine Technik aus, die zu dem Stoff passt, den du lernen musst. Es gibt aber auch ein paar allgemeine Tipps, die du beim Lernen beachten solltest.
Struktur und Ordnung
Du hast viele große Themenfelder oder sogar mehrere Fächer, die du in der nächsten Prüfungsphase beherrschen musst? Um nicht den Überblick zu verlieren, kannst du dir einen Lernplan erstellen. Schreibe genau auf, was du wann lernen möchtest, wann du es wiederholst und wann du Übungen dazu machst. Teile dir den Lernstoff in kleine Abschnitte ein und nimm dir nicht zu viel auf einmal vor. So kannst du dir die einzelnen Themenabschnitte besser merken und verlierst dich nicht im Chaos. Der Vorteil an so einem Lernplan ist außerdem, dass nicht nur die Lernzeiten feststehen, sondern auch die freien Zeiten. Du kannst dich also immer auch auf deine Pausen freuen.
Anknüpfungspunkte
Dein Gehirn kann sich Inhalte besser merken, wenn du sie mit Dingen verknüpfst, die du bereits kennst. Dein Gehirn wird besonders angesprochen, wenn du alle Sinne mit einbeziehst. Lerne durch sehen, hören, fühlen und vielleicht auch durch riechen oder schmecken. Die Anküpfungspunkte helfen dir, abstrakte Inhalte zu verbildlichen. Versuche auch Emotionen mit Lerninhalten zu verbinden. Wenn du dich über eine Sache freust, dann behältst du sie besonders lange im Gedächtnis.
Früh anfangen
Vor allem, wenn du dir Gelerntes langfristig merken möchtest, solltest du früh genug anfangen. Nur dann hast du genug Zeit, damit die Inhalte ins Langzeitgedächtnis wandern können. Kurzfristiges Lernen hilft dir vielleicht für den Vokabeltest am nächsten Morgen, doch eine Woche später wirst du dich nur noch an wenige Wörter erinnern können.
Wiederholen
Wenn du früh genug anfängst, wirst du ganz viel Zeit zum Üben, Wiederholen und Vertiefen haben. Und das ist wichtig! Nur wenn du Lerninhalte wiederholst, wirst du sie auch Wochen später noch abrufen können.
Die 10 besten Lerntechniken
Jedes Thema ist anders. Und deshalb kannst du nicht für jedes Thema dieselbe Lerntechnik wählen. Überlege dir, ob es Sinn ergibt, für Mathe-Themen einfach nur Listen zu schreiben, oder ob es andere Techniken gibt, die sich besser eignen. Wir haben dir hier zehn Lerntechniken zusammengestellt, aus denen du dir die Methoden aussuchen kannst, die am besten zu deinem Lerntyp und den jeweiligen Prüfungen passen.
Mind-Map
Eine ganz klassische Lerntechnik ist die gute alte Mind-Map. Sie kann dir helfen, umfangreiche, komplexe Inhalte in einzelne Teilaspekte zu trennen. In der Mitte steht das Oberthema, davon zweigen dann verschiedene Äste zu Unterpunkten ab. So bekommst du einen guten Überblick über das Thema und du kannst Verbindungen zwischen einzelnen Aspekten ziehen.
Listen
Listen sind eine weitere Möglichkeit, Struktur in deine Inhalte zu bringen. Du kannst die Themen Punkt für Punkt durchgehen und die wichtigsten Informationen aufschreiben. Teile dir umfangreichen Lernstoff in kleine Etappen ein und arbeite diese Stück für Stück ab.
Karteikarten
Karteikarten eignen sich besonders dafür, Fachbegriffe, Vokabeln oder Definitionen zu lernen und das Gedächtnis zu stärken. Auf die Vorderseite schreibst du den Begriff, den du lernen möchtest und auf die Rückseite seine Bedeutung. Dann kannst du dich praktisch selbst abfragen. Wiederhole vor allem die Karten immer wieder, die du noch nicht so gut kannst. Vergiss aber auch die Karten nicht, die du schon einmal richtig beantwortet hast. Auch sie müssen regelmäßig wiederholt werden, damit sie im Kopf bleiben.
Eselsbrücken
Eine ganz einfache Form, um sich Inhalte besser merken zu können, sind Eselsbrücken. Dabei verknüpfst du Inhalte zum Beispiel mit einem anderen Wort, dass du dir besser merken kannst. Wenn du den Lerninhalt dann abrufen möchtest, kommst du über das verknüpfte Wort darauf. Eine ganz bekannte Eselsbrücke ist der Satz “Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel”. Die Anfangsbuchstaben der Wörter sind die Anfangsbuchstaben der Planeten im Sonnensystem: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun.
SQR3-Methode
SQR3 steht für Survey, Question, Read, Recite, Review. Sie hilft dir dabei, komplizierte wissenschaftliche Texte zu verstehen. Zunächst verschaffst du dir einen Überblick über das Inhaltsverzeichnis und schaust, worum es geht. Überlege dir in einem zweiten Schritt Fragen, die du an den Text hast. Jetzt geht es los mit dem Lesen. Wenn du dir wichtige Abschnitte markierst, ist es hinterher leichter zu entscheiden, was du dir aufschreiben möchtest. Fasse die einzelnen Textabschnitte zusammen. Nun kannst du hoffentlich wiedergeben, worum es in dem Text ging.
LOCI-Methode
Die LOCI-Methode ist eine etwas umfangreichere Form der Eselsbrücke. Sie gehört zu den sogenannten Memotechniken. Damit kannst du dir besonders gut Aufzählungen, Auflistungen und Reihenfolgen merken. Du verknüpfst Zahlen, Begriffe oder andere Inhalte mit Wegpunkten auf einer Route. Wenn du diese Route dann in deinem Kopf abläufst und an den Wegpunkten vorbeikommst, kannst du das Gelernte abrufen.
ABC-Methode
Bei der ABC-Methode näherst du dich dem Lernstoff auf ganz kreative Weise. Dabei werden deine Gehirnzellen noch mal ganz anders herausgefordert. Schreibe dir von oben nach unten das ABC auf ein leeres Blatt. Versuche nun zu jedem Buchstaben einen Begriff zu finden, der zu deinem Thema passt. Während du das machst, rufe dir auch Hintergrundinformationen in den Kopf.
Visualisierung
Dein Gehirn kann Informationen leichter aufnehmen, wenn du sie visualisierst. Versuche, dir vor deinem inneren Auge zu den Lerninhalten verschiedene Bilder einzuprägen. Oder male deinen Lernstoff sogar auf. Bring Gelerntes auf Papier. Mindmaps und Organigramme sind zum Beispiel auch eine einfache Form der Visualisierung.
Selbsterklären
Versuche, dir deine Lerninhalte selbst zu erklären. Auch wenn sich das komisch anfühlt, rede ruhig laut vor dich hin. Wenn du etwas ohne Notizen erklären kannst, bedeutet das, du hast es verstanden. Wenn jemand Zeit für dich hat, kannst du natürlich auch Freunde /-innen oder Familie fragen, ob sie die zuhören möchten.
Verständnis
Das klingt ganz simpel, aber auch aus dem einfachen Verstehen kannst du eine Lerntechnik machen. Versuche Inhalte wirklich durchzugehen, mache dir Notizen und schlage nach, wenn du etwas nicht verstehst. So kannst du dich Schritt für Schritt durch ein Thema arbeiten, sodass du zum Schluss Experte /-in auf dem Gebiet bist.
FAQs: Häufig gestellte Fragen
Überblick: Alles, was du über Lerntechniken wissen musst
- Beim Lernen bilden sich Synapsen im Gehirn.
- Den Prozess des Lernens kannst du durch Lerntechniken unterstützen.
- Eine gute Struktur und frühes Anfangen helfen dir beim Lernen.
- Assoziationen und Anknüpfungspunkte erleichtern es dir, das Gelernte später abzurufen.
- Üben, Wiederholen und Vertiefen sind sehr wichtig für effektives Lernen.
- Die zehn besten Lerntechniken sind: Mind-Map, Listen, Karteikarten, Eselsbrücken, SQR3-Methode, ABC-Methode, Visualisierung, Selbsterklären und Verstehen.
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