Wohnungsbesichtigung: Checkliste und Tipps, worauf du achten solltest!
Alles, was du zur Wohnungsbesichtigung wissen solltest! ⎸Foto: monkeybusinessimages/Getty Images
Tipps zur Wohnungsbesichtigung: Früh ankommen!
Kurz vor dem Umzug steht man oft ziemlich unter Zeitdruck. Auch, wenn du viel zu tun hast: Früh genug zur Besichtigung zu kommen, sollte in deinem eigenen Interesse sein! Der Mieterbund rät grundsätzlich, ein oder zwei Stunden vor dem vereinbarten Besichtigungstermin vor Ort anzukommen, damit du dir die Umgebung genau ansehen kannst. Falls das Wetter mitspielt, kannst du dir sogar die Wege zu den nahegelegenen Einkaufsmöglichkeiten und zum ÖPNV sowie die Parkplatzsituation anschauen. Vielleicht kannst du ja auch beobachten, wie die Nachbarschaft auf dich wirkt.
Welche Unterlagen sollte man dabei haben?
Eigentlich dürfen Vermieter oder Wohnungsgesellschaften die Mieterselbstauskunft, SCHUFA-Unterlagen, Einkommensnachweise (der Eltern), etc. erst bei Vertragsunterzeichnung einfordern. Doch was passiert, wenn alle anderen Interessenten ihre Unterlagen schon bei der Besichtigung parat haben? "Praktisch schließe ich mich aus dem Kreis der tatsächlich potenziellen Mieter aus, wenn ich diese Informationen dann nicht dabei habe", sagt Ulrich Ropertz, Pressesprecher vom Deutschen Mieterbund e.V. "Eigentlich muss man die Unterlagen bei der Besichtigung nicht einreichen, aber das ist das Problem zwischen Theorie und Praxis."
Rechtlich gesehen musst du also keine Dokumente zur Besichtigung mitnehmen. Es ist letztlich aber deine Entscheidung und es kommt auf die Mitbewerber an. Wenn du sichergehen möchtest, nicht schon im ersten Schritt von deinen Mitbewerbern ausgestochen zu werden, solltest du vielleicht auch in Erwägung ziehen, deine Unterlagen bei der Besichtigung dabei zu haben.
Die wichtigsten Fragen bei der Wohnungsbesichtigung
Um eventuelle Kosten oder Komplikationen zu vermeiden, sollten einige Dinge über die Wohnung definitiv geklärt werden. Auf jeden Fall solltest du den Vermieter oder den professionellen Dritten (Makler, Verwalter, o.ä.) nach einem Energieausweis des Hauses fragen. Hieraus kannst du nachvollziehen, ob du wegen unzureichender Isolierung oder einer uralten Heizung Unmengen an Heizkosten zahlen müsstest. Aber keine Sorge! Du musst dafür keine komplizierten Rechnungen anhand der kWh-Angaben durchführen. Am einfachsten ist es, wenn du dir eine simple Faustregel merkst: "Je grüner, desto besser", sagt Ulrich Ropertz.
Außerdem solltest du nach Gemeinschaftsräumen fragen, falls der Vermieter/Makler/Verwalter dir diese noch nicht gezeigt hat. Hiermit sind Kellerräume, Fahrrad- und Waschkeller oder Speicher gemeint. Anhand dieser Info weißt du, ob du deine Waschmaschine in der Wohnung anschließen musst oder keinen Anschluss dafür benötigst. Falls du in der Wohnung nicht so viel Platz haben solltest, eignet sich ein Kellerraum immer gut, um Sommer- und Winterkleidung aufzubewahren, wenn du sie gerade nicht benötigst.
"Auch sollte man nach der letzten Modernisierung fragen und was genau modernisiert wurde. Dadurch kann man erfahren, ob eine Modernisierung kurz bevorsteht, die dann zu einer entsprechenden Mieterhöhung führen würde", fügt Ulrich Ropertz hinzu.
Der positive Eindruck ist wichtig
Es gibt kein konkretes Allgemeinrezept, um auf der Wohnungsbesichtigung einen positiven Eindruck zu hinterlassen, da jede Stadt unterschiedlich beliebt ist und jeder Vermieter ganz individuell Wert auf verschiedene Kriterien legt. Während manch einer die Besichtigung von einem Makler oder Verwalter durchführen lässt, ist der andere ganz bedacht darauf, den potenziellen neuen Mieter persönlich kennenzulernen, und daher stets bei der Besichtigung dabei. "Man kann aber definitiv negativ auffallen", sagt Ulrich Ropertz. "Wer durch die Wohnung geht und an verschiedenen Ecken rummäkelt, der muss sich später keine großen Hoffnungen machen, dass die Auswahl auf ihn fällt."
Auch ein gepflegtes Äußeres soll für Vermieter ein Auswahlkriterium sein. Daher kannst du nichts falsch machen, wenn du dir vorab ein paar Gedanken über dein Outfit machst. Falls deine Eltern zur Besichtigung mitkommen, signalisiert das dem Vermieter laut Ropertz, "dass die Eltern (und damit eventuelle Finanzkraft) hinter dem Wohnungswunsch der Kinder stehen." Du solltest aber sicherstellen, dass deine Eltern sich zurückhalten und nicht jede Ecke der Wohnung als erfahrene Mieter kritisieren.
Darauf solltest du bei der Wohnungsbesichtigung achten
Wenn du dann endlich in deine potenzielle Traumwohnung eingetreten bist, gibt es ein paar Punkte, auf die du achten musst, bevor du ganz entbrannt wieder nach Hause fährst. "Es gibt keine Mindestzeiten, die sich der Makler/Vermieter/Verwalter nehmen muss, um dir die Wohnung zu zeigen", sagt Ulrich Ropertz. Manche Makler huschen schnell durch die Wohnung, um direkt danach zum nächsten Termin zu gehen, und da könnte es für dich etwas schwierig werden, die Wohnung richtig auf dich wirken zu lassen. "Die Frage nach zusätzlichen Gemeinschaftsräumen könnte diese Zeit allerdings hinauszögern", rät Ropertz.
Ob die Wände zu hellhörig sind, erkennst du daran, wenn du noch Gesprächsfetzen der Nachbarn nebenan oder Schritte aus der oberen Etage vernehmen kannst.
Du solltest zusätzlich den Zustand der Sanitäranlagen im Bad und die Belüftungsmöglichkeiten in Bad und Küche (Achtung: in den Räumen kann sich viel Feuchtigkeit bilden!) checken. Des Weiteren solltest du überlegen, ob die Räume hell genug sind, also, ob die Decken hoch sind, es viele bzw. große Fenster und wenig Schrägen gibt. Wenn du schon im Besitz einer Kücheneinrichtung bist, solltest du dir die Anschlüsse in der Küche anschauen und überlegen, ob deine dort reinpasst.
Nach der Wohnungsbesichtigung
Auf die Frage, ob man sich nach der Besichtigung erneut per E-Mail beim Vermieter oder Makler melden sollte, um das eigene Interesse zu bestätigen, antwortet Ulrich Ropertz: "Es ist natürlich gut, wenn man sich noch mal in Erinnerung bringt, und einleuchtend, da der Vermieter sich nicht bei jedem Interessenten den Namen mit dem Hinweis einer eindeutigen Zusage notiert hat." Von daher ist das nachträgliche Bestätigen eventuell noch mit einer Seite eines Lebenslaufs oder Steckbriefs, sodass er ein Bild von dir hat, vielleicht von Vorteil. Im Gegensatz dazu kann allerdings das nachträgliche Anrufen, um noch irgendwelche Fragen bezüglich der Wohnung zu stellen, je nach Bewerberzahl sehr nerven. Ulrich Ropertz rät, mit den Fragen lieber noch zu warten. "Wenn man der oder die Auserwählte ist, kommt es ja ohnehin zu einem erneuten Zusammentreffen oder zu einer zweiten Besichtigung. Da kann man die Fragen ja immer noch loswerden."
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