Nach dem Studium: Der erfolgreiche Start in den Traumberuf des Architekten

21.12.2020

Das kommt nach dem Architektur-Studium auf dich zu

Foto: Daniel McCullough / Unsplash

Architekturstudierende sollten sich rechtzeitig darum kümmern, wie es nach dem Studium weitergeht. Schon im vorletzten Semester kann man aktiv auf Jobsuche gehen, um für einen nahtlosen Anschluss Sorge zu tragen. Nach dem Architekturstudium gibt es verschiedene Möglichkeiten und Wege, die man einschlagen kann. 

Bei Architekturstudios gibt es viele hilfreiche Informationen rund um den Start ins Berufsleben. Dabei werden auch aktuelle Bauvorhaben ausgeschrieben und die Arbeit Deutschlands bester Architekten präsentiert. Das dient sowohl der Orientierung als auch der besseren Einschätzung des eigenen Marktwerts.

Berufspraxis sammeln und erstes Gehalt als Architekt

Viele Hochschulabsolventen, die den Masterabschluss oder das Diplom als Architekt in der Hand haben, entscheiden sich für einen direkten Berufseinstieg in einem Architekturbüro. Alternativ kann man sich noch während der letzten Projekte der Uni um einen Arbeitsplatz in der Baubranche bemühen. Am schwarzen Brett auf dem Campus gibt es diverse Stellenausschreibungen für Berufseinsteiger, aber auch in lokalen Anzeigen oder über das Internet kann man gut eine geeignete Stelle finden.

Erste praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln ist vor allem dafür wichtig, sich später bei der Architektenkammer anmelden zu können. Um diesen für alle Architekten wichtigen Schritt gehen zu können, muss man in Deutschland mindestens zwei Jahre lang an verschiedenen Projekten mitgearbeitet und seine praktischen Fähigkeiten entsprechend weiterentwickelt haben. Je nach Art der Kursbelegung aus dem Architekturstudium ist in der Anfangszeit im Architekturbüro auch eine weitere Spezialisierung in einem spezifischen Bereich der Architektur möglich.

Weiterführendes Studium zur Intensivierung der eigenen Fähigkeiten

Nach dem erfolgreichen Studienabschluss als Architekt gibt es noch verschiedene universitäre Weiterbildungsmöglichkeiten. Um später einmal als Professor für Architektur arbeiten zu können, wie zum Beispiel hier an der Akademie für Bildende Künste München, kann man einen Doktortitel erwerben. Dazu muss man promovieren, bevor man sich auf eine freie Dozentenstelle an einer Hochschule bewerben kann. Für die Promotion wird ein Zeitaufwand von fünf Jahren benötigt, wovon wenigstens drei Jahre unabhängig von einer Universität absolviert werden müssen. Ein direkter Berufseinstieg nach dem Architekturstudium ist also überaus nützlich für alle Architekturstudenten, die später einmal als Professor eingesetzt werden wollen.

Anstelle eines Masterabschlusses oder eines Promotionsstudiums in der Architektur kann man sich auch für einen verwandten Bereich einschreiben. Besonders interessant kann für Architekten mit Diplom eine Weiterqualifikation im Bereich Recht sein. Die juristische Zusatzqualifikation dauert zwei bis drei Jahre, anschließend kann man beispielsweise als Patentanwalt arbeiten oder andere juristische Vertretungen aus dem Baubereich übernehmen. Eine juristische Zusatzqualifikation verbessert die persönlichen Karrierechancen eines Architekten, muss aber in der Regel selbst finanziert werden.

Der Weg in die Selbstständigkeit ist auch für Architekten interessant

Einige Architekturabsolventen entscheiden sich nach dem Studium dafür, ihr eigenes Architekturbüro zu gründen und als selbstständige Architekten zu arbeiten. Dies erfordert jedoch ein gewisses Maß an Selbstdisziplin und auch unternehmerische Fähigkeiten. Dafür bietet die selbstständige Tätigkeit als Architekt die Möglichkeit, Projekte komplett in Eigenregie zu realisieren und kreative Visionen umzusetzen. 

Der Berufseinstieg als selbstständiger Architekt kann sich allerdings schwierig gestalten, da man sich im eigenen Architekturbüro erst einen soliden Kundenstamm aufbauen muss, um finanziell gesehen über die Runden zu kommen. Als selbstständiger Architekt gilt man in Deutschland als Freiberufler, was bei der jährlichen Steuererklärung gewisse Erleichterungen mit sich bringt. Im Vergleich zu anderen Berufen, die man als Unternehmer ausüben kann, müssen freiberufliche Architekten nämlich jedes Jahr nur eine einfache Überschussrechnung erstellen, in der alle Einnahmen und Ausgaben der Firma erfasst werden. Das spart enorm Zeit.

Bei der Krankenversicherung können selbstständig arbeitende Architekten wählen, ob sie sich privat versichern lassen möchten oder in der gesetzlichen Krankenkasse bleiben möchten. Beide Varianten können gewisse Vorteile mit sich bringen, die man sich in Ruhe überlegen sollte. Bei Privatversicherten ist beispielsweise immer zuerst der volle Betrag selbst zu finanzieren, wenn man sich von einem Arzt behandeln lässt oder ein Krankenhaus aufsucht. Diese Ausgaben lässt man sich erst im Nachgang von der Krankenkasse wieder ausbezahlen.

Architekten können auch in Forschung und Lehre arbeiten

Hochschulabsolventen mit einem Interesse an der akademischen Welt können eine Karriere in Forschung und Lehre in Betracht ziehen. Sie können dann als wissenschaftliche Mitarbeiter an einer Universität arbeiten, dort an Forschungsprojekten teilnehmen und als langfristigen Karriereausblick andere Architekturstudenten unterrichten. Dafür wird eine Promotion benötigt, welche den Architekten zum Unterrichten befähigt.

In unserem Karrierezentrum gibt es viele freie Stellen für Berufseinsteiger nach dem Studium, die sich komfortabel nach dem eigenen Wohnort sortieren lassen. Dort finden sich auch viele Jobausschreibungen für Architekten in der Forschung, sodass sich für alle Interessenten ein abwechslungsreiches Jobangebot ergibt. Ob man als Architekt im akademischen Bereich eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hat, richtet sich aber auch nach der Art des Studiengangs. Architekten können sowohl mit einem Bachelor- als auch mit einem Masterabschluss exmatrikulieren, diese sind dann häufig „Master of Arts“. Wer das Architekturstudium aber mit einem Diplom abschließt, wie dies in einigen deutschen Bundesländern noch möglich ist, erhält aber den „Master of Science“. In diesem Fall wird die Baustoffkunde intensiver unterrichtet, was sich in verschiedenen Forschungsbereichen günstig auswirkt.

Höheres Gehalt dank interessenbezogener Spezialisierung nach der Uni

Nach dem abgeschlossenen Architekturstudium kann man sich außerdem auf einen spezifischen Bereich der Architektur spezialisieren. Einige Architekturbüros legen ihren Schwerpunkt auf Themen wie zum Beispiel nachhaltiges Bauen oder Innenarchitektur. Als selbstständiger Innenarchitekt kann man sich über die Künstlersozialkasse versichern, die dann die Hälfte der monatlichen Kosten für die Krankenversicherung übernimmt. In diesem Artikel gibt es alle Infos zur Anmeldung bei der KSK mit Meldepflicht, Vorlagepflichten usw.

Architekten arbeiten aber auch im Spezialgebiet Denkmalschutz oder qualifizieren sich weiter für den Städtebau. Durch zusätzliche Weiterbildungen oder Zertifizierungen kann man sich mit verschieden hohem Zeitaufwand in diesen Bereichen spezialisieren. Das bringt einem langfristig gesehen ein höheres Monatseinkommen, auch das Einstiegsgehalt fällt dann noch etwas beträchtlicher aus. Für gewöhnlich liegt das Einstiegsgehalt für frisch ausgebildete Architekten bei einem monatlichen Durchschnitt von 3.200 Euro. Mit etwas praktischer Erfahrung steigt man im Schnitt auf ein Monatsgehalt von 3.800 Euro auf. Durch die persönliche Weiterbildung sind interessante Karriereentwicklungen möglich, die sich natürlich auch auf das Einkommen auswirken.

Nach einiger Zeit der Berufspraxis ist es zudem möglich, sich in der Architektenkammer anzumelden. Erst danach darf sich ein Hochschulabsolvent auch wirklich Architekt nennen. Die Beitragssatzung der Architektenkammer sieht dabei zwei verschiedene Gebühren vor, welche sich zum einen an freischaffende und baugewerbliche Architekten richtet, andererseits an Stadtplaner und alle Architekten, die sich für eine Karriere im öffentlichen Dienst entschieden haben.

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