Klausurenphase: So überstehst du die Prüfungen!

Hannah Dautzenberg - 20.04.2022

Klausurenphase verzweifelter Student

Keine Panik! Mit den richtigen Tricks meisterst du jede Klausrenphase. | Foto: monkeybusinessimages / Getty Images

Klausurenphase: die richtige Herangehensweise

In der Prüfungsphase stehen die meisten Studenten /-innen und Druck, lernen Tag für Tag und schauen im Tunnelblick auf den Tag der Klausur. Viel wichtiger, als sich unendlich unter Stress zu setzen ist es während solchen Phasen jedoch, die richtigen Techniken und Routinen zu entwickeln, die dich erfolgreich durch die Klausurenphase bringen können. Wir haben für dich die wichtigsten Lernmethoden in diesem Artikel zusammengefasst!

Richtig managen

Das Problem vieler Studenten /-innen hat seinen Ursprung meist schon vor dem tatsächlichen Beginn der Klausurphase: Sie managen ihr Studium und damit auch die Zeit der Prüfungen falsch. Denn ohne die richtige Zeiteinteilung und einen genauen Plan gerätst du in solchen anspruchsvollen Phase schnell ins Schlittern und verlierst den Überblick über das große Ganze. Um diesen Fehler nicht zu begehen, ist es daher sinnvoll, dir schon im Voraus Gedanken über einen konkreten Lernplan zu machen, mit dem du gut für die Klausurenphase aufgestellt bist. In diesem Plan solltest du dir zuerst eine grobe Übersicht über die anstehenden Klausuren und den zeitlichen Ablauf der Lerntage verschaffen, bevor du konkret an die inhaltliche Ausgestaltung gehst. Je nach Anzahl der Klausuren kann es definitiv klug sein, pro Klausur einen detaillierten Lernplan und einen großen Überblicksplan mit allen Klausuren zu erstellen.

Tipp: Wenn das Lernen dir generell Probleme bereiten, kann es sinnvoll sein, generelles Gedächtnistraining zu machen, um Konzentration und Gehirnleistung zu steigern. Dabei helfen dir verschiedene Gedächtnistraining Übungen.

Passende Lernatmosphäre schaffen

Um in eine produktive Grundstimmung zu kommen und möglichst effektiv zu lernen, musst du für die richtige Lernatmosphäre sorgen. Diese kann individuell sehr unterschiedlich sein: Die einen brauchen Ruhe und Abgeschiedenheit, die anderen lernen lieber in der Gruppe oder in öffentlichen Einrichtungen wie der Unibibliothek. Hier gilt es also herauszufinden, was für dich am besten funktioniert. Wenn du ein Teamplayer bist und alleine schnell die Motivation verlierst, kann eine Lerngruppe genau das richtige für dich sein. Solltest du aber eher zu der Fraktion der Einzelkämpfer gehören und nur in absoluter Ruhe Konzentration aufbauen können, solltest du dir lieber zu Hause einen Arbeitsplatz einrichten.

Unabhängig davon, ob du besser in der Gruppe oder alleine lernen kannst, solltest du eine chaotische Umgebung zum Lernen vermeiden. Ein aufgeräumter Schreibtisch, auf dem sich lediglich die Lernsachen und ein wenig Schreibmaterial befinden, sorgt auch im Kopf für Ordnung und lenkt dich vor allem nicht unnötig vom Wesentlichen ab. Darauf solltest du auch achten, wenn du dich für das Lernen in öffentlichen Räumen entscheidest. Suche dir hier lieber einen Arbeitsplatz in der Unibibliothek oder den dortigen Lernräumen, als dich in ein Café zu setzen, in dem es jede Minute etwas anderes zu beobachten gibt. Schließlich ist Ablenkung das pure Gift für konzentriertes Lernen und macht produktive Phase nahezu unmöglich.

Prokrastination vermeiden

Prokrastination ist einer der größten Feinde von effektivem Lernen in der Klausurenphase. Du verschwendest deine Zeit, lenkst dich ab und füllst dein Gehirn mit allen möglichen Informationen – nur eben nicht mit dem Lernstoff. Daher hat es oberste Priorität, Prokrastination zu vermeiden. Das gelingt dir am besten, in dem du früh genug dafür sorgst, keinen Zugriff auf Prokrastinationstrigger zu haben.

Am häufigsten lassen wir uns durch unser Handy, Websiten (vor allem Social-Media-Content) oder andere Personen ablenken. Um diese externen Faktoren schon einmal ausblenden zu können, solltest du deinen Laptop oder PC sowie dein Smartphone von deinem Arbeitsplatz fernhalten. Sofern du die Geräte fürs Lernen benötigst, kannst du verschiedene Apps installieren, die dir für eine gewisse Zeit den Zugriff auf von dir angegebene Seiten verbieten und dir so die Möglichkeit zur Prokrastination nehmen. Zusätzlich solltest du dein Umfeld über deine Lernzeiten in Kenntnis setzen, damit du währenddessen nicht gestört wirst.

Trotz Klausurenphase: effektiv Pause machen

Regeneration ist für unser Gehirn mindestens genauso wichtig wie das aktive Lernen. Ohne genügend Pausen zwischendurch kann der gelernte Stoff überhaupt nicht verarbeitet und aufgenommen werden. Es hilft also gar nicht weiter, kurz vor der Klausur täglich zwölf Stunden ohne Pause die Lerninhalte in den Kopf zu hämmern. Im Gegenteil: Während du eine aktive Pause machst, nutzt dein Gehirn die Zeit, um sich das Gelernte erneut “durch den Kopf gehen zu lassen” und zu verarbeiten.

Es ist für eine erfolgreiche Prüfungsphase also enorm wichtig, regelmäßig Pausen zu machen und dadurch das Erlernte zu festigen. Während dieser Pausenzeiten solltest du dein Gehirn entspannen und dich daher eher körperlich statt mental betätigen. Oft hilft dazu ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder eine kleine Sporteinheit. Weniger effektiv ist es stattdessen, die Pausen vor dem Fernseher oder diverser Social-Media-Plattformen zu verbringen, da dein Kopf hier nicht “abschalten” kann.

Brainfood nutzen

Lernen macht hungrig – das haben zumindest kanadische Wissenschaftler /-innen in einer Studie herausgefunden. Vor allem die Lust auf Zucker und damit Süßigkeiten wird durch angestrengtes Denken gesteigert, was vor allem an einem schwankenden Insulinspiegel liegt. Anstatt nun aber zu Schokolade und Keksen zu greifen, solltest du für eine erfolgreiche Klausurenphase dein Snackverhalten umstellen und stattdessen sogenanntes Brainfood zu dir nehmen. Unter diesem Begriff versteht man Lebensmittel, die durch gesunde Nährwerte die geistige Fitness fördern können. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Kerne, Samen und Nüsse
  • Vollkornprodukte
  • Äpfel
  • Beeren
  • Bananen
  • Avocados
  • Grünes Gemüse
  • Trockenfrüchte
  • Kaffee
  • Eier
  • Fisch
  • Milchprodukte

Du kannst sowohl bei den Lernsnacks als auch deinen Hauptmahlzeiten während der Lernphase darauf achten, möglichst viele dieser Superfoods in deine Ernährung zu integrieren und dadurch ganz nebenbei deine Leistungsfähigkeit während der Klausurenphase steigern.

Gesund Schlafen

Ähnlich wie bei den bereits angesprochenen Pausen nutzt dein Gehirn auch den Schlaf zur Regeneration und Wiederholung der Lerninhalte. Forscher /-innen fanden sogar heraus, dass unser Gehirn im Schlaf die gleichen Netzwerkaktivitäten zeigt wie während einer Lernsession. Nächtelanges Durchlernen ist daher nicht nur auslaugend, sondern auch vollkommen sinnfrei. Nur mit ausreichend Schlaf und einem gesunden Rhythmus kann dein Gehirn die Informationen verarbeiten und am nächsten Tag wieder für dich bereitstellen.

Wenn du abends oder vor dem Zubettgehen allerdings noch aufnahmefähig sein solltest, kannst du diese Zeit erneut zum Lernen oder Wiederholen nutzen. Studien haben gezeigt, dass das Lernen vor dem Schlafen effektiver ist als über Tag. Diesen Fakt kannst du dir gerade in stressigen Klausurphasen, in denen es oft auf jede Minute ankommt, besonders zunutze machen.

Individuelle Lernmethode finden

Das Internet ist voll von verschiedenen Lernmethoden, die angeblich alle der Schlüssel zu einer erfolgreichen Prüfungsphase sind, etwa die Pomodoro-Technik oder auch das Lernen im Schlaf. Alle davon haben auch ihre Daseinsberechtigung, das Problem ist nur: Jede /-r muss die für ihn/sie individuell Richtigen finden. Nimm dir Zeit für diesen Schritt, recherchiere in Büchern oder Blogs nach verschiedenen Lernmethoden und probiere ruhig mehrere davon aus, gerade wenn du dich am Anfang des Studiums befindest. So kannst du dir eine Auswahl an Lernmethoden zusammenstellen, die dir während der Vorbereitung für eine oder mehrere Klausuren helfen können.

Mindset umstellen

Der letzte und gleichzeitig enorm wichtige Schritt für eine erfolgreiche Klausurenphase ist die Aneignung des richtigen Mindsets. Nur mit der richtigen mentalen Haltung kannst du den anstrengenden Zeitraum meistern, ohne dabei im absoluten Chaos zu versinken. Wichtig für ein gesundes Mindset ist es vor allem, die Erwartungshaltung realistisch zu halten. Natürlich solltest du dir hohe Ziele für deine Klausur setzen, aber eben auch erreichbare. Enttäuschte Erwartungen können dich nur demotivieren und für einen negative Grundstimmung sorgen, während dich andersherum erfüllte Erwartungen stolz und selbstbewusster machen. Überlege dir also vor Beginn der Klausurenphase genau, welche Ziele du dir setzen möchtest und wie du diese realistisch erreichen kannst.

Dazu solltest du dir bewusst machen, dass eine Klausurenphase dir nicht nur einiges abverlangt, sondern dir auch Chancen bietet. Hier kannst du dein Können unter Beweis stellen und deinem Abschluss einen großen Schritt näher kommen. Versuche, die negative Konnotation, die mit Prüfungen verbunden ist, nicht übermächtig werden zu lassen und suche dir positive Aspekte, die dich zum Lernen motivieren können. Deine Gedanken dazu kannst du auch visualisieren und dir anschließend beispielsweise an die Wand hinter deine Schreibtisch heften. So hast du deine Ziele und mentalen Gedankenstützen immer direkt vor Augen.

FAQ: Häufige Fragen

Wie lange soll man vor Klausuren mit dem Lernen anfangen?

Im Idealfall solltest du dir schon direkt zu Beginn der jeweiligen Veranstaltung im Semester Überlegungen dazu machen, wie viel Aufwand die Klausurvorbereitung in dieser Veranstaltung in Anspruch nehmen wird. Nur so kannst du abschätzen, wie lange im Voraus du mit dem Lernen beginnen solltest. Hier kannst du dich auch mit Kommilitonen /-innen austauschen oder ehemalige Studenten /-innen nach einer Einschätzung fragen. Eine pauschale Antwort dazu gibt es leider nicht.

Wie viele Stunden am Tag soll man im Studium lernen?

Das Lerntempo und die Aufnahmekapazität der Inhalte sind sehr individuell, weswegen auch die Lernzeiten persönlich angepasst werden müssen. Fest steht nach Studien jedoch, dass nach spätestens sechs Stunden lernen Schluss ist und ohne längere Pause keine neuen Inhalte mehr aufgenommen werden können.

Wann sollte man vor der Prüfung aufhören zu Lernen?

Die letzten Tage vor der Prüfung solltest du im Idealfall vor allem zum Wiederholen der Inhalte nutzen und keinen neuen Lernstoff mehr hinzunehmen. Wenn dir diese Zeit nicht zur Verfügung stehen sollte, solltest du aber mindestens den letzten Tag zur Wiederholung nutzen, um nicht am Tag der Klausur selbst noch Energie und Konzentration darauf zu verwenden.

Klausurenhase im Überblick

  • Um deine Klausurphase erfolgreich zu bestehen, ist es in erster Linie wichtig, eine gutes Management in Form von einem oder mehrerer Lernpläne aufzustellen.
  • Die Lernumstände können einen großen Einfluss auf den Lernerfolg nehmen, darum solltest du eine für dich angepasste Lernatmosphäre schaffen.
  • Pausen und gesunder Schlaf zur Regeneration werden häufig unterschätzt, sind für eine erfolgreiche Klausurenphase allerdings enorm wichtig.
  • Die richtige Einstellung und ein positives Mindset sind die Grundlage für eine erfolgreiche Klausurphase.

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