Exposé schreiben: Das solltest du beachten!

Patricia Schmidt - 23.12.2021

Exposé schreiben im Check

Mit der richtigen Vorbereitung geht das Schreiben des Exposé ganz schnell. | Foto: Startup Stock Photos / Pexels

Ein Exposé schreiben: deine Arbeit darstellen

Wenn du im Studium eine Hausarbeit schreiben sollst, kommst du an ihm nicht vorbei: dem Exposé. Das Wort Exposé kommt aus dem Französischen (exposè) und bedeutet so viel wie Darstellung. Das beschreibt ziemlich gut, was ein Exposé sein soll, nämlich den Inhalts und das Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit darzustellen. Wie genau das funktioniert und was du beim Exposé schreiben beachten musst, erfährst du hier.

Definition: Was ist ein Exposé?

Ein Exposé gibt einen Überblick über das Vorgehen einer wissenschaftlichen Arbeit. Es ist praktisch der rote Faden für Haus-, Bachelor-, Master- oder sonstige wissenschaftliche Arbeiten. Darin wird die Relevanz des Themas erklärt, Methoden, Ziele und Hypothesen der wissenschaftlichen Arbeit dargelegt und ein Zeitplan für das Vorgehen aufgestellt. 

Je nachdem, für welche Art von wissenschaftlicher Arbeit das Exposé gedacht ist, variiert der Umfang. Für eine Hausarbeit reichen meistens zwei Seiten, für eine Doktorarbeit können es auch 15 bis 20 Seiten sein. Nicht für jede wissenschaftliche Arbeit ist ein Exposé gefordert. Es kommt immer auf den/die Betreuer /-in der Arbeit an. 

Vorteile eines Exposé

Obwohl die Erstellung eines Exposés einige Zeit in Anspruch nimmt, lohnt sich die Mühe hinterher, denn:

  1. Ein Exposé hilft dir, den Überblick zu behalten. Es strukturiert den Schreibprozess.
  2. Du sparst Zeit beim Schreiben deiner wissenschaftlichen Arbeit, weil du schon viel Vorarbeit geleistet hast.
  3. Du kannst dem/der Betreuer /-in deiner Arbeit zeigen, dass du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast.
  4. Du kannst den/die Betreuer /-in von der Relevanz deines Themas überzeugen.

Du kannst das Exposé also als eine Art Checkliste betrachten, die dir dabei hilft, beim Schreiben deiner Hausarbeit nicht den Überblick zu verlieren. Denn dadurch, dass du beim Exposé schreiben gezwungen bist, deine Arbeitsweise zu reflektieren, können dir Mängel auffallen und die Wahrsheinlichkeit, dich zu verzetteln, ist geringer.

Vorbereitung: Auseinandersetzung mit dem Thema

Bevor du mit dem Schreiben deines Exposés anfängst, solltest du dein Thema intensiv recherchiert haben. Suche geeignete Quellen und schaffe dir einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand. Schaue, ob es Lücken in der Forschung gibt. Was wurde schon erforscht und was muss noch erforscht werden?

Daraus kannst du dann deine Forschungsfrage ableiten. Die Forschungsfrage ist das Herzstück deiner Arbeit. Sie konkretisiert dein Thema und die Schritte, die du für deine wissenschaftliche Arbeit in der Forschung gehen musst.

Aufbau eines Exposés

Der Inhalt eines Exposés ist generell nicht festgelegt. Manche Universitäten haben aber einen konkreten Leitfaden, welche Bausteine ein Exposé enthalten soll. Am besten fragst du vor der Erstellung deines Exposés deine/-n Dozent /-in, Lehrer /-in oder Betreuer /-in, welche Kriterien für dein Exposé gefordert sind.

Hier findest du einen möglichen Aufbau für ein Exposé mit den üblichsten Bausteinen:

  • Deckblatt
  • Einleitung
  • Problemdarstellung
  • Forschungsstand
  • Forschungsfrage
  • Ziel der Arbeit
  • Methoden
  • Vorarbeit
  • Gliederung
  • Zeitplan
  • Literaturverzeichnis

Die konkrete Gliederung deines Exposés kann sich je nach Studiengang und Fachrichtung unterscheiden. Deswegen gilt auch hier: Orientiere dich an den für deinen Studiengang geltenden Richtlinien. 

Deckblatt

Jede wissenschaftliche Arbeit und jedes Exposé hat gewisse Formalitäten. Auf dem Deckblatt sollten folgende Punkte enthalten sein:

  • Titel des Exposés
  • Name und Vorname
  • Kontaktdaten
  • Name der Schule/Universität/Einrichtung
  • Fach oder Studiengang und Modul
  • Name des/der Betreuer /-in
  • Datum der Abgabe

Einleitung

In der Einleitung wird kurz das Thema angerissen. Mit einem interessanten Einstieg weckst du das Interesse des/der Leser /-in am Thema. Vor allem, wenn du noch keine /-n Lehrer /-in oder Dozent /-in als Betreuung für deine Arbeit gefunden hast, ist das besonders wichtig.

Problemdarstellung

Die Darstellung des Problems kann auch Teil der Einleitung sein. Es geht darum, zu zeigen, warum ein Thema besonders relevant ist. Warum ist das Thema interessant und wichtig? Warum sollte das Thema bearbeitet und näher betrachtet werden? Es kann zum Beispiel ein Thema sein, das in der Wissenschaft viel und intensiv diskutiert wird oder es könnte ein Thema sein, das dich persönlich interessiert. 

Stand der Forschung

In diesem Abschnitt schreibst du, auf welchem Stand die aktuelle Forschung ist. Durch die Vorbereitungen für dein Exposé hast du dir schon einen guten Überblick über die vorhandene Literatur gemacht und kannst den aktuellen Stand gut zusammenfassen. Achte darauf, dass du alle Angaben auch mit repräsentativen Quellen belegen kannst.

Diese Fragen können dir beim Schreiben dieses Abschnittes helfen:

  • Wurde das Problem schon früher untersucht?
  • Welche Erkenntnisse gibt es schon zu dem Problem?
  • Wo gibt es Lücken in der Forschung?
  • Gibt es Widersprüche? Worüber wird diskutiert?
  • Welche Methoden wurden bis jetzt in der Forschung gewählt?
  • Welche Autoren /-innen, Studien, Theorien sind die wichtigsten?

Forschungsfrage

Schon in der Vorbereitung solltest du über den Stand der Forschung und die Forschungslücke zu einer Forschungsfrage gekommen sein. Indem du die Forschungsfrage einführst, legst du den Fokus deiner wissenschaftlichen Arbeit fest. Die Forschungsfrage präzisiert, was du mit deiner Arbeit schlussendlich beantworten möchtest.

Ziel der Arbeit

Hier erläuterst du noch einmal genau, zu welchem Ziel du mit deiner Arbeit kommen möchtest. Du definierst konkret, was erforscht werden soll und warum es relevant ist, dies zu erforschen. Dabei stellst du auch Überlegungen an, was mögliche Ergebnisse sein könnten.

Methoden

Nun geht es darum, zu erläutern, welche Methoden du im weiteren Vorgehen verwenden möchtest, um die Forschungsfrage beantworten zu können. Es könnten zum Beispiel Befragungen, Inhaltsanalysen oder Beobachtungen nötig sein, um zu relevanten Erkenntnissen zu kommen.

Geleistete Vorarbeit

Vielleicht bist du in der Vorbereitung schon zu Erkenntnissen gekommen, vielleicht hast du eine bestimmte Methode schon vorbereitet oder gewisse Quellen schon ausgewertet. Hier kannst du aufzeigen, was du schon erledigt hast und was noch erledigt werden muss.

Vorläufige Gliederung

Die Gliederung ist das Inhaltsverzeichnis deiner wissenschaftlichen Arbeit. Mit der vorläufigen Erstellung der Gliederung legst du gewisse Eckpunkte deiner wissenschaftlichen Arbeit fest. Diese Punkte kannst du jederzeit ändern, etwas entfernen oder hinzufügen, wenn du während der Forschung und des Schreibprozesses merkst, dass das nötig ist. 

Zeitplan

Um strukturiert vorgehen zu können und nichts zu vergessen, ist es wichtig, einen Zeitplan aufzustellen. Dieser Zeitplan kann flexibel sein, da sich während der Arbeit an einem Projekt immer wieder Dinge ändern können. Trotzdem soll der Zeitplan einen groben Rahmen für deine Forschung und deinen Schreibprozess festlegen. Den Zeitplan kannst du zum Beispiel in Form einer Tabelle machen.

Literaturverzeichnis

Während der Vorbereitung deines Exposés hast du wahrscheinlich einige wissenschaftliche Quellen gelesen. Darauf baut der wissenschaftliche Teil deines Exposés auf. Du solltest diesen auch mit Quellen belegt haben. Im Literaturverzeichnis führst du alle diese Quellen auf.

Tipps: Das solltest du beachten!

Der Aufbau des Exposés gibt dir einen guten Überblick, um deine wissenschaftliche Arbeit zu strukturieren. Hier gibt es noch ein paar weitere Tipps:

  • Beachte wissenschaftliche Standards! Dazu gehört korrektes Zitieren von verwendeten Quellen und ein vollständiges Literaturverzeichnis.
  • Schreibe klar und verständlich ohne lange und komplizierte Sätze.
  • Erkläre Fachbegriffe! Nicht jeder kennt sich mit dem Thema so gut aus wie du.
  • Lasse noch mal jemand anderen drüber lesen, bevor du dein Exposé abgibst. Vier Augen sehen mehr Fehler als zwei!

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Exposé?

Ein Exposé ist der Überblick über das Vorgehen bei einer wissenschaftlichen Arbeit. Es geht darum, die Relevanz des Themas, Methoden, Ziele und Hypothesen darzustellen. Das Exposé ist wie ein roter Faden, an dem du dich im Schreibprozess entlang hangeln kannst.

Wie schreibt man ein Exposé?

Wie genau du ein Exposé schreibst, kann von Betreuer /-in zu Betreuer /-in unterschiedlich sein. Meistens besteht ein Exposé aber aus einem Deckblatt, einer Einleitung mit Problemdarstellung, dem Stand der Forschung, deiner Forschungsfrage, dem Ziel der Arbeit, Methoden, der geleisteten Vorarbeit, einer vorläufigen Gliederung, einem Zeitplan und einem Literaturverzeichnis.

Hat ein Exposé ein Inhaltsverzeichnis?

Das kommt auf die Länge deines Exposés an. Ein Exposé von einem Umfang von zwei Seiten braucht kein Inhaltsverzeichnis. Für ein Exposé mit 15 Seiten sollte man vielleicht doch ein Inhaltsverzeichnis erstellen.

Exposé schreiben im Überblick

  • Ein Exposé gibt einen Überblick über die Arbeitsschritte einer wissenschaftlichen Arbeit.
  • In einem Exposé geht es um die Relevanz des Themas, Methoden, Ziele, Hypothesen und den Zeitplan einer wissenschaftlichen Arbeit.
  • Der Aufbau eines Exposés kann variieren. Frage am besten deine/-n Betreuer/-in, was gefordert ist.
  • Achte beim Schreiben deines Exposés auf wissenschaftliche Standards und eine klare, verständliche Sprache.

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