Sprachlevel: Das bedeuten die Bezeichnungen
Um auf das nächste Sprachlevel zu kommen, hilft nur eines: fleißig lernen! | Foto: Kyle Devara / Unsplash
Dein Sprachlevel richtig bestimmen
Sprachniveau C1 oder doch A2? Die Bezeichnungen der verschiedenen Sprachlevel können etwas verwirrend sein. Dennoch kann es sein, dass du ein bestimmtes Sprachlevel bzw. Sprachniveau für Uni oder Job nachweisen musst. Wir verraten dir, was die Bezeichnungen bedeuten, und wie du herausfindest, auf welchem Level sich deine Sprachkenntnisse befinden.
Definition: Das ist ein Sprachlevel
Du lernst eine Sprache, wie etwa Französisch? Dann wurdest du sicher schon einmal gefragt, wie gut du darin bist. Deine Antwort legt das Sprachlevel fest: Dabei geht es um den Grad der Beherrschung einer Fremdsprache. Diese beginnt bei der elementaren Sprachverwendung, geht über die selbstständige Verwendung, bis hin zur kompetenten Sprachverwendung. Die Sprachniveau-Stufen umfassen A1, A2, B1, B2, C1 und C2. Du kannst dein Sprachlevel im Lebenslauf angeben (oft ist das sogar ein Einstellungskriterium) und besonders ein hohes Sprachlevel Englisch bzw. Business-Englisch bringt dich beruflich weiter.
Wie wird das Sprachlevel festgelegt?
Erinnerst du dich noch daran, dass du lange Sprachniveaus wie "Anfänger" oder "Verhandlungssicher" benutzt hast? Das wird heutzutage seltener gemacht, denn inzwischen gibt es - zumindest in Europa - eine Einigung darüber, wie einzelne Sprachlevel heißen und was man in Ihnen beherrschen muss. Diese Angaben sind offiziell im GER, dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen, festgelegt. Die Niveaus reichen dabei von A1 bis hin zu C2. Klingt erst einmal kompliziert, ist es aber nicht. So ist es nämlich für dich um einiges einfacher, dich selbst einzuschätzen und auch für potenzielle Arbeitgeber oder Universitäten, dein Können zu bewerten. Die Inhalte der sechs Levels sind festgelegt:
A1 – Anfänger
Kann vertraute, alltägliche Ausdrücke und ganz einfache Sätze verstehen und verwenden, die auf die Befriedigung konkreter Bedürfnisse zielen. Kann sich und andere vorstellen und anderen Leuten Fragen zu ihrer Person stellen – z. B. wo sie wohnen, was für Leute sie kennen oder was für Dinge sie haben – und kann auf Fragen dieser Art Antwort geben. Kann sich auf einfache Art verständigen, wenn die Gesprächspartnerinnen oder Gesprächspartner langsam und deutlich sprechen und bereit sind zu helfen.
A2 – Grundlegende Kenntnisse
Kann Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke verstehen, die mit Bereichen von ganz unmittelbarer Bedeutung zusammenhängen (z. B. Informationen zur Person und zur Familie, Einkaufen, Arbeit, nähere Umgebung). Kann sich in einfachen, routinemäßigen Situationen verständigen, in denen es um einen einfachen und direkten Austausch von Informationen über vertraute und geläufige Dinge geht. Kann mit einfachen Mitteln die eigene Herkunft und Ausbildung, die direkte Umgebung und Dinge im Zusammenhang mit unmittelbaren Bedürfnissen beschreiben.
B1 – Fortgeschrittene Sprachverwendung
Kann die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht. Kann die meisten Situationen bewältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet. Kann sich einfach und zusammenhängend über vertraute Themen und persönliche Interessengebiete äußern. Kann über Erfahrungen und Ereignisse berichten, Träume, Hoffnungen und Ziele beschreiben und zu Plänen und Ansichten kurze Begründungen oder Erklärungen geben.
Mehr zu den ersten drei Sprachleveln
Alles zu den ersten drei Sprachleveln A1, A2 und B1 kannst du hier noch einmal ausführlich nachlesen.
Englisch Niveau A1: Der Start in die englische Sprache
Jetzt lesenEnglisch Niveau A2: So erreichst du das nächste Sprachlevel
Jetzt lesenEnglisch Niveau B1: Das musst du können!
Jetzt lesenB2 – Selbständige Sprachverwendung
Kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen verstehen; versteht im eigenen Spezialgebiet auch Fachdiskussionen. Kann sich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern ohne größere Anstrengung auf beiden Seiten gut möglich ist. Kann sich zu einem breiten Themenspektrum klar und detailliert ausdrücken, einen Standpunkt zu einer aktuellen Frage erläutern und die Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten angeben.
C1 – Fachkundige Sprachkenntnisse
Kann ein breites Spektrum anspruchsvoller, längerer Texte verstehen und auch implizite Bedeutungen erfassen. Kann sich spontan und fließend ausdrücken, ohne öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen. Kann die Sprache im gesellschaftlichen und beruflichen Leben oder in Ausbildung und Studium wirksam und flexibel gebrauchen. Kann sich klar, strukturiert und ausführlich zu komplexen Sachverhalten äußern und dabei verschiedene Mittel zur Textverknüpfung angemessen verwenden.
C2 – Annähernd muttersprachliche Kenntnisse
Kann praktisch alles, was er/sie liest oder hört, mühelos verstehen. Kann Informationen aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen zusammenfassen und dabei Begründungen und Erklärungen in einer zusammenhängenden Darstellung wiedergeben. Kann sich spontan, sehr flüssig und genau ausdrücken und auch bei komplexeren Sachverhalten feinere Bedeutungsnuancen deutlich machen.
Mehr zu den fortgeschrittenen Sprachleveln
Was du tun kannst, um die höheren Sprachlevel zu erreichen und was du sonst noch über die Sprachniveaus B2, C1 und C2 wissen solltest, erfährst du hier:
Englisch Niveau B2: So erreichst du das nächste Sprachlevel
Jetzt lesenEnglisch Niveau C1: So erreichst du das nächste Sprachlevel
Jetzt lesenEnglisch Niveau C2: So erreichst du das höchste Sprachlevel
Jetzt lesenWie kann ich mein Sprachlevel/Sprachniveau nachweisen?
Bewirbst du dich auf bestimmte Studiengänge oder für manche Jobs, kann es sein, dass du einen Nachweis deiner Sprachkenntnisse erbringen musst. Ein Blick auf dein Abschlusszeugnis zeigt dir, dass dort bereits ein Level angegeben ist, an dem du dich orientieren kannst. Hast du zum Beispiel dein Abitur gemacht und hast Englisch gelernt, kannst du automatisch ein B2-Niveau in der Sprache vorweisen.
Vielen Arbeitgebern reicht das schon, an einigen Universitäten musst du aber spezielle Tests vorweisen. Bei Englisch ist dabei der weitverbreitetste Test der TOEFL (Test of English as a Foreign Language)- oder der IELTS (International English Language Testing System)-Test. In diesen werden deine Sprachkenntnisse in allen Bereichen getestet: Hörverstehen, Leseverständnis, Sprechen und Schreiben. Die Tests sind zwei Jahre gültig, demnach kannst du zwei Jahre deine Kenntnisse offiziell vorweisen.
Die bekanntesten Tests für Französisch sind DELF (Diplôme d’études de langue francaise) und DALF (Diplôme approfondi de langue francaise) und das DELE (Diploma de Espanol como Lengua Extranjera) für Spanisch. Diese Tests sind international anerkannt. Wie auch die beiden Englischzertifikate kosten diese Zertifikate auch Geld, das kann jedoch von Standort zu Standort variieren.
Wie erreiche ich ein bestimmtes Sprachlevel?
Um ein höheres Sprachlevel zu erreichen, musst du an deinem Vokabular, deinem Lese- und Hörverständnis und an deiner Aussprache arbeiten. Dafür reicht es in der Regel nicht, nur stumpf aus einem Buch zu pauken: Versuche lieber, dich in die Kultur und die Sprache zu versetzen und sprich auch mal mit Muttersprachler /-innen. So erhöhst du dein Sprachniveau nachhaltifger.
Wie lang man braucht, um ein Level zu erreichen, hängt von einem ganz persönlich ab –sowohl davon, wie viel man lernt, als auch davon, ob man vielleicht schon eine andere, ähnliche Sprache beherrscht oder einem Sprachen lernen leichter fällt. Es gibt dennoch eine grobe Einteilung, wie lang man ungefähr für die einzelnen Levels braucht. Lass dich davon aber nicht abschrecken, denn die Stunden variieren für jede /-n!
Level | Benötigte Stunden |
---|---|
A0 zu A1 | ca. 40-100 Stunden |
A1 zu A2 | ca. 100 Stunden |
A2 zu B1 | ca. 200 Stunden |
B1 zu B2 | ca. 200 Stunden |
B2 zu C1 | ca. 200 Stunden |
C1 zu C2 | ca. 300-400 Stunden |
Das Sprachlevel im Lebenslauf
Sprachlevel im Lebenslauf sind sehr wichtig. Gerade wenn du es mit den Sprachleveln des GER angibst, zeigst du gleich, dass du Ahnung hast. Verzichte deswegen auf Begriffe wie "verhandlungssicher" oder "fließend" und halte dich an die Angaben von A1 bis C2. Nur bei deiner Muttersprache kannst du eine Ausnahme machen: dort kannst du gerne vermerken, dass du Muttersprachler /-in bist, auch wenn du zum Beispiel zwei Muttersprachen hast.
Du weißt nicht, welches Level du hast? Schau dir einmal die Beschreibungen an und versuche einzuschätzen, wo du ungefähr liegen könntest. Du hast auch die Möglichkeit, anzugeben, dass du an der Schwelle zwischen zwei Niveaus liegst, wie zum Beispiel A1/A2 oder B2/C1. Sei nur vorsichtig damit, ein Level anzugeben, von dem du weißt, dass es sehr viel besser ist als das, was du kannst: Wenn du im Bewerbungsgespräch möglicherweise Fragen in der Sprache gestellt bekommst, solltest du auf jeden Fall antworten können.
Überblick
- Der GER (Gemeinsamer Europäischen Referenzrahmen für Sprachen) legt die Sprachlevel offiziell fest, um eine Vereinheitlichung zu schaffen.
- Du musst dein Niveau in einer Bewerbung angeben? Orientiere dich stets an den Stufen A1 bis C2!
- Zum Nachweis einer Sprache kannst du dein Schulzeugnis verwenden, wenn das nicht reicht, musst du einen offiziellen Test absolvieren!
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