Nachhilfe geben Bezahlung: So viel kannst du verdienen
Die Bezahlung beim Nachhilfegeben hängt von verschiedenen Faktoren ab. | Foto: ThisIsEngineering / Pexels
Nachhilfe geben Bezahlung: Warum es sich lohnt
Als Student /-in ist man oft auf der Suche nach einer Beschäftigung, die Geld einbringt, aber auch nicht allzu viel Zeit in Anspruch nimmt. Für viele ist Nachhilfe geben da genau das Richtige: In der Regel kann man sich die Zeit frei einteilen, ist flexibel und kann sich einen guten Stundenlohn verdienen.
Nachhilfelehrer /-innen werden ständig gesucht und die Fächerauswahl ist groß. So hast du meist gute Chancen, eine /-n Nachhilfeschüler /-in zu finden, der/die gut zu dir und deinen Fähigkeiten passt.
Wie viel Geld kannst du verlangen?
Wie deine Bezahlung für das Nachhilfegeben aussehen kann, bestimmen verschiedene Faktoren. Pauschal kann man sagen, dass der Stundenlohn für eine Nachhilfestunde zwischen zehn und 20 Euro liegt. Weist du einige Sonderqualifikationen auf, kann sich dein Gehalt bis auf 30 Euro steigern. Alles hängt von deinen persönlichen Faktoren ab.
Als eigenständiger Nachhilfelehrer /-in
Die Bezahlung beim Nachhilfegeben hängt größtenteils von deiner Erfahrung auf dem jeweiligen Gebiet, deinem Bildungsweg und deinen Verhandlungskünsten ab. Grundsätzlich entscheidest du als Nachhilfelehrer /-in selbst über die Höhe des Stundenlohns. Als Student /-in hast du bereits mehr Erfahrung und kannst daher auch einen höheren Lohn verlangen. Für eine Nachhilfestunde von ca. 45 bis 60 Minuten ist eine Preisspanne von 15 bis 20 Euro völlig normal. Selbstverständlich dürfen die Preise dabei auch variieren und sogar höher angesetzt werden. Du kannst dich zum Beispiel an regionalen Preisen, deinem Vorbereitungsaufwand und deiner Erfahrung orientieren.
Wenn du als selbständige /-r Nachhilfelehrer /-in auftrittst, kann es sein, dass du dich auch als solche /-r beim Finanzamt melden musst. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn du regelmäßig vielen verschiedenen Nachhilfeschülern /-innen Unterricht gibst. Überschreitest du dabei den sogenannten Grundfreibetrag (das sind im Jahr 2022 9.984 Euro), fällt eine Einkommenssteuer an. Alle Einkünfte darunter müssen nicht versteuert werden. Aber keine Sorge, bist du lediglich im privaten Umfeld oder bei Nachbarn als Nachhilfelehrer /-in tätig, musst du dies nicht beim Finanzamt melden.
Als angestellter /-e Nachhilfelehrer /-in
Wenn du keine Lust auf den Organisationskram und die Suche nach Nachhilfeschüler /-innen hast, kannst du dich auch bei einer Nachhilfe-Plattform anmelden. Dort bist du angestellt und bekommst deine Schüler /-innen passend zu deinen Fähigkeiten zugeteilt.
Allerdings kannst du dabei nicht selbst über deine Bezahlung entscheiden. Dein Stundenlohn wird vorher von der jeweiligen Plattform festgelegt. Für eine Nachhilfestunde bekommst du hier in der Regel zwischen zwölf und 15 Euro. Informiere dich am besten vorher bei den infrage kommenden Plattformen, wenn du nicht vom Gehalt überrascht werden möchtest.
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Nachhilfe geben Bezahlung: die Höchstsätze
Abgesehen von der normalen Preisspanne kannst du unter bestimmten Voraussetzungen mehr Geld, manchmal sogar zwischen 20 und 30 Euro, für die Nachhilfe verlangen. Dabei kommt es immer auf deine Qualifikation, deinen Aufwand, die Klasse deines /-r Nachhilfeschülers /-in, den Ort und deine Ergebnisse an.
Einflussfaktoren
Unabhängig davon, ob du dich dafür entscheidest, selbstständig als Nachhilfelehrer /-in zu arbeiten oder angestellt für ein Institut, gibt es verschiedene Einflussfaktoren, die dein Gehalt beeinflussen. Dazu gehören:
- deine Qualifikation
- die Klasse
- der Ort
- der Aufwand
- die Ergebnisse
Deine Qualifikation
Zum Nachhilfe geben brauchst du erst einmal keinen Abschluss oder besondere Qualifikationen. Allerdings kannst du als Student /-in grundsätzlich mehr Geld verlangen als ein /-e Schüler /-in. Du hast schon mehr Erfahrung und hast dir bereits einiges an Wissen angeeignet, das du bei der Nachhilfe dann einfach weitergeben kannst. Versuche deshalb immer bei dem zu bleiben, was du schon kannst und worin du gut bist.
Bist du Lehramtsstudent /-in in einem höheren Semester oder Lehrer /-in, kannst du sogar bis zu 30 Euro für eine Nachhilfestunde verlangen. In diesem Stadium kennst du dich mit den pädagogischen und didaktischen Faktoren schon aus und kannst Unterrichtsinhalte deshalb auch besser vermitteln.
Die Klasse
Die Bezahlung richtet sich immer auch nach der Klasse, in die dein Nachhilfeschüler oder deine Nachhilfeschülerin geht. Nachhilfestunden auf Grundschulniveau sind typischerweise weniger komplex und deshalb auch mit weniger Aufwand verbunden als beispielsweise eine Stunde Mathe für die gymnasiale Oberstufe.
Grundsätzlich sind für alle Klassen und Fächer Nachhilfelehrer /-innen gefragt. Die Hauptfächer nehmen jedoch erfahrungsgemäß mehr Zeit und Aufwand in Anspruch als die Nebenfächer, weshalb du für diese auch mehr Bezahlung verlangen kannst.
Gut zu wissen
Als Student /-in kannst du natürlich auch anderen Studenten /-innen Nachhilfe gegen Bezahlung geben. Dabei kannst du mehr Geld verlangen als bei Schülern /-innen, denn hier sind die Themen in der Regel deutlich komplexer und erfordern mehr Vorbereitung und mehr didaktische Fähigkeiten.
Der Ort
Deine Nachhilfestunde kann zu Hause oder auch online stattfinden. Je nachdem, ob und wie weit du fahren musst, kannst du auch Fahrtkosten mit in die Bezahlung einrechnen. Dabei kannst du zum Beispiel die Kosten deines Bus- oder Bahntickets und die Spritkosten pro Kilometer mit einbeziehen. Auch bei Online-Stunden können Mehrkosten für dich anfallen, beispielsweise wenn du ein extra Programm zur Übertragung kaufen musst.
Oft kann es helfen, sich vorher eine Übersicht über all diese Faktoren zu verschaffen, bevor du über deine Gehaltsvorstellung sprichst.
Der Aufwand
Auch dein persönlicher Aufwand für die Vorbereitung einer Nachhilfestunde darf mit in dein Gehalt einfließen. Wenn du Arbeitsblätter für deine /-n Nachhilfeschüler /-in ausdruckst und mitbringst, da dieser selbst keine Möglichkeit dazu hat, kannst du auch hiervon Teilkosten geltend machen. Genauso ist das auch bei Büchern oder anderen Lernmaterialien, die du für dich selbst oder deine /-n Nachhilfeschüler /-in kaufst.
Nicht zu vergessen ist deine persönliche Zeit: Unterschätze niemals den Aufwand für eine Unterrichtsstunde. Manchmal können für eine aufwendige Vorbereitung mehrere Stunden draufgehen. Ist das einmal der Fall, kannst du auch diesen außergewöhnlichen Zeitaufwand berechnen.
Die Ergebnisse
Deine Erfolgsquote kann dazu beitragen, dass du mehr Bezahlung für das Nachhilfegeben verlangen kannst und dadurch einen Höchstsatz erzielst. In der Regel wird dir niemand eine kleine Gehaltserhöhung verweigern, wenn du die Noten des / der Nachhilfeschülers /-in bereits erkennbar verbessert hast.
Du könntest natürlich auch eine Art Bonusgehalt für den Fall vereinbaren, dass bei einer bestimmten Klausur eine bestimmte Note geschrieben wird. Deine Preisspanne kann hier also stark variieren, es sind bloß dein Verhandlungstalent und dein Können gefragt.
Um einen Höchstsatz bei der Bezahlung zu erzielen, solltest du daher diese Faktoren bei deinen Gehaltsvorstellungen beachten:
- deine Qualifikation
- den Aufwand (zeitlich und materiell)
- den Ort
Wie viele Stunden darfst du arbeiten?
Als Faustregel für die Frage, wie viele Stunden du als Nachhilfelehrer /-in arbeiten darfst, kannst du dir Folgendes merken: Für das Nachhilfegeben darfst du nicht mehr arbeiten und Zeit investieren als für dein Studium. Das Studium muss immer deine Hauptbeschäftigung sein.
Deshalb darfst du während der Vorlesungszeit nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten. In den Semesterferien darf es auch mal mehr sein. Aber Achtung: Du darfst hier nur insgesamt 26 Wochen im Jahr (das sind 182 Tage) mehr als 20 Stunden arbeiten. Überschreitest du diesen Wert, kann das Auswirkungen auf deine Sozialversicherung und deinen Status als "ordentliche /-r Student /-in" haben.
Tipp!
Bei einer regelmäßigen Tätigkeit über 20 Stunden kann es sein, dass du dich selbständig melden und vielleicht sogar Steuern zahlen musst. Erkundige dich im Zweifelsfall am besten bei deiner Krankenversicherung, worauf du bei der Stundenzahl achten musst.
Gehaltserhöhung
Wenn du dich in deinem Job als Nachhilfelehrer /-in gut anstellst und ein wenig Verhandlungstalent unter Beweis stellst, wird in der Regel auch nichts gegen eine Gehaltserhöhung sprechen. Man darf dabei natürlich nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen. Oft bietet es sich an eine Gehaltserhöhung anzusprechen, wenn eine gute Note erzielt wurde, oder du ein vorher festgelegtes Ziel gemeinsam mit deinem /-r Nachhilfeschüler /-in erreicht hast. Außerdem solltest du darauf achten, dass dein neuer Gehaltswunsch im Rahmen bleibt. Du solltest nicht zu größe Sprünge machen, sondern lieber mit kleineren Beträgen, wie beispielsweise einer Erhöhung um fünf Euro anfangen. Hast du zuvor sichtbare Ergebnisse geliefert, wird dir niemand eine solche Gehaltserhöhung verweigern.
Für ein erfolgreiches Verhandlungsgespräch solltest du dir also vorher immer ausreichend Gedanken darüber machen, ob du genügend Argumente vorlegen kannst, die eine Erhöhung begründen können. Damit steht einer Gehaltserhöhung nichts im Wege.
So findest du Nachhilfeschüler /-innen
Um eine Nachhilfestunde überhaupt geben zu können, brauchst du natürlich die passenden Nachhilfeschüler /-innen. Um diese zu finden gibt es verschiedene Wege. Du kannst selbstständig auf online Plattformen wie eBay Kleinanzeigen, Facebook und Co. für dich werben, Zeitungsannoncen schalten oder Flyer verteilen.
Eine andere Möglichkeit ist es, dich bei Nachhilfeinstituten oder Nachhilfeplattformen anzumelden. Dabei bist du allerdings nicht selbst verantwortlich und entscheidest auch nicht über dein Gehalt. Dafür werden dir jedoch passende Nachhilfeschüler /-innen zugeteilt und du musst dich nicht eigenständig darum kümmern.
Du solltest dich vorher mit den jeweiligen Möglichkeiten auseinandersetzen und für dich diejenige finden, die am besten zu dir passt.
FAQ: Häufige Fragen
Nachhilfe geben: die Bezahlung im Überblick
- Der Job als Nachhilfelehrer /-in ist besonders für Studierende geeignet.
- Auf Grund der Bezahlung gehört Nachhilfe geben zu den attraktivsten Studentenjobs.
- Das Gehalt kann von ca. 15 Euro bis 30 Euro im Höchstsatz variieren, je nachdem, wie viel Erfahrung du mitbringst.
- Achte immer darauf, dass du die Stundenanzahl nicht überschreitest, wenn du "ordentliche /-r Student /-in" bleiben möchtest.
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