Die besten kooperativen Brettspiele: die UNICUM Top 10!
Bei kooperativen Brettspielen geht es darum, als Team zu gewinnen. | Foto: monkeybusiness/Getty Images
Kooperative Brettspiele: der Trend 2021
Es muss nicht immer gegeneinander sein. Kooperative Brettspiele sind total angesagt. Ihr Ziel: Gemeinsam als Team gewinnen. Das bringt Abwechslung, Spaß und vor allem ein tolles Teamerlebnis. Welche Koop-Spiele du und deine Freunde /-innen beim nächsten Spieleabend unbedingt ausprobieren solltet, erfährst du hier.
Micro Macro – Crime City
Das Spielfeld bei MicroMacro (Edition Spielwiese/Pegasus Spiele) ist ein riesiges Wimmelbild – und dort passieren die schrecklichsten Dinge. Die Täter morden aus Habgier, Rachsucht oder Eifersucht. Die Spieler sind die Ermittler und müssen herausfinden, wie die Opfer zu Tode kamen. Pro Fall müssen die Detektive eine Reihe von Frage-Kärtchen beantworten, um jeweils einen Schritt voranzukommen. Auf der Rückseite des Kärtchens stehen Hinweise, die eure Vermutungen bestätigen oder weiterhelfen, falls ihr in einer Sackgasse steckt. Der eigentliche Clou in diesem Spiel ist die "2D plus Zeit"-Darstellung auf dem Spielplan. Die Spiler /-innen sehen Orte und handelnde Personen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Finden du und deine Freunde /-innen eine Leiche, so gibt es vermutlich einen Ort in der Nähe, der einen Zeitpunkt vor dem Mord darstellt. Hier lebt das Opfer noch und gibt durch sein Tun oder seine Kontakte zu anderen Menschen Hinweise, damit ihr den Fall lösen können. Mitunter lässt sich der gesamte Tagesablauf sowohl des Opfers als auch seiner möglichen Täterinnen oder Tätern rekonstruieren. Ein großer kooperativer Spaß im aktuellen Spiel des Jahres 2021.
Paleo
Paleo, das Kennerspiel des Jahres 2021 aus dem Hans im Glück Verlag, versetzt die Spieler zurück in die Steinzeit. Gemeinsam versuchen sie, einen Clan von Höhlenbewohnern /-innen sicher durch ihren Steinzeitalltag zu begleiten. Sie entdecken neue Orte und müssen Gefahren abwenden, jagen Tiere, um sich zu ernähren, holen neue Stammesmitglieder, sammeln Holz und Steine, um daraus neue Werkzeuge zu basteln. Jeder Spieler hat ein eigenes Kartendeck und der Clou des Spiels ist, dass man vor dem Aufdecken einer der drei nächsten Karten auf den Rückseiten erahnen kann, welches Ereignis oder welche Gefahr darunter lauert. Genau weiß man es erst nach dem Aufdecken. So müssen sich alle am Tisch gut absprechen, mal vorsichtig sein, mal etwas riskieren. Dabei haben alle die jeweiligen Missionsziele immer im Blick, die erreicht werden müssen. Sind die Nachziehstapel – und somit die Zeit eines Tages – aufgebraucht und die Ziele noch nicht erreicht, verhungern die Höhlenbewohner /-innen und das Spiel ist verloren. Autor Peter Rustemeyer hat ein atmosphärisches Abenteuerspiel mit vielen großartigen Spielideen geschaffen. Höchster Wiederspielreiz ist garantiert!
Die Crew
Dieses kooperative Stichspiel für bis zu fünf Personen spielt im Weltall. Jeder Spieler hat eigene Handkarten. Die 50 unterschiedlichen Missionen in "Die Crew – reist gemeinsam zum 9. Planeten" (Kosmos) kann nur von guten Strategen /-innen als Teamwork vollbracht werden. Hier ist Kommunikation unter den Mitspielern /-innen unerlässlich – doch die stellt sich als schwierig heraus, denn im Weltraum klappt das nicht einwandfrei. Das liegt daran, dass man über Informationen nicht reden darf, die man nur weiß, weil man seine eigenen Handkarten kennt. Jedes Crewmitglied spielt reihum eine Karte aus. Die Karten bilden den Stich. Die höchste Karte gewinnt. Während des Stichs darf niemals kommuniziert werden. Ein Spieler ist der Commander, der zusätzliche Aufgaben übernimmt. Die Raketen sind Trumpf. Die Missionen, die alle gemeinsam lösen müssen, werden von Mal zu Mal kniffliger. Ideenreichtum ist dabei gefragt. Thomas Sings Spiel wurde zum "Kennerspiel des Jahres 2020" gekürt, weil kaum ein Spiel zuvor den besonderen Charme von Stichspielen so großartig auf den Punkt gebracht hat.
Sebastian Fitzeks Safe House – Das Würfelspiel
Kooperatives Roll-and-Write-Spiel aus dem Moses-Verlag: In "Sebastian Fitzek Safehouse – Das Würfelspiel" fliehen wir vor einem virtuellen Gegner. Nur wenn wir uns abstimmen und etwas Würfelglück haben, schaffen wir es rechtzeitig ins Schutzhaus. Jeder Spieler erhält ein eigenes Würfelblatt, auf dem die Wegstrecke (40 Felder) bis zum rettenden Ziel verzeichnet ist; sowie acht Aufträge, die würfelnd und ankreuzend erfüllt werden können. Zehn farbige bzw. weiße Würfel liegen bereit, sie zeigen die Ziffern von eins bis fünf sowie eine Person als Symbol auf der sechsten Würfelseite. Kooperation der Mitspieler ist bitter nötig: Wir beraten uns, wie viele Würfel zu welchem Zeitpunkt eingesetzt werden sollten, um nicht zu schnell alle zehn Würfel zu verbrauchen. Wir achten darauf, wer wie viele Aufträge startet und bei wem bestimmte Ziffern fehlen, um eine Aufgabe zu meistern. Und wir sorgen uns um den Spieler, der gerade am weitesten zurück hängt und den kalten Hauch des Killers schon hinter sich spürt. Ja, ein Team ist auch hier immer nur so gut wie sein schwächstes Glied. Kaum zu glauben, aber Autor Marco Teubner hat aus einer sehr thematischen Vorlage ein abstraktes Würfelspiel geschaffen, dass dennoch die Atmosphäre einer Hetzjagd erzeugt.
Switch & Signal
Ein kooperatives Eisenbahn-Spiel, das es bis auf die Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres 2021 geschafft hat: In Switch & Signal (Kosmos) transportieren die Mitspieler Züge mit Waren zum Zielort. Auf den Schienen ist viel Verkehr und Weichen wollen vorausschauend umgestellt werden, damit alle ohne großen Zeitverlust vorankommen! Anfangs geht es ziemlich entspannt zu, aber je mehr Eisenbahnen auf den Spielplan gesetzt werden, desto enger wird es. Fährt der Zug wirklich auf der richtigen Strecke? Steht das Signal auf Grün? Jede Eisenbahn ist unterschiedlich schnell unterwegs. Ohne Absprache läuft in diesem Familienspiel nichts. Aber ohne Würfelglück auch nicht. Dennoch überzeugt Switch & Signal durch eingängige Regeln, einer schönen thematischen Aufmachung und einem doppelseitigen Spielplan (Europa oder Nordamerika) für mehr Varianz.
5-Minute-Dungeon
5-Minute Dungeon (Kosmos) ist ein kooperatives Echtzeitspiel. Exakt fünf Minuten Zeit haben die Spieler /-innen in jedem Level, um einen Weg aus dem Dungeon zu finden. Im Team von bis zu fünf Spielern /-innen müssen sie gut zusammenarbeiten, um Monster zu besiegen und Hindernisse zu überwinden. Chaotisch und anspruchsvoll: Die Spieler und Spielerinnen werfen ihre Karten mit Kampfsymbolen in die Tischmitte, die zu der aktuellen Aufgabe passen. Gespielt wird hektisch durcheinander, es geht drunter und drüber. Helfen die Symbolkarten nicht weiter, bieten Sonderfähigkeiten und Aktionskarten taktische Möglichkeiten. Die innovative Spielidee von 5-Minute-Dungeon hat es 2018 bis auf die Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres gebracht.
Magic Maze
Im kooperativen Magic Maze hat gehen die Spielerinnen und Spieler in Echtzeit in einem Kaufhaus auf nächtliche Diebestour. Als Magier, Elf, Barbar und Zwerg darf niemand von ihnen sprechen, damit sie dabei nicht erwischt werden. Cleveres Setting: Alle spielen gleichzeitig und alle Figuren auf dem Spielfeld dürfen immer nur in die Richtung bewegt werden, die einem das persönliche Aktionsplättchen vorgibt. Drei Minuten haben die Spieler Zeit, den Ausgang zu erreichen – da ist eine gute Koordination bzw. blindes Verständnis das A und O. Immerhin darf an manchen Orten die Sanduhr umgedreht werden. Dann ist es kurzzeitig sogar erlaubt, das weitere Vorgehen zu planen. Handeln unter Zeitdruck ist vielleicht nicht für jeden Brettspielfan das Größte, aber der Mechanismus von Magic Maze ist wahrlich innovativ. Nach der einfachen Einführungsrunde steigt der Schwierigkeitsgrad ordentlich an. Ohne Teamwork läuft hier nichts. Da kann man noch so mit den Augen in Richtung des rechten Tischnachbarn rollen: Wenn der nicht merkt, was als nächstes zu tun ist, wird das mit der gemeinsamen Flucht aus dem Kaufhaus nicht klappen.
Kitchen Rush
Auch in der Neuauflage des Brettspiels Kitchen Rush (Pegasus Spiele) bleibt der Titel Programm: Es wird hektisch in der Küche. Wer das Videospiel "Overcooked" kennt und mag, wird Kitchen Rush lieben. Als rasantes, kooperatives Echtzeitspiel versuchen die Mitspieler gemeinsam ein Restaurant zu verwalten: Gäste zum Tisch bringen, Bestellung aufnehmen, Essen schnibbeln und kochen, Lebensmittel einkaufen, aber auch die Gäste bewirten und das Geschirr spülen – das sind Aufgaben, die in fünf Minuten geschafft werden müssen. Die Sanduhren laufen. Denn jeder Spieler hat zwei, und man darf erst eine neue Aktion beginnen, wenn seine 30 Sekunden abgelaufen sind. Da ist sich gegenseitig zurufende Arbeitsteilung notwendig. Dieses schweißtreibende und originelle Spiel verlangt gute Nerven und man fühlt sich am Ende, als wüsste man genau, wie es sein muss, ein eigenes Restaurant zu managen.
Die Abenteuer des Robin Hood
In "Die Abenteuer des Robin Hood" (Kosmos) tauchen wir ins England des späten 12. Jahrhundert ein. Thema und Konflikte dieser düsteren Zeit dürften bekannt sein: Robin Hood stellt sich gemeinsam mit Little John, Lady Marian und Will Scarlet dem bösen Prinzen und seiner Gefolgschaft entgegen. Auf einem großen Spielplan bewegen wir uns frei umher, sprechen mit Dorfbewohnern und erkunden Gegenstände. Aber Achtung: Vor dem Sheriff von Nottingham sollten wir uns stets in Sicherheit bringen. In einem tollen Tutorial führt Autor Michael Menzel in das atmosphärische Spiel ein; danach wird es immer kniffeliger. Die Abenteuer des Robin Hood punktet dabei mit vielen innovativen Ideen – angefangen bei der offenen Spielwelt, den Wendeplättchen, die das Spielfeld verändern und dem gebundenen Buch, das durch die spannende Geschichte führt.
Pandemie
Kooperative Spiele gab es auch schon vor "Pandemie" (Pegasus Spiele/Z-Man Games). Doch der mit Preisen ausgezeichnete und millionenfach verkaufte Hit von Matt Leacock verhalf dem Genre ab 2008 zum Durchbruch. Gemeinsam die Welt vor gefährlichen Krankheiten zu retten, traf den Nerv einer wachsenden Zahl von Fans. Die Spieler gehören einem Seuchenbekämpfungsteam an, das den Kampf gegen vier tödliche Seuchen aufnimmt. Sie reisen als Arzt/Sanitäter, Forscherin oder Logistiker um die Welt, um Infektionen einzudämmen und Gegenmittel zu erforschen. Alle bringen ihre Stärken ein und gewinnen, wenn es ihnen gelingt, für alle vier Seuchen ein Heilmittel zu finden. Kommt es hingegen zu acht Ausbrüchen von Epidemien oder breitet sich eine einzelne Seuche zu stark aus, ist das Spiel für alle verloren. Mehrere Erweiterungen und eine Legacy-Variante sorgen seit Jahren dafür, dass den Pandemie-Fans der Spielstoff nicht ausgeht. Und in Corona-Zeiten dürfte das Spiel sowieso noch an Popularität gewonnen haben.
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