Eigene Karre oder nicht? Wann sich ein Auto lohnt!
Eine eigene Karre ist cool, aber oft totale Verschwendung! | Foto: Unsplash/Jiafeng Wang
Unser liebstes Statussymbol: das Auto
Wir Deutschen sind ganz vernarrt in unsere Autos. Und weil sie uns ein Gefühl der Freiheit vermitteln, den Alltag erleichtern und spontane Ausflüge ermöglichen, gönnen wir uns diesen Luxus auch, wenn er finanziell gesehen eigentlich Quatsch ist. Nach Berechnungen der Wirtschaftswoche lohnt sich ein eigenes Auto nämlich erst, wenn man es auf 11.250 Kilometer jährlich bringt. Tja, und laut einer Allensbach-Umfrage fährt die Hälfte der Autofahrer in Deutschland deutlich weniger als 10.000 Kilometer pro Jahr. Autobesitzende Studierende in einer Großstadt mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und mit günstigem Semesterticket sind sicher nicht ganz unschuldig an dieser Statistik.
Was kostet ein eigenes Auto?
KFZ-Steuer, Versicherung, Wartungskosten – neben dem einmaligen Anschaffungspreis kommen regelmäßige Kosten auf die Autofahrer zu. Auch wenn die Ausgaben für Benzin, Parkgebühren und Co. stark vom individuellen Nutzungsverhalten abhängen, kommt man über den Daumen gepeilt auf einen Gesamtwert von circa 200 Euro monatlich für einen Kleinwagen.
Plan B: Mietwagen
Wer das nicht dauerhaft will, kann sich alternativ hin und wieder ein Auto mieten. Das setzt allerdings eine gewisse Planung und ein bisschen Papierkram voraus. Man muss sich für einen Anbieter entscheiden, eine Filiale vor Ort ausfindig machen und Zeit für die Abnahme vorher und nachher einplanen. Das Hauptproblem ist aber, dass die Mietdauer mindestens einen Tag beträgt, auch wenn das Auto nur mal für zwei Stunden für den Großeinkauf oder den IKEA-Besuch benötigt wird. Bei dem bekannten Anbieter Sixt zahlt man dank Studententarif beziehungsweise Jungfahrerspecial (zehn Prozent) zum Beispiel rund 30 Euro für die Golf-Klasse. Größere Autos sind entsprechend teurer.
Plan C: Carsharing
Carsharing ist besonderes in Großstädten beliebt. Das Gute daran ist, dass das Auto auch nur stundenweise gebucht werden kann – entweder für einmalige Trips, wenn bei der Bahn mal wieder gestreikt wird zum Beispiel, oder auch für regelmäßige Fahrten wie einmal die Woche zum Training in der abgelegen Sporthalle. Wer sich einmal bei einem Anbieter registriert hat (in der Regel kostenlos und ohne monatliche Grundgebühr), kann auch mal ohne große Vorplanung ein Auto nutzen. Allerdings gehört ein bisschen Glück dazu: Eine Garantie, dass ein Wagen in der Nähe auch wirklich zur gewünschten Zeit für verfügbar ist, gibt es nicht. Abgerechnet wird per Mietdauer und gefahrenen Kilometern. Bei dem Anbieter Car2go beispielsweise zahlt man ab 26 Cent pro Minute oder ab 17,90 Euro für zwei Stunden. Wer ADAC-Mitglied ist, kann bei einigen Anbietern zusätzlich sparen. Bei DriveNow ist die Anmeldung so zum Beispiel kostenlos und es gibt 30 Freiminuten obendrauf. Studierende ohne Mitgliedschaft beim Automobilclub sparen dort immerhin 20 Euro Startgebühr (normal 29 Euro) und bekommen bei jeder Nutzung 15 Freiminuten.
Mietwagen vs. Carsharing vs. eigenes Auto – das Fazit
Bus und Bahn und Fahrrad sind gerade für Studierende in den meisten Fällen die schlauere Wahl in Sachen Fortbewegungsmittel – nicht nur im Hinblick auf den Geldbeutel, sondern auch der Umwelt zuliebe. Muss es wirklich mal ein Auto sein, bietet sich ein klassischer Mietwagen vor allem dann an, wenn er einen ganzen Tag oder länger gebraucht wird – für den Möbel-Einkauf oder den Wochenend-Trip etwa. Wer regelmäßiger und/oder für kürzere Zeit auf ein Fahrzeug zurückgreifen möchte und in einer Großstadt lebt, wird als Kunde bei einem Carsharing-Anbieter wohl am ehesten glücklich. Eine eigene Karre lohnt sich erst, wenn man über 11.000 Kilometer im Jahr damit fährt.
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