Praktikum im Ausland: See you later, Germany!
Ein Praktikum im Ausland: Freiheit entdecken, Lebenserfahrung sammeln | Foto: Unsplash/Ian Schneider
Der erste Schritt zum Praktikum im Ausland: Die Stellensuche
Sahana, Anh, Helena und Khalid haben eines gemeinsam: Sie haben alle ein Praktikum im Ausland absolviert.
- Sahana (25) war im After Sales-Team beim Mercedes Benz in Malaysia
- Anh (25) war im Controlling-Bereich bei Bosch in Japan
- Helena (22) war im Vertrieb bei Onedirect in Spanien
- Khalid (27) war bei der DAIHK im Consulting-Bereich in Ägypten
UNICUM: Wie seid ihr zu eurem Praktikum gekommen?
Sahana: Ich habe erst beim Mercedes Benz als Werkstudentin gearbeitet und bin so dazu gekommen. Mein Betreuer hat mir dabei geholfen.
Helena: Ich hatte anfangs ziemliche Schwierigkeiten, ein Praktikum zu finden und habe leider zu 95 Prozent keine Rückmeldungen auf meine Bewerbungen erhalten. Mein Praktikum bei Onedirect habe ich schließlich im Internet gefunden.
Nicht immer führt nur ein Weg zum Ziel, so gibt es viele Möglichkeiten, nach einem Auslandspraktikum zu suchen: Jobportale im Internet wie das UNICUM Karrierezentrum, schwarze Bretter an der Hochschule sowie internationale Unternehmen oder Organisationen, die euch gegen Bezahlung unterstützen.
Eine gute Planung ist die halbe Miete!
Bei der Organisation eines Auslandpraktikums gibt es wichtige Punkte zu beachten: Du musst dir schon im Vorfeld Gedanken um eine Unterkunft, das Visum und eine Auslandskrankenversicherung machen.
UNICUM: Was musstet ihr noch bei eurer Planung beachten?
Sahana: Da schon einiger meiner Freunde im Ausland waren, habe ich mitbekommen, dass Desinfektionsmittel ganz wichtig ist. Pflegeprodukte sollen in Asien teuer sein, daher habe ich vieles aus Deutschland mitgenommen.
Khalid: Neben meinem kulturellen Interesse habe ich in erster Linie die Richtlinien meiner Hochschule in Bezug auf die Anerkennung des praktischen Studiensemesters beachten müssen. Da ein Praktikum bei einer Handelskammer nicht vergütet wird, habe ich darauf geachtet, rechtzeitig Auslands-BAföG zu beantragen.
Was war für euch die größte Herausforderung zu Beginn?
Helena: Die Beantragung der ganzen Dokumente war meine größte Herausforderung. Außerdem führe ich während des Praktikums eine Fernbeziehung, das ist nicht immer einfach. Aber durch regelmäßigen Kontakt und Besuch klappt auch das!
Anh: Die größte Herausforderung war es, sich an die neue Kultur zu gewöhnen. Und die Tatsache, dass ich kein japanisch kann. Im Alltag war das ein wenig schwierig, wenn ich zum Beispiel einkaufen wollte oder mal Hilfe brauchte.
Work, work, work, work, work...
In einem anderen Land zu arbeiten, heißt auch, sich an eine neue Arbeitswelt zu gewöhnen.
Anh: Generell war das Arbeitsklima gut. Das Schöne war, dass wir immer viele Süßigkeiten hatten, weil jeder immer mal was mitgebracht hat – sei es eine Spezialität vom Urlaub oder einfach so. Ich musste immer von 9 bis 17 Uhr arbeiten und hatte eine Stunde Mittagspause.
Ein Auslandspraktikum besteht nicht nur aus Arbeit, sondern auch aus schönen Erfahrungen.
Anh: Die schönste Erfahrung war natürlich das Reisen. Berufsbezogen kann ich sagen, dass ich es echt gut fand, dass ich als Praktikantin viel Verantwortung hatte. Das hatte ich im Vorfeld nicht erwartet.
Helena: Die Arbeitsatmosphäre hat mir sehr gut gefallen. Ich wurde sofort herzlich in das Team aufgenommen und fühlte mich hier sehr wohl. Generell habe ich hier schnell nette Leute kennengelernt, auch in meiner WG hatten wir viel Spaß.
Khalid: Eine meiner schönsten Erfahrungen war es, die Möglichkeit zu haben, mit Menschen in den unterschiedlichsten beruflichen Positionen aus unterschiedlichen Kulturkreisen Kontakte knüpfen zu können. Außerdem hatte ich noch nie in meinem Leben so viele Nationalitäten in einem Land kennengelernt wie in Ägypten.
Leider ist nicht immer alles perfekt, da es auch schlechte Erfahrungen gibt.
Helena: Mein erster Tag im Ausland war ein Albtraum. Ich musste von einem Amt zum nächsten rennen, um alle Dokumente zu beantragen, die ich brauchte, um ein Bankkonto zu eröffnen und die ich auf der Arbeit vorzeigen musste.
Back to life – back to reality!
Nach einem Auslandspraktikum geht es wieder zurück ins wahre Leben. Viele Studierende haben anfangs Schwierigkeiten, sich wieder in das alte Alltagsleben einzuleben.
UNICUM: Mit was für einem Gefühl und welchen Zielen seid ihr aus dem Ausland wiedergekommen?
Khalid: Zurück in Deutschland musste ich erst realisieren, dass ich tatsächlich wieder in Deutschland bin und mein altes Leben nun weitergeht. Das hat einige Tage gedauert.
Anh: Ich weiß jetzt auf jeden Fall, wie die Berufswelt aussieht. Ich kann mir nun auch vorstellen, eine Vollzeitbeschäftigung einzugehen. Ich will nach meinem Bachelor gleich eine Zeitlang arbeiten und erst später einen Master machen.
Sahana: Seit Anfang November 2016 bin ich wieder in Deutschland. Ich bin gerade dabei, meinen Master in Management fertig zu machen. Danach könnte ich mir vorstellen, noch ein Auslandspraktikum oder Work & Travel zu machen.
Es kommt nicht darauf hin, wohin die Reise führt, sondern was ihr daraus macht.
Welche Tipps könnt ihr anderen Studierenden für ihr Auslandspraktikum geben?
Sahana: Ich kann ich nur jedem Studenten raten, diese Erfahrung zu machen. Wichtig ist es, sich rechtzeitig zu bewerben. Viele Unternehmen haben Deadlines. Ich hätte es bereut, wenn ich es nicht gemacht hätte.
Anh: Offenheit ist das A und O. Man darf sich auch nicht einschüchtern lassen, auch nicht in Stress-Situation. Ein Auslandspraktikum ist eine einmalige Erfahrung, die sich immer lohnt.
Khalid: Don’t take anything for granted! Informiert euch in jeglicher Hinsicht lieber einmal mehr als einmal zu wenig über das Land, in dem ihr ein Auslandspraktikum machen wollt. Plant genug Zeit für die Vorbereitung eures Auslandspraktikums und -aufenthaltes ein. Das gilt vor allem für die Wohnungssuche. Zeigt Empathie. Versucht, nicht nach deutscher Logik eine andere Kultur zu verstehen. Das kann unbewusst zu Vorurteilen führen.
Praktikum im Ausland: kurz & knapp
- Laut einer Umfrage von Auslandsjahr.eu zählen die USA mit 26 Prozent zum beliebtesten Ort für ein Praktikum, dicht gefolgt von Spanien mit 18 Prozent sowie Australien und England mit je 10 Prozent. Der Trend geht aber eindeutig Richtung Asien.
- Durch ein Auslandspraktikum lassen sich Berufspraxis und Vergnügen geschickt miteinander verbinden. Also wenn uns schon die Welt offen steht, wieso nicht gleich internationale Kontakte knüpfen und hautnah das Leben in einem unbekannten Land erforschen?
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