Fridays for Future: Ziele und Hintergründe

Marvin Kesper - 21.11.2019

Fridays for Future Ziele Protest

Jeden Freitag protestiert die Fridays-for-Future-Bewegung für einen besseren Klimaschutz. | Foto: Markus Spiske/Unsplash

Definition und Ziele von Fridays for Future 

Fridays for Future ist eine Schülerbewegung, die sich für schnelle und umfassende Änderungen in der aktuellen Klimapolitik einsetzt. Dafür schwänzen die Schülerinnen und Schüler freitags die Schule, um auf den Straßen für eine bessere Umwelt zu demonstrieren. Auch in Deutschland ist die Bewegung längst angekommen und jeden Freitag protestieren Tausende von Schülerinnen und Schülern in vielen Städten im ganzen Land. Dabei haben sich nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Studierende und Auszubildende der Bewegung angeschlossen und schwänzen die Schule oder Uni für eine bessere Umweltpolitik. Die Proteste organisierten sich hauptsächlich über Flugblätter und über die Social-Media-Kanäle Facebook, Twitter und den Messengerdienst WhatsApp. Das Motto lautet "Gemeinsam gegen den Klimawandel", das sie selbstorganisiert und unabhängig von Parteien oder Organisationen umsetzen. Die Bewegung sieht sich als die letzte Generation, die noch etwas gegen den Klimawandel ausrichten und katastrophale Folgen verhindern kann.

Entstehung und Geschichte von Fridays for Future

Entstanden ist die Bewegung durch den Protest von Greta Thunberg. Seit über einem Jahr geht die 16-jährige Schwedin freitags nicht mehr zur Schule. Stattdessen demonstriert sie vor dem Parlament in Stockholm für mehr Klima- und Umweltschutz. Die Schülerin ist längst nicht mehr allein: Weltweit haben sich Tausende junge Menschen zu der Bewegung "Fridays for Future" organisiert. Am 20. August 2018 schwänzte Greta Thunberg das erste Mal die Schule, um für circa drei Wochen vor dem Reichstagsgebäude in Stockholm für ein besseres Klima zu protestieren. Nach den Parlamentswahlen im September 2018 setzte sie ihren Streik jeden Freitag fort und kündigte an, so lange weiter zu machen, bis die schwedische Klimapolitik so geführt wird, wie es im Pariser Klimaabkommen beschlossen wurde. Sie etablierte den Hashtag #FridaysforFuture, um auch andere Schülerinnen und Schüler auf ihre Protestbewegung aufmerksam zu machen. Dadurch schaffte sie es, auch international Aufmerksamkeit zu erregen. Viele Schülerinnen und Schüler weltweit schlossen sich ihrer Bewegung an und demonstrierten jeden Freitag für eine bessere Klimapolitik. In Deutschland wurde das erste Mal am 7. Dezember 2018 in Bad Segeberg gestreikt und so zog die Klimabewegung auch hierzulande in viele Städte des Landes ein. Ihren bisherigen Höhepunkt erreichte die Bewegung damit, dass die Initiatorin Greta Thunberg beim UN Klimagipfel am 23. September 2019 in New York eine emotionale Rede hielt. In dieser kritisierte sie alle Politikerinnen und Politiker für ihre Handlungen rund um den Klimaschutz. Sie beschuldigte sie, dass durch die mangelnde Klimapolitik ihr die Kindheit gestohlen wurde. Sie warnte, dass wir am Anfang eines Massensterbens stehen und die Politik nur über Geld und wirtschaftlichen Wachstum spricht. Ihre Worte “Wie könnt ihr es wagen?!” gingen um die ganze Welt.

Wer steckt hinter Fridays for Future? 

Greta Thunberg ist die Hauptinitiatorin der mittlerweile weltweiten Protestbewegung. Mit 15 Jahre fing sie an, für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens zu protestieren und findet seitdem immer mehr Anhänger. Greta Thunberg wurde am 3. Januar 2003 in Stockholm geboren und wurde 2018 zu eine der 25 einflussreichsten Teenager des Jahres gewählt. Außerdem zählt sie zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres 2019. Für ihre Klimaproteste erhielt sie 2019 den alternativen Nobelpreis. Dieser wird denjenigen verliehen, die sich für eine bessere Welt einsetzen. Mittlerweile ist Greta Thunberg allerdings nicht mehr alleinige Organisatorin der Fridays-for-Future-Bewegungen. Dafür haben die Proteste ein zu großes Ausmaß angenommen. In Deutschland zählt die Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer zu den Hauptorganisatorinnen des Schülerstreiks, die die Fridays for Future Ziele durchsetzen möchte. Auch sie setzt sich für das Einhalten des Pariser Klimaabkommens ein und protestiert außerdem für einen Kohleausstieg bis 2030. Neben Fridays for Future engagiert sich Luisa Neubauer in weiteren Klimaschutzorganisationen und ist außerdem Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen. 

Gruppen die Fridays for Future Unterstützen

Neben der Schülerbewegung haben sich mittlerweile viele weitere Gruppen zusammengeschlossen, um im Sinne von Fridays for Future für eine strikte Durchsetzung der Klimaziele zu demonstrieren. Unter anderen haben sich die Eltern vieler Schülerinnen und Schüler zu Parents for Future zusammengeschlossen. Die im Februar 2019 gegründete Bewegung möchte Fridays for Future unterstützen und so ihre Solidarität gegenüber den Jugendlichen ausdrücken. Auch Künstlerinnen und Künstler können sich mit den Fridays for Future Zielen identifizieren und gründeten im März 2019 die Gruppe Artists for Future. Künstler wie Michael Bully Herbig und Nora Tschirner gaben unter diesem Namen eine Stellungnahme ab, in der sie die Solidarität zu den Zielen von Fridays for Future ausdrücken. Außerdem haben sich unter Scientists for Future circa 26.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengetan um Fridays for Future zu unterstützen. 

Fridays for Future Demo

Fridays for Future: Schüler streiken für den Klimaschutz

Tausende junge Menschen demonstrieren jede Woche für den Klimaschutz – und schwänzen dafür Schule, Uni oder Arbeit. Die Bewegung "Fridays for Future" möchte damit ein Zeichen setzen und die Politiker /-innen dazu bewegen, sich mehr für den Klimaschutz einzusetzen.

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