Horrorfilm Liste: Die besten Filme in jedem Horrorgenre
Horrorfilme lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen. So findet jeder was zum Fürchten. | Foto:Erik Reis/Getty Images
Horrorfilm-Liste: Der Horror hat viele Gesichter
Home Invasion, Haunted House, Splatter-Filme – Horrorfilm ist nicht gleich Horrorfilm. Mal kommt der Horror subtil mit knarrenden Türen und unheimlichen Schatten, mal brachial mit Axt und Blutfontänen. Mal sind die Hauptdarsteller Zombies, Vampire oder andere blutrünstige Kreaturen, mal sind die Menschen selbst die schlimmsten Monster. Das Horror-Genre ist so vielfältig, dass es zahlreiche Subgenres gibt, in die sich Horrorfilme kategorisieren lassen. Eine klare Einteilung ist jedoch nicht immer möglich, da sich viele Kategorien überlappen und ein Film auch Merkmale verschiedener Subgenres aufweisen kann. Unsere Horrorfilm-Liste gibt dir einen Überblick über die wichtigsten Horrorfilm-Kategorien und verrät, für wen welche Kategorie geeignet ist.
Der Reiz des Gruselns
Die Geschichte des Horrorfilms ist fast so alt wie die Filmkunst selbst. Mary Shelleys Roman "Frankenstein" fand bereits im Jahr 1910 seinen Weg auf die Stummfilmleinwand, 1922 lehrte erstmals "Nosferatu" den Zuschauern das Fürchten. Doch worin liegt eigentlich der Reiz des Gruselns? Die Psychologie spricht hier von der so genannten Angstlust, also dem Spaß an der Angst. Genau wie bei befriedigenden Erfahrungen wie Essen oder Sex schüttet unser Gehirn auch in Gefahrensituationen den Botenstoff Dopamin aus. Dieser hat eine euphorisierende Wirkung – allerdings mit unterschiedlich starker Wirkung. Denn Horrorfilme sind nicht jedermanns Sache. Ob du Horrorfilme magst, hängt von deiner Persönlichkeit und deinen Erfahrungen ab.
Splatterfilme – hier spritzt das Blut
Wer an Horrorfilme denkt, denkt zuerst an sie: die Splatterfilme. Das englische Verb "to splatter" bedeutet "spritzen" – und der Name ist Programm. Hier spritzen das Blut und häufig auch die Eingeweide. In Splatterfilmen geht es um den physischen Horror, bei dem die Darstellung von Gewalt und Blut im Vordergrund steht. Der Splatterboom begann in den 70er Jahren; manche Filme sind in Deutschland wegen ihrer expliziten Gewaltdarstellung bis heute verboten.
Ein Subgenre des Splatters sind die Slasherfilme. Darin geht es eigentlich immer um eine Gruppe (meist ziemlich dämlicher) Teenager, die von einem Serienkiller gejagt werden. Prominente Vertreter wie Michael Myers ("Halloween", siehe Trailer), Freddy Kruger ("Nightmare on Elm Street") oder Jason Vorhees ("Freitag, der 13.") haben sich zu erfolgreichen Franchise-Reihen mit unzähligen Fortsetzungen und Remakes entwickelt und prägen das typische Horrorfilmimage.
- Wer sollte sich das reinziehen? Wer es auf Ekelfaktor und Schockmomente abgesehen hat, liegt mit dieser Horrorfilmkategorie genau richtig. Die Aneinanderreihung sämtlicher Horrorfilmklischees macht die Filme zusätzlich unterhaltsam.
Nichts für schwache Nerven: Rape and Revenge
Hier geht es um zwei Dinge: Vergewaltigung und Rache. Die Handlung, wie etwa in "I spit on your grave" aus dem Jahr 2010 (das ein Remake von "Ich spuck auf dein Grab" aus dem Jahr 1978 ist), verläuft stets nach dem gleichen Schema: Eine Frau wird vergewaltigt und/oder gefoltert, die Täter lassen sie liegen und halten sie für tot. Natürlich ist sie das aber nicht, sondern startet einen Rachefeldzug gegen ihre Peiniger, wird also vom Opfer zur Täterin. Dabei greift sie meist auf möglichst brutale Methoden zurück. Wegen der expliziten Gewaltdarstellung, meist an Frauen, sind Rape-and-Revenge-Filme nicht unumstritten. Die Macher betonen, mit diesen Filmen auch Fragen nach Moral und Selbstjustiz aufwerfen zu wollen.
- Wer sollte sich das reinziehen? Dieses Subgenre ist nichts für Zartbesaitete. Meist sind die Vergewaltigungsszenen noch schwerer auszuhalten als das Töten selbst.
Die Hardcore-Kategorie: Torture Porn
Im Folter-Porno werden Zuschauer zu Voyeuren und Zeuge von Folter, heftigen Gewaltdarstellungen, Erniedrigungen und Verstümmelungen. Diese sind reiner Selbstzweck. Torture-Porn-Filme vermarkten sich über das Ausmaß an Brutalität und überbieten sich an immer neuen Grausamkeiten und Perversionen. Das Paradebeispiel für dieses Subgenre ist die "Hostel"-Reihe. Insbesondere der erste Teil rief wegen seiner gewollt schockierenden Wirklichkeitsnähe ein großes mediales Echo hervor.
- Wer sollte sich das reinziehen? Nur die absolut Unerschütterlichen.
Paranormale Phänomene: Okkult-Horror
Okkult-Streifen beschwören Geister, Hexen, Dämonen und andere übernatürliche Kräfte herauf. Sie spielen mit klassischen Grusel-Elementen und der Angst vor dem Paranormalen. Meist sind sie weniger blutig und leben vor allem von ihrer gruseligen Atmosphäre. Am Ende geht es mit fliegenden Menschen, umherwirbelnden Gegenständen und Exorzismus richtig zur Sache. In den vergangenen Jahren ist vor allem die "Conjuring"-Reihe im Bereich des Okkult-Horrors erfolgreich. Mit Spin-offs wie "Annabelle" und "The Nun" hat sie ihr eigenes kleines Horroruniversum aufgebaut. So soll nach der von einem Dämon besessenen Puppe und der bösen Nonne als nächstes der Crooked Man aus "Conjuring 2" einen Ableger im Dämonen-Franchise bekommen.
- Wer sollte sich das reinziehen? Wer bereit ist, sich aufs Übernatürliche einzulassen, hat hier Gänsehautgarantie. Wem paranormale Phänomene zu abgedreht sind, wird den okkulten Spuk spätestens im Finale eher unfreiwillig komisch finden.
Home Invasion: Nicht mal zu Hause ist es sicher
Der Horror kommt an den Ort, an dem wir uns am sichersten Fühlen: das eigene zu Hause. Die Kategorie "Home Invasion" spielt mit unserer Angst, in unseren eigenen vier Wänden überfallen oder gefangen gehalten zu werden. Wie viel Blut dabei fließt, ist Nebensache. Die Vorstellung, dass fremde Menschen mit bösartigen Absichten in die persönliche Bleibe eindringen, ist ein Grusel-Garant. Gelungene Beispiele für dieses Horrofilm-Subgenre sind "Don't Breathe" (2016) und "Ghostland" (2018). Die Filme sorgen nicht nur für permanente Anspannung. Auch die Wendungen haben es echt in sich.
- Wer sollte sich das reinziehen? Wer etwas zum Fingernägel abkauen sucht, sollte einschalten. Aber Achtung: Wenn du danach allein in deinem Bett liegst und Geräusche hörst, kann das schon mal den Puls in die Höhe treiben.
Hier spukt's: Haunted-House-Horror
Dumpfe Schritte auf dem Dachboden, ein leises Kichern im Schrank oder wehende Vorhänge – Haunted-House-Filme strotzen nur so vor gängigen Gruselfilmklischees. Dafür bieten sie aber auch die effektivste Kulisse für Grusel aller Art: Spukhäuser. Auch wenn sie das Rad selten neu erfinden, sorgen die typischen und eigentlich schon zig Mal gesehenen Gruselelemente immer wieder für Gänsehaut. Echte Klassiker dieser Horrorfilm-Kategorie sind Stephen Kings "Shining" (1980) oder "Poltergeist" (1982). Die perfekte Gruselfilmatmo bietet auch "Die Frau in Schwarz" (2012) mit Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliff. Und ein echter Gehimtipp ist "Das Waisenhaus" aus dem Jahr 2007 – nicht zuletzt wegen seiner grausamen Auflösung.
- Wer sollte sich das reinziehen? Wer nach dem klassischen Gruselfilm sucht, ist hier richtig. Die Filme leben von ihrer Atmosphäre und kommen meist ohne allzu großen Ekelfaktor aus.
Wie echt: Found Footage
"Ist das echt?" Das haben sich nicht Wenige gefragt, als 1999 "The Blair Witch Project" den Found-Footage-Boom auslöste. Typisch für dieses Subgenre ist die Wackelkamera-Perspektive, aus der der Film erzählt wird. Die Aufnahmen wirken wie von den Darstellern und Darstellerinnen selbst gemacht, die amateurhafte Optik und die wackelige Kameraführung lassen den Film authentisch wirken – Found Footage bedeutet nichts anderes als "gefundenes Bildmaterial". Der Zuschauer erlebt den Film aus der gleichen Sicht wie die Akteure. Um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen, werden Found-Footage-Filme oft mit unbekannten Schauspielern und Schauspielerinnen besetzt. Die wohl bekannteste Found-Footage-Reihe ist "Paranormal Activity."
- Wer sollte sich das reinziehen? Die Kameraperspektive ist gewöhnungsbedürftig. Wer damit kein Problem hat, kann den Horror mal aus einer anderen Perspektive erleben.
Angriff der Killerbienen: Tier- und Monsterhorror
Alligatoren, Riesenschlangen, Haie, selbst Bienen und Kakerlaken – sie alle haben schon Jagd auf Menschen gemacht. Die Monster können aber auch fiktiver Natur sein. Wie sich das kreativ umsetzen lässt, zeigen Filme wie "Das Relikt." Wie kaum ein anderer Monsterhorror hat der Film von 1997 verstanden, dass Monster in Horrorfilmen dann am besten funktionieren, wenn der Zuschauer die Bestie erst so spät wie möglich zu Gesicht bekommt. Für die meisten Albträume dürfte aber nach wie vor Stephen Kings "Es" sorgen. Ob 1990 oder heute: Sowohl das Original als auch das Remake sind Schuld daran, dass Clowns uns so viel Angst machen.
- Wer sollte sich das reinziehen? Tierfreunde sollten gewarnt sein: Die Viecher sind alles andere als niedlich. Wer aber neben dem Nervenkitzel noch eine ordentliche Portion Action sucht, kommt voll auf seine Kosten.
The Walking Dead: Zombie-Movies
Die Auseinandersetzung mit dem Tod und Zerfall des menschlichen Körpers und die damit verbundene Angst, die Toten könnten wieder auferstehen, fand schon 1910 ihren Weg auf die Leinwand. Die Menschenfleisch fressenden Untoten haben dank des Erfolgs von "The Walking Dead" inzwischen Kultstatus.
- Wer sollte sich das reinziehen? Zombiefilme geizen nicht mit Ekelszenen. Wer sich vor verwesten wandelnden Leichen nicht abschrecken lässt, findet hier eine unterhaltsame Mischung aus Horror und Action.
Psychohorror: Ein Blick in menschliche Abgründe
Hier stehen psychologische Zustände sowie Kriminalität und Serienkiller im Fokus. Der Horror kommt über die psychologische Ebene und will den Zuschauer verstören und verblüffen. Meist wartet diese Kategorie mit unerwarteten Wendungen auf, wie etwa in "Sieben" (1995) oder "Psycho" (1960), dem Horrorklassiker schlechthin von Alfred Hitchcock.
- Wer sollte sich das reinziehen? Wer die psychischen Abgründe des Menschen ergründen will, sollte zum Psychohorror greifen. Er ist meist anspruchsvoller als andere Horrorfilmsubgenres und regt zum Nachdenken an.
Es geht auch lustig: Horrorkomödien
Dass die Kombination aus Horror und Humor hervorragend funktioniert, zeigen die Horrorkomödien. Sie nehmen das Genre nicht allzu ernst und parodieren sich oft selbst. Ein wirklich unterhaltsames Beispiel ist hier "The Cabin in the Woods" aus dem Jahr 2012. Es nimmt gekonnt sämtliche Genre-Klischees auf die Schippe und spart dabei nicht an Filmblut.
- Wer sollte sich das reinziehen? Wer auf ein blutiges Setting nicht verzichten, sich aber lieber amüsieren statt fürchten will, macht hiermit alles richtig.
Die Horrorfilm-Tipps der UNICUM Redaktion:
- The Others: Mystery-Psychothriller aus dem Jahr 2001 mit Nicole Kidman. Creept einen eher so hinten rum den Rücken runter.
- A Tale of two Sisters: Atmosphärischer Psycho-Horror aus Südkorea (2003) mit erschütternder Auflösung.
- Sinister: Okkult-Horror aus dem Jahr 2012 mit Ethan Hawke. Spannend und gruselig.
- Don't Breathe: Origineller Home-Invasion-Film (2016), bei dem dir im wahrsten Sinne des Wortes der Atem stocken wird.
- Tanz der Teufel (1981): Bis 2016 wegen seiner – für damalige Verhältnisse – drastischen Gewaltdarstellung in Deutschland noch indiziert, unter Fans aber absoluter Kult.
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