Das Kolloquium zur Bachelorarbeit
Das Kolloquium ist ein Gespräch über die Bachelorarbeit. | Foto: Pavel Danilyuk / pexels
Das Kolloquium: das große Finale
Hast du die letzte Klausurenphase überstanden und deine Bachelorarbeit endlich fertig, hast du den größten Teil deines Studiums geschafft. Doch ganz fertig bist du dann noch nicht. Denn nach Abgabe deiner Bachelorarbeit wartet in vielen Studiengängen noch das Kolloquium auf dich. Aber auch in Vorbereitung auf deine Abschlussarbeit kann ein Kolloquium stattfinden. Und manchmal werden auch Lehrveranstaltungen als Kolloquium bezeichnet, weil sie den Austausch und damit den wissenschaftlichen Diskurs zwischen Studierenden und Dozierenden fördern wollen. Ebenso kann ein Kollloquium ein Diskurs zwischen Wissenschaftler /-innen sein, etwa in Form einer Podiumsdiskussion. In diesem Artikel geht es aber um das Kolloquium zu deiner Bachelorarbeit. Wir erklären dir, was genau dich in einem Kolloquium erwartet, wie du deine Bachelorarbeit verteidigen und auch sonst einen guten Eindruck machen kannst.
Definition: Was ist ein Kolloquium?
Das Kolloquium wartet am Ende deines Studiums auf dich, wenn auch die Bachelorarbeit ansteht. Kolloquium ist lateinisch für "Gespräch" oder Unterredung, und genau das ist es auch: Du wirst ein fachliches Gespräch mit deinen Prüfern /-innen und eventuell auch mit deinen Kommilitonen /-innen über das Thema deiner Bachelorarbeit führen. Auch nach Abschlus deines Masters wartet die Verteidigung deiner Masterabreit auf dich. Allerdings steht nicht für jede Abschlussarbeit automatisch ein Kolloquium an. Ob du eines ablegen musst, hängt beispielsweise von deinem Fach, deiner Arbeit, deiner Studienform, deiner Uni oder auh deinem /-r Prüfer /-in abhängen.
Wann das Kolloquium stattfindet
Je nach Hochschule wird das Kolloquium zu unterschiedlichen Zeitpunkten angesetzt:
- Es findet statt, ehe du mit deiner Bachelorarbeit angefangen hast.
- Du erhältst einen Termin nach der Abgabe deiner Bachelorarbeit dafür.
Welche Regelung in deinem Studiengang gilt, erfährst du von den Dozenten /-innen oder aus der Prüfungsordnung.
Das Ziel eines Kolloquiums
Meist bringen wir das Kolloquium mit dem Abschluss der Bachelorarbeit in Verbindung. Aber ein Kolloqium kann auch schon zu einem früheren Zeitpunkt stattfinden. Während eines solchen frühen Kolloquiums sind deine Kommilitonen /-innen anwesend, da es im Rahmen des Kurses stattfindet, zu dem du deine Bachelorarbeit schreiben möchtest. Du hältst hier Vorträge oder arbeitest Referate aus und erhältst Feedback dazu. Das ist eine große Hilfestellung für das Erstellen deiner Arbeit, denn du erfährst, welche Schwerpunkte der/dem Dozenten /-in wichtig sein wird, der/die die Prüfung leitet. Außerdem erhältst du wertvolle unterschiedliche Standpunkte, mit denen du arbeiten kannst.
Das Kolloquium nach der Abgabe deiner Abschlussarbeit wird auch "Verteidigung der Bachelorarbeit" genannt. Es ist dazu da, dass du deine Arbeit vorstellst und beinhaltet die Präsentation deiner Bachelorarbeit, auch Kolloquiums-Präsentation genannt.Du bekommst Rückfragen, mit deren Beantwortung du die Tiefe deines Wissens unter Beweis stellen kannst. So gehen die Prüfer /-innen sicher, dass du die Arbeit auch tatsächlich selbst geschrieben hast. Man merkt nämlich, ob sich jemand wochenlang eingehend mit einem Thema beschäftigt hat oder nicht.
Wie lange dauert ein Kolloquium?
Die erstgenannte Form des Kolloquiums findet während deines Kurses statt – was du dafür alles tun musst, erfährst du von dem/der Prüfer /-in. Die zweite Form hingegen lässt sich einfacher skizzieren: Auch wenn es von Hochschule zu Hochschule Unterschiede gibt, dauert das Gespräch meist zwischen 30 und 60 Minuten.
Du hast unabhängig von der Gesamtlänge 20 Minuten Zeit, um deine Abschlussarbeit zu präsentieren. Das ist nicht so viel, wie es sich anhört, daher solltest du dich auf das Wichtigste beschränken und die Präsentation gut vorbereiten. Der ideale Aufbau umfasst
- Thesis
- Vorgehensweise
- die gewählte Forschungsmethode
- deine Schlussfolgerungen
Nach deiner Präsentation haben die Prüfer /-innen zehn bis 40 Minuten Zeit, um dir Fragen zu stellen.
Was für Fragen werden in der Diskussion gestellt?
Die Prüfer /-innen können im Kolloquium ganz verschiedene Fragen zu deiner Bachelorarbeit stellen. Zu häufigen Fragen zählen beispielsweise die folgenden:
- Warum hast du genau dieses Thema gewählt?
- Warum fandest du diese Fragestellung interessanter als eine vergleichbare?
- Welchen Mehrwert bietet deine Bachelorarbeit für dein Fach?
- Warum hast du einen bestimmten Aspekt in der Arbeit nicht berücksichtigt?
- Kann man deine Ergebnisse auch auf andere Fälle anwenden?
- Es kann außerdem sein, dass du gebeten wirst, einige der von dir verwendeten Fachwörter zu definieren oder bestimmte Unterpunkte deiner Arbeit näher zu erläutern.
So reagierst du in der Diskussion richtig
Falls die Fragen Kritik an deiner Arbeit enthalten, nimm sie an, aber lasse sie nicht einfach so stehen. Du hast lange genug an der Arbeit gesessen, um eine Antwort darauf zu haben. Argumentiere, warum du die jeweilige Entscheidung getroffen hast, und erkläre deine Vorgehensweise. Hier geht es nämlich nicht darum, dich zu verunsichern, sondern darum, deine argumentativen Fähigkeiten zu prüfen.
Training für das Kolloquium
Nachdem du gerade mehrere Wochen lang deine Bachelorarbeit geschrieben hast, ist das fachliche Wissen für dich die kleinste Herausforderung am Kolloquium. Es reicht, wenn du deine Arbeit noch einmal aufmerksam und sorgfältig durchliest: Das Thema an sich sollte noch sitzen. Wichtiger ist es, dass du die Präsentation richtig vorbereitest. Dafür fragst du den/die Prüfer /-in, welche Hilfsmittel dir erlaubt sind. In manchen Fällen darfst du Notizen zurate ziehen, in anderen darfst du auch PowerPoint benutzen. Übe mit dem, was du benutzen darfst.
Es ist schwierig, beim Sprechen die Zeit richtig einzuschätzen. Daher solltest du deine Präsentation zu Hause üben und stoppen, wie lange du brauchst. So findest du heraus, ob du im Kolloquium mehr ins Detail gehen oder dich noch kürzer fassen solltest. Last but not least: Halte deinen Vortrag vor Publikum, also vor jemandem aus deinem Freundeskreis oder vor Familienmitgliedern. Sie können dir sagen, ob man dich gut versteht, ob du langsamer sprechen solltest und wie du insgesamt wirkst. Je öfter du trainierst, desto sicherer wird dein Auftreten, wenn der große Tag da ist.
Finde im Vorfeld heraus, ob die nötige Technik vor Ort ist oder ob du selbst deinen Laptop mitbringen sollst.
So machst du einen guten Eindruck
Am Tag deines Kolloquiums gilt dasselbe wie für alle derartige Termine:
- Dusche dich und zieh dir etwas Ordentliches an (Anzug oder Kostüm müssen nicht sein, allerdings auch keine Schlabberklamotten).
- Sei pünktlich oder sei besser noch ein paar Minuten früher da.
- Halte dich gerade und drehe deinem Publikum beim Sprechen nicht den Rücken zu.
- Suche Blickkontakt zu den Prüfern /-innen, ohne zu starren.
- Sprich langsam und deutlich.
- Falls du Notizen nutzen darfst, halte die Augen nicht darauf gesenkt, sondern hole dir nur hin und wieder eine Anregung.
Falls du eine Präsentation erstellt hast, bringe sie sowohl auf einem Stick als auch als PDF gespeichert mit. So bist du auf alle Tücken der Technik vorbereitet.
Alles zum Kolloqium im Überblick
- Das Kolloquium ist ein fachliches Gespräch über deine Bachelorarbeit, das vor Beginn der Arbeit stattfinden kann oder nach der Abgabe.
- Findest es nach der Abgabe statt, spricht man auch von der "Verteidigung der Bachelorarbeit".
- Das Kolloquium besteht aus der Präsentation deiner Arbeit und einem Diskussionsanteil, wobei erstere 30 Minuten dauert und letzterer zehn bis 40 Minuten.
- Du erfragst im Vorfeld, welche Hilfsmittel du nutzen darfst und welche technischen Geräte vor Ort sind.
- Auf Kritik gehst du ruhig, aber argumentativ ein und erklärst, weshalb du bei der Erstellung deiner Arbeit wie vorgegangen bist.
- Du kannst theoretisch im Kolloquium durchfallen, aber das passiert Studierenden, die ihre Bachelorarbeit selbst geschrieben haben und den Stoff entsprechend gut beherrschen, nur sehr selten.
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