Primärliteratur: So zitierst du sie in deiner Hausarbeit richtig!

Elena Weber - 10.01.2023

Primärliteratur Verwendung

Foto: wocinthechatl/Unsplash

Primärliteratur in wissenschaftlichen Arbeiten

Die Literaturrechereche für eine Hausarbeit kann einen schon mal zur Verzweiflung bringen. Schnell kommt der Gedanke auf, es einfach sein zu lassen und die Hausarbeit schreiben zu lassen. Aber das ist natürlich keine Option. Die Auseinandersetzung mit der Literatur gehört zum wissenschaftlichen Arbeiten eben dazu. Dabei sollte Primärliteratur in deiner Haus-, Bachelor- oder Masterarbeit immer an erster Stelle stehen. Denn aus der Primärliteratur erhältst du Informationen aus erster Hand und du kannst dir sicher sein, dass du diese für Zitate in deiner Arbeit nutzen kannst. Wir zeigen dir anhand von Beispielen, wie du die Primärliteratur richtig in deinen Quellen angibst und was sie von der Sekundärliteratur unterscheidet.

Das ist Primärliteratur

Bei Primärliteratur handelt es sich um schriftliche Informationen aus erster Hand. Beispiele für Primärliteratur sind Gedichte, Gesetzestexte, historische und religiöse Texte. Aber auch wissenschaftliche Arbeiten, wie Bachelorarbeiten, Masterarbeiten oder Dissertationen gehören zur Primärliteratur, da diese Erstveröffentlichungen von Forschungsergebnissen eines Autors oder einer Autorin sind.

So gibst du die Primärliteratur an

Wenn du deine Quelle herausgesucht hast, ist es wichtig, sie richtig anzugeben. In deiner wissenschaftlichen Arbeit solltest du dich zunächst für eine Zitierweise entscheiden. Hauptsächlich wird zwischen der deutschen und amerikanischen Zitierweise unterschieden. Die bekanntesten darunter sind die deutsche Zitierweise, die Harvard-Zitierweise und die APA-Zitierweise. Im Vergleich zu der deutschen Zitierweise, bei der deine Quellenangaben in der Fußnote erfolgen, machst du deine Literaturangaben bei der Harvard-Zitierweise und der APA-Zitierweise in Klammern direkt im Text. Wir zeigen dir, wie du das Drama "Die Räuber: Ein Schauspiel" von Friedrich Schiller mit den drei Zitierweisen in deinem Text und im Literaturverzeichnis angibst.

 

Die deutsche Zitierweise

Bei der deutschen Zitierweise erfolgen die Quellenangaben in den Fußnoten unten auf der Seite. Ähnlich wie im Literaturverzeichnis gibst du in der Fußnote eine vollständige Literaturangabe an. Im Literaturverzeichnis lässt du die Seitenzahl weg. Die Quellenangabe in der Fußnote für Primärquellen sieht so aus:

  • ¹Vorname, Name, Titel des Werkes. Ort: Verlag Jahr, Seite.
  • Beispiel: ¹Friedrich Schiller, Die Räuber: Ein Schauspiel. Stuttgart: J.G. Cotta’scher Verlag 1854, S. 20.

Die Harvard-Zitierweise 

Die Harvard-Zitierweise gehört zu den amerikanischen Zitierweisen. Hier machst du deine Quellenangabe in Klammern direkt hinter deinem Zitat. Die Angaben in der Klammer sind Kurzverweise, mit denen du auf deine ausführlichen Quellenangaben im Literaturverzeichnis verweist. Im Text gibst du deine Primärliteratur in der Regel so an:

  • (Name Jahr: Seite).
  • Beispiel: (Schiller 1854: 20).

Wenn du die Harvard-Zitierweise in deiner wissenschaftlichen Arbeit nutzt, solltest du sie auch im Literaturverzeichnis anwenden. So gibst du die Primärliteratur nach der Harvard-Zitierweise im Literaturverzeichnis an:

  • Name, Vorname (Hrsg.) (Jahr), Titel des Werkes, 1. Aufl., Erscheinungsort.
  • Beispiel: Schiller, Friedrich (1854), Die Räuber: Ein Schauspiel, Stuttgart.

Die APA-Zitierweise 

Wie die Harvard-Zitierweise gehört auch die APA-Zitierweise zu den amerikanischen Zitierweisen. Die Quellenangabe findest du auch in Klammern direkt hinter deinem Zitat im Text. So sieht die Quellenangabe für die Primärliteratur im Text nach der APA-Zitierweise aus:

  • (Name, Jahr, Seite).
  • Beispiel: (Schiller, 1854, S. 20).

Die APA-Zitierweise nutzt du auch in deinem Literaturverzeichnis. So gibst du die Primärliteratur nach der APA-Zitierweise im Literaturverzeichnis an:

  • Name, Vorname (Initialen). (Jahr). Titel des Werkes. Stadt, Land: Verlag.
  • Beispiel: Schiller, F. (1854). Die Räuber: Ein Schauspiel. Stuttgart, Deutschland: J.G. Cotta’scher Verlag.

Direktes und indirektes Zitat

Beim Zitieren von Primärliteratur ist es wichtig, dass du darauf achtest, das direkte und das indirekte Zitat richtig anzugeben. Wir haben dir in den Beispielen für Zitierweisen bereits Beispiele für direkte Zitate gegeben. Das direkte Zitat ist ein wörtliches Zitat. Das heißt, du übernimmst es wortwörtlich aus dem Text. Um es zu kennzeichnen, setzt du es in Anführungszeichen. In deiner Quellenangabe musst du nichts kennzeichnen.

Das indirekte Zitat hingegen ist ein sinngemäßes Zitat. Das heißt, du gibst die Inhalte aus der Primärliteratur in eigenen Worten wieder und musst sie nicht in Anführungszeichen setzen. Dafür setzt du jedoch ein "vgl." für "vergleiche" vor deine Quellenangabe, um es zu kennzeichnen. So sieht das indirekte Zitat in der deutschen Zitierweise, der Harvard-Zitierweise und der APA-Zitierweise aus, wenn du deine Primärliteratur in der Fußnote oder im Text angibst:

  • Beispiel deutsche Zitierweise: ¹Vgl. Friedrich Schiller, Die Räuber: Ein Schauspiel. Stuttgart: J.G. Cotta’scher Verlag 1854, S. 20.
  • Beispiel Harvard-Zitierweise: (vgl. Schiller 1854: 20).
  • Beispiel APA-Zitierweise: (vgl. Schiller, 1854, S. 20).

Primärliteratur vs. Sekundärliteratur

Bei deiner Literaturrecherche bist du neben dem Begriff der Primärliteratur sicherlich auch schon auf die Bezeichnung Sekundärliteratur gestoßen. Primärliteratur solltest du auf jeden Fall in deiner wissenschaftlichen Arbeit bevorzugen und sie sollte immer an erster Stelle stehen, wenn es um die Wahl deiner Literatur geht. Hier sind noch ein paar Punkte, was die Primärliteratur von der Sekundärliteratur unterscheidet:

Primärliteratur

  • Informationen aus erster Hand
  • Beispiele: Gedichte, Gesetzestexte, historische und religiöse Texte, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten oder Dissertationen
  • Die Primärliteratur sollte in deiner Arbeit den Großteil deiner Literatur ausmachen.

Sekundärliteratur

  • Literatur, die sich mit primären Texten auseinandersetzt, diese analysiert und sich auf diese stützt.
  • Informationen aus zweiter Hand
  • geht auf die Inhalte der Primärliteratur ein, ergänzt diese und zitiert die Primärquelle
  • Beispiele: Reviews (Übersichtsartikel), Bücher über ein bestimmtes Fachthema, Gerichtsprotokolle oder Forschungsartikel
  • Sekundärliteratur solltest du so wenig wie möglich in deiner Arbeit nutzen, da die Primärquellen daraus falsch interpretiert werden können, was die Ergebnisse deiner Arbeit beeinflussen kann.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Wie erkenne ich Primär- und Sekundärliteratur?

Bei Primärquellen handelt es sich immer um das Original, also beispielsweise den originalen Text oder die originale Sach- oder Bildquelle. Sekundärquellen beschäftigen sich mit diesem originalen Quellen.

Wie finde ich die Primärliteratur?

Unter den Begriff Primärliteratur fallen alle Arbeiten, die original von einem /-r oder mehreren Autoren /-innen verfasst wurden. Das können Forschungsartikel, Bücher, oder Originaldokumente sein. Du findest sie Beispielsweise über eine sorgfältige Literatur- und Materialrecherche.

Welche Primärquellen gibt es?

Neben Textdokumenten wie Büchern, Briefen oder Zeitungsartikeln können Primärquellen auch Sach- oder Bildquellen wie Bauwerke, Gemälde, Denkmäler, Kunst- doer Alltagsgegenstände oder Müzen sein.

Überblick: Primärliteratur

  • Mit Primärliteratur erhältst du schriftliche Informationen aus erster Hand, auf die du dich in deiner wissenschaftlichen Arbeit stützen kannst.
  • Beispiele für Primärliteratur sind Gedichte, Gesetzestexte, historische und religiöse Texte und wissenschaftliche Arbeiten, wie Bachelorarbeiten, Masterarbeiten oder Dissertationen.
  • Je nachdem, ob du dich für die deutsche Zitierweise, die Harvard-Zitierweise oder die APA-Zitierweise entschieden hast, machst du deine Quellenangaben in der Fußnote oder im Text.
  • Beim indirekten Zitat ist es wichtig, ein "vgl." für "vergleiche" vor deine Quellenangabe zu setzen.
  • Die Primärliteratur solltest du im Vergleich zur Sekundärliteratur in deiner wissenschaftlichen Arbeit häufiger nutzen.

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