Studium in Großbritannien: Die 7 wichtigsten Infos!

Elena Weber

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Studium in Großbritannien: viele Vorteile

Pulsierende Metropolen, ein buntes Nachtleben, aber auch historische Bauten und mystische Orte – Großbritannien hat Besucher /-innen viel zu bieten. Die größte Insel Europas besteht aus den Ländern England, Schottland und Wales und ist nicht nur für Touristen /-innen ein beliebtes Reiseziel. Auch für Studierende ist Großbritannien aus vielerlei Gründen interessant, sei es für ein Bachelorstudium oder für deinen Master in London. Wir verraten dir, was du über ein Studium in Großbritannien wissen musst und welche Vorteile es dir bietet.

1. Vorteile: Darum Großbritannien!

Wenn du dich dazu entschieden hast, im Ausland zu studieren, stehst du vor einer wichtigen Frage: Wo genau will ich hin? Ob in Österreich, Spanien oder den USA, ein Studium in einem anderen Land ist eine Möglichkeit, um eine Menge Lebenserfahrung zu sammeln und nebenbei noch einen Hochschulabschluss zu machen. Bei vielen Studierenden fällt die Wahl für ein Auslandsstudium auf Großbritannien. Neben Österreich und den Niederlanden gilt Großbritannien als eines der beliebtesten Ziele für ein Studium im Ausland.

Einer der Pluspunkte für ein Studium in England ist definitiv die große Auswahl an Universitäten, bei denen viele zu den renommiertesten der Welt gehören: unter anderem Universitäten wie Oxford, Cambridge oder das Imperial College in London. Absolventen /-innen von britischen Hochschulen erhalten bedeutend höhere Gehälter als Studierende, die eine gleichwertige Ausbildung in ihrem Heimatland genossen haben. Neben der großen Auswahl an Universitäten hat Großbritannien auch viel Kultur und bekannte Sehenswürdigkeiten zu bieten. An der Regent's University London zum Beispiel studierst du direkt im Herzen der Metropole und du hast sämtliche Sehenswürdigkeiten direkt vor der Tür.

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2. Bewerbung: Das solltest du beachten

Im Gegensatz zu deutschen Universitäten, bei denen du dich persönlich bewirbst, werden für das Studium in England alle Bewerbungen für einen Bachelorstudiengang zentral über den UCAS (Universities & Colleges Admissions Service) bearbeitet. Über den UCAS kannst du dich pro Jahr an bis zu fünf Unis gleichzeitig bewerben. 

An einigen Universitäten ist ein Motivationsschreiben Teil der Bewerbung. In diesem musst du die Universität von dir überzeugen und darstellen, warum du ein /-e geeigneter /-e Kandidat /-in bist. Möglicherweise bietet nicht jede Uni deinen Wunschstudiengang an, deshalb ist es ratsam, dass du im Vorfeld eine engere Auswahl an Universitäten triffst und dich im Anschluss bewirbst. Achte immer darauf, dass du dich an die Bewerbungsfristen hältst, denn diese enden in Großbritannien oftmals schon im Januar.

Tipp!

Chancen verbessern mit Sprachzertifizierung

Einige Universitäten in Großbritannien verlangen ein sogenanntes Sprachzertifikat bei der Bewerbung. Es gibt mehrere Zertifizierungen, mit denen du deine Sprachkenntnisse belegen kannst, manchmal wird aber auch ein bestimmtes vorausgesetzt.

3. Einreise: Änderungen durch den Brexit

Hast du es geschafft, einen Studienplatz in Großbritannien zu bekommen, solltest du dich früh genug mit den Einreisebedingungen beschäftigen. Bisher gab es dafür keine großen Hürden. Durch den Brexit ändern sich allerdings die Bedingungen für Studierende aus der EU. Seit dem 1. Januar 2021 musst du für ein Studium, welches länger als sechs Monate dauert, ein Studierendenvisum beantragen. Den Antrag für das Visum kannst du bis zu sechs Monate vor Kursbeginn einreichen. Du brauchst dafür einen gültigen Reisepass oder einen Personalausweis. Das Visum kostet aktuell 363 Pfund, also ungefähr 400 Euro. 

Weitere Informationen zum Thema Visa und Einreise findest du auf der offiziellen Homepage des British Council.

Info:

Zugang zur Krankenversicherung

Auch der Zugang zur Krankenversicherung hat sich durch den Brexit geändert. Neben dem Visum musst du deshalb vor deiner Einreise auch dafür eine Gebühr bezahlen, die sogenannte “Immigration Health Surcharge”. Damit hast du dann Zugang zum National Health Service (NHS) in Großbritannien. Studierende erhalten 25 Prozent Rabatt auf die übliche Gebühr und können sie sich in Ausnahmefällen sogar komplett erstatten lassen. 

4. Die richtige Unterkunft für dein Studium in Großbritannien

Wenn du die Bewerbungsphase und das erfolgreiche Beantragen des Visums hinter dir hast, geht es nun darum, dir eine geeignete Bleibe zu suchen. Lieber ins Studentenwohnheim? Oder doch in eine eigene Wohnung? Wie sieht es mit einer WG aus? Je nachdem, für welche Option du dich entscheidest, hat dies entsprechende Auswirkungen auf die Kosten, die anfallen. 

Bevorzugst du es, in eine WG zu ziehen, kannst du dir Kosten für Strom, Wasser und Heizung mit deinen Mitbewohnern teilen. Auch gemeinsam Lebensmittel einzukaufen, statt ständig auswärts zu essen, schont deinen Geldbeutel. Generell gilt: Wohnungen in Großstädten, egal ob WG oder alleine, sind im Durchschnitt wesentlich teurer als auf dem Land. Das Wohnen in Studentenwohnheimen ist wohl die attraktivste Variante für Studienanfänger /-innen, da du dort schnell Kontakt zu anderen Studierenden bekommst und gleichzeitig jeden Tag deine Sprachkenntnisse erweitern kannst.

5. So sieht das Studium in Großbritannien aus

Das Studium in Großbritannien unterscheidet sich in einigen Punkten von dem in Deutschland. Wir stellen dir die wichtigsten Merkmale vor.

Dauer des Studiums

Im Regelfall dauert ein Bachelorstudium in Deutschland sechs Semester. In Großbritannien gilt diese Regelung ebenfalls, mit der Ausnahme von Schottland. Hier hast du laut der Studienordnung zwei Semester länger Zeit, um dein Studium abzuschließen. Im Vergleich zu Deutschland ist der Master hingegen um ein Jahr kürzer. Für Studierende, die später in die Wirtschaft wollen, ist dies eine interessante Lösung, denn dort wird der einjährige Master anerkannt.

Willst du jedoch in einem anderen Fach deinen Master machen und im Anschluss einen staatlichen Beruf ausüben, könnte dies Probleme für dich bedeuten: In diesem Sektor wird diese Form des Masters häufig nicht anerkannt. Denn durch die Bologna-Reform ist eigentlich eine Dauer von zwei Jahren, bzw. vier Semestern für einen Masterstudiengang vorgesehen. Ebenfalls interessant: In Großbritannien wird das akademische Jahr an manchen Universitäten noch in sogenannte Trimester aufgeteilt. Das erste Trimester findet von Oktober bis Dezember, das zweite von Januar bis März und das dritte von April bis Juli statt.

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Das britische Notensystem

Seit der Einführung der Bologna-Reform gilt in der kompletten Europäischen Union ein einheitliches Credit-System – das sogenannte European Credit Transfer System (ECTS). Allerdings blieb Großbritannien in dieser Angelegenheit stur und hält an dem eigenen Credit-System fest, dem Credit Accumulation and Transfer Scheme (CATS). Für jeden Kurs, den du an einer britischen Universität besuchst, erhältst du in der Regel zehn Credits. Insgesamt musst du pro Jahr 120 Credit Points sammeln, heißt: Im Jahr sind das ungefähr 12 Kurse – vier pro Trimester. Hier gibt es aber die Möglichkeit, Leistungen in Absprache mit den Universitäten  "umrechnen" zu lassen. Das Notensystem in Großbritannien ist ebenfalls anders strukturiert als in Deutschland. Die Noten werden in Großbritannien in Prozent angegeben. Alles über 70 Prozent wird als First Class bezeichnet – was so viel wie bedeutet, wie "mit Auszeichnung bestanden". Das komplette Notensystem und dessen Bedeutung findest du in der folgenden Tabelle:

Note Bezeichnung Übersetzung Deutsche Entsprechung
70+% First Class Mit Auszeichnung bestanden ab 76% = 1,0, ab 70% = 1,3
60-69% Upper Second-Class Mit gutem Erfolg bestanden ab 66 % = 1,7, ab 63% = 2,0 ab 60% = 2,3
59-50% Lower Second-Class Mit Erfolg bestanden ab 56 % = 2,7, ab 53% = 3,0ab 50 % = 3,3
49-45% Third Class bestanden 3,7
44-40% Pass knapp bestanden 4,0
39-0% Fail durchgefallen 5,0-6,0

6. Kosten: Studieren in Großbritannien ist teuer

Wenn du mit einem kompletten Studium in Großbritannien liebäugelst, musst du dich im Gegensatz zu einem Studium in Deutschland auf erhebliche Kosten einstellen. Generell gibt es keinen festen Betrag für die Studiengebühren, die sogenannten "Tuition Fees". Diese variieren je nach Universität, Land und Auswahl des Studiengangs. Willst du zum Beispiel deinen Master im Vereinigten Königreich absolvieren, wirst du mehr zahlen müssen, als für einen Bachelorstudiengang. 

Bisher galt für Studierende aus der EU wie auch für Studierenden aus Großbritannien eine Obergrenze in Höhe von 9.250 Pfund pro Jahr für Studiengebühren. Dieser “Home Fee”-Status für EU-Studierende gilt allerdings aufgrund des Brexits nur noch bis zum 31. Dezember 2020. Seit Januar 2021 kann es deshalb noch einmal teurer werden. Dann müssen Studierende aus der EU so viel zahlen wie andere internationale Studierende. Wie hoch die Gebühren genau sind, legt jede Universität selbst fest. Du solltest dich also möglichst früh darüber bei der jeweiligen Universität informieren. Die hohen Kosten legitimieren sich aber insgesamt auch ein gutes Stück dadurch, dass dir ein gutes Betreuungsverhältnis, eine angemessene Lerngruppengröße, und gut ausgestattete Labore und Bibliotheken geboten werden. Auch der Kontakt zu den Lehrenden ist in der Regel unkompliziert und und du kannst die flexiblen Kombinationsmöglichkeiten der Fächer für dich nutzen.

Info:

Visum nach Abschluss des Studiums

Für internationale Studierende, also auch Studierende aus der EU, bietet Großbritannien ein Arbeitsvisum nach erfolgreichem Studium. Wenn du dein Studium in Großbritannien abgeschlossen hast, kannst du mit diesem Visum zwei weitere Jahre vor Ort bleiben und arbeiten. Mit einer Promotion verlängert sich das Visum auf drei Jahre.

7. Finanzielle Unterstützung während des Studiums

Die Kosten eines Studiums im Ausland können schnell in ungeahnte Höhen schießen. Jedoch gibt es mehrere Möglichkeiten, wie du dich bei deinem Studium finanziell unterstützen lassen kannst. Ein Stipendium ist eine gute Variante – bewerben kannst du dich zum Beispiel beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Allerdings musst du hier deine Unterlagen früh einreichen und die Konkurrenz ist sehr hoch. Eine weitere Alternative wäre es, Auslands-BAföG zu beantragen. Hier solltest du ein halbes Jahr vor Beginn deines Aufenthalts deine Unterlagen eingereicht haben, um dir Zuschüsse zu sichern und beachten, dass die Zahlungen nur maximal ein Jahr lang geleistet werden. Wenn du beide Fördermöglichkeiten nicht bekommst, hast du immer noch die Möglichkeit, dir einen Nebenjob zu suchen. Der hat auch den Vorteil, dass du ganz nebenbei noch die Sprache und die Leute kennenlernst.

FAQ: Häufige Fragen

Wie teuer ist ein Studium in England?

Durch den Brexit gelten in Großbritannien für Studierende aus EU-Ländern nicht mehr die gleichen Kosten wie für Studierende aus Großbritannien. Bisher gab es eine Obergrenze von 9.250 Pfund pro Jahr. Seit Januar 2021 können die Universitäten nun selbst entscheiden, wie hoch die Gebühren für Studierende aus der EU sind. Abhängig von Uni und Studiengang bewegen sie sich im Rahmen zwischen 10.000 und 27.000 Pfund.

Was brauche ich um in England zu studieren

Wenn du länger als sechs Monate in Großbritannien studieren möchtest, brauchst du ab dem 1. Januar 2021 ein Studierendenvisum. Dieses kostet ungefähr 400 Euro.

Wie lange dauert ein Semester in England?

Ein Semester in Großbritannien dauert genau wie hier in Deutschland sechs Monate. Auch der Bachelor ist, mit Ausnahme von Schottland, in Großbritannien ebenfalls sechs Semester, also drei Jahre, lang. Allerdings wird in Großbritannien teilweise nicht in Semestern sondern in Trimestern gerechnet. Hier entsprechen drei Trimester einem Studienjahr.

Studium in Großbritannien im Überblick

  • Durch den Brexit ändern sich in Großbritannien im Jahr 2021 einige Regeln für Studierende aus EU-Ländern.
  • Wer länger als sechs Monate in Großbritannien studieren will, muss ein Studierendenvisum beantragen und mit hohen Studiengebühren rechnen.
  • Auslands-BAföG mit einer Laufzeit von zwölf Monaten, ein Stipendium oder ein Nebenjob sind Möglichkeiten, das Studium in Großbritannien zu finanzieren.

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